Showdown hinter Klostermauern - Hildegard von Bingen vs. Die Päpstin

16.10.2009 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Showdown hinter Klostermauern
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Showdown hinter Klostermauern
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Zwei große Frauen des Mittelalters, die mit Besteller ein Millionen-Publikum erreichten, lassen wir an diesem Wochenende mit ihren blanken Fäusten um Eure Gunst ringen. Wer gewinnt das Duell der Mittelalter-Emanzen?

Sie zieren und scheuen sich nicht: Auch die gestandenen Damen des Mittelalters sind bereit, für Euch in den Ring zu steigen und sich miteinander zu messen. In der roten Ecke hätten wir Hildegard von Bingen, Kloster-Emanze der ersten Stunden, die zum Idol der weltweiten Esoterik-Welle wurde und mit Barbara Sukowa in Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen ein modernes Gesicht erhalten hat. In der blauen Ecke findet sich die legendäre Päpstin Johanna. Sie erklomm angeblich als erste Frau den Papst-Stuhl, natürlich als Mann verkleidet. Johanna Wokalek darf in Die Päpstin Bildungsgier verströmen, Männer abweisen und ganz Mann sein. Was meint Ihr: Wer gewinnt den Fight der Woche?

Erste Runde: Bildung zählt
Würden Hildegard und Johanna wirklich in einem Ring stehen, würden sie sich wahrscheinlich lateinische Lehrsätze an den Kopf werfen. Beide sind bildungshungrig, verschlingen die alten Griechen genauso wie die orthodoxen Kirchengelehrten. Ihr Scharfsinn ist legendär. Insofern geht die erste Runde unentschieden aus, denn wer will schon Klugheit messen.

Zweite Runde: Klosterheiler aufgepasst
Wunderheiler und Klostermediziner unterstützen Hildegard von Bingen. Würde sie heute ihren Kräutergarten pflegen, dann im weltumspannenden Konzern, der große Rendite abwerfen könnte. Ihr Name ist eine Marke im Kräutergeschäft. Dagegen sieht die Päpstin ziemlich alt aus, denn sie hat sich nicht mit solch profanen Dingen beschäftigt. Mit Macht sorgte sie dafür, eben diese zu erhalten und hat sich dafür gegen ihr Geschlecht gewandt. Der Schiedsrichter entscheidet sich für Hildegard in der zweiten Runde, weil sie dichter am Publikum ist.

Dritte Runde: Päpstliche Ehrung
Die Realität spricht Bände. Hildegard von Bingen wurde schon zu Lebzeiten verehrt, zur Heiligen Mitte des 13. Jahrhunderts ernannt. Kirchen, Kloster und Schulen sind mit ihrem Namen versehen. Johanna hat es da ungleich schwerer. Es wird bestritten, dass es sie überhaupt gab. Mit ihrer Emanzipationsstory hat sie zwar Millionen Fans begeistert, aber sie steht auf den wackligen Füssen der Fiktion. Damit siegt Hildegard in der dritten Runde.

Der Schiedsrichter gibt bekannt: Den Fight der Woche hat Hildegard von Bingen für sich entschieden. 3:1 geht er aus. Was meint Ihr: Ist das die richtig Entscheidung?

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