Claireece „Precious“ Jones (Gabourey Sidibe) hat es hart getroffen: Wegen ihrem Übergewicht wird sie gehänselt, ihr Vater missbraucht sie und hat sie bereits zum zweiten Mal geschwängert. Ihr erstes Kind leidet am Down-Syndrom, ihre Mutter (Mo’Nique) schlägt sie, lesen und schreiben hat sie nie gelernt. Trotzdem gibt die Sechzehnjährige nicht auf und stellt sich immer wieder aufs Neue ihrem traurigen Schicksal. Lee Daniels’ Precious – Das Leben ist kostbar, eine Verfilmung des Romans Push der Autorin Sapphire, überzeugte nicht nur auf diversen Award-Verleihungen, sondern begeistert auch die meisten Kritiker:

Für Robert Zimmermann von critic.de ist Precious – Das Leben ist kostbar „bei aller Trost- und Ausweglosigkeit […] ein Film über Hoffnung und menschliche Würde“. Das Sozialdrama sei „erschütternd und unerträglich schonungslos“, belohne den Zuschauer aber „mit menschlicher Wärme und Würde“. In erster Linie funktioniere der Film aufgrund der Hauptdarsteller: „Die für den Film entdeckte übergewichtige Darstellerin Gabourey Sidibe verkörpert die Protagonistin mit verinnerlichter Kraft und unaufgesetzter Würde und verleiht ihr eine starke Authentizität.“ Auch Mo’Nique spiele die Mutter als „eine vielschichtige Figur, von sadistischer Bosheit an der Oberfläche und mit einer im innersten verborgenen Verzweiflung, die sich am Ende in einem starken Rechtfertigungsmonolog entäußert.“ Insgesamt entfalte Precious – Das Leben ist kostbar „eine Wirkung, der sich der Zuschauer nicht zu entziehen vermag.“

Für Anke Westphal von der Berliner Zeitung „beweist der Regisseur jedenfalls eine Sensibilität, die nur zu bewundern ist.“ Precious – Das Leben ist kostbar zeige, „dass es möglich ist, eine gewisse Kontrolle zu erlangen und das eigene Leben zu gestalten. Wenn man denn Menschen begegnet, die einem eine Chance geben.“ Er erzähle „eine durchaus universale Geschichte über Chancen, die Lebensrichtung zu ändern.“ Auch für Hauptdarstellerin Gabourey Sidibe findet sie lobende Worte: Ihrer „Weisheit als Darstellerin“ verdanke Precious – Das Leben ist kostbar sehr viel. Sie verkörpere Precious als „hinreißende Heldin, die sich weigert, das Opfer zu bleiben“.

Auch Nicky Schaefer von cineast.ch ist überzeugt: Zwar sei es problematisch, „dass AfroamerikanerInnen immer dann mit Oscars ausgezeichnet werden, wenn das Thema die eigene Deklassierung ist“. Andererseits zeige Precious – Das Leben ist kostbar aber „– zweifellos in verdichteter Form – die reale Deklassierung der African Americans.“ Der Film überzeuge „mit viel Authentizität“ und sei trotz des 80er Jahre-Settings „auch heute noch aktuell“. Alles in allem sei Precious – Das Leben ist kostbar „ein wichtiger, perfekt besetzter Film, der die Augen vor den realen Auswirkungen politischer Prozesse nicht verschliesst.“

Ab heute könnt ihr euch selbst von Precious – Das Leben ist kostbar überzeugen. Hier seht ihr noch einmal den deutschen Trailer zum Film:

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Sozialdrama voller menschlicher Wärme

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