Er war einer der ganz Großen: Richard Widmark. Zwar hat er nie einen Oscar bekommen und war auch nur einmal nominiert, aber sein Schauspiel hat Millionen Menschen über Jahrzehnte fasziniert. Erst als er 32 Jahre alt ist, begann seine Filmkarriere; nach dem Zweiten Weltkrieg hat er als Film-Gangster angefangen in Der Todeskuss. Hier will er sich an der Hauptfigur rächen, weil diese ihn einst verraten hat. Schon in diesem frühen Film zeigt der Schauspieler seine Fähigkeiten als psychopathische Figur und wird prompt für den Oscar nominiert. Später übernimmt er auch positive Rollen, aber in Erinnerung bleiben seine Schurken und Fieslinge.
In den Western des John Ford wurde er zum Held, der das Gute will, aber es nicht so richtig hinbekommt, weil die Zeiten eben nicht so sind. Als Söldner und Mann in Uniform ist er wohl am häufigsten zu sehen. Liebesfilme oder Komödien sind nicht sein Metier. Beliebt war er als Besetzung in den wunderbaren Film noir-Klassikern, ohne jäh die erotische Dimension eines Kirk Douglas, Burt Lancaster oder Robert Mitchum zu erreichen. Er spielte eher den harten Mann mit skeptischem Gesicht, auf der Suche nach sich selbst, immer etwas unergründlich. So waren es dann Western, Krimis, Kriegs- und Abenteuerfilmen, in denen seine Figuren sich finden konnten. In über 70 Filmen hat er mitgespielt und trotz seines überaus professionellen Spiels bleibt er immer irgendwie unaufdringlich. Good Bye, Richard Widmark!