Sacha Baron Cohen muss lange geübt haben, um sich immer das Lachen verkneifen zu können bei seinen Promoauftritten. In Madrid kam der Brite gestern als Stier verkleidet daher. Der Preis für das heißeste Stierkostüm aller Zeiten sei ihm getrost gegeben: Im hautengen schwarzen Kostüm mit Hörnern und Hufen ließ er sich in einer Pferdekutsche in Madrids größte Stierkampfarena fahren. Seine Rede wurde von den Spaniern gebührend gefeiert: “Ich have come to redress the wrong done to the gay community by that Hollywood movie on Harvey Milk which was acted by Sean Penn, who’s not even gay”, teilte er den Zuschauern mit. Bilder sind heute in der Klatschpresse wie der Sun oder auf people.com zu finden, auch der Spiegel brachte ein paar Ablichtungen des Stars.
Zuvor war Brüno in London im bauchfreien Kostüm mit seiner eigenen Version der Royal Guard aufgetreten, tanzte eine Weile herum und hielt dann eine Rede, in der er Prinz Harry als Schlampe bezeichnet, die er gerne kennenlernen würde. Mit seiner Royal Guard hätte er der Queen – ganz zu schweigen von Elton John – schmeicheln wollen. Sein Ziel sei es, der berühmteste Österreicher seit Hitler und der berühmteste österreichische Homosexuelle seit Terminator 2 zu werden.
Hier eine private Handyaufnahme aus dem Netz
Zuvor hatte Baron Cohen bei den MTV Movie Awards provoziert, als er als Engel verkleidet von der Decke schwebte und dem Rapper Eminem mit dem Hinterteil ins Gesicht fiel (wir berichteten hier). Eminem hatte daraufhin entrüstet den Saal verlassen. Kurze Zeit später stellte sich dies jedoch als abgesprochener PR-Gag heraus. Wir dürfen sicherlich noch auf mehr innovative Promotionsmaßnahmen des falschen Österreichers aufmerksam machen, bis der Film in den Kinos läuft. Es darf davon ausgegangen werden, dass dem Marketing-Team rund um Brüno noch etliche provozierende Auftrittsmöglichkeiten einfallen werden…
Brüno startet am 9. Juli 2009 in den deutschen Kinos. Der Film hat bereits im Vorfeld einige Kontroversen ausgelöst, die meistens darauf begründet waren, dass Brüno angeblich nicht die Toleranz fördere, sondern zu Schwulenhass aufrufe.