Zoe Saldana - Ein unter Wert verkaufter Superstar

19.06.2018 - 09:15 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Zoe Saldana
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Zoe Saldana
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Mit Avatar und Infinity War hat Zoe Saldana in zwei Filmen mitgewirkt, die jeweils über 2 Milliarden Dollar eingespielt haben. Zu ihrem 40. Geburtstag blicken wir auf die Karriere der Schauspielerin, die trotzdem immer noch unter Wert verkauft wird.

Am heutigen Dienstag wird Zoe Saldana 40 Jahre alt. Die amerikanische Schauspielerin mit dominikanischen Wurzeln hat zum Feiern auch allen Grund. Mit ihren Rollen in Avatar und Avengers 3: Infinity War ist Saldana bisher der einzige Star, egal ob männlich oder weiblich, der in einer Hauptrolle an zwei Filmen mitgewirkt hat, welche weltweit über 2 Milliarden Dollar eingespielt haben (via Reddit-User magikarpcatcher ). Dieser kommerzielle Siegeszug dürfte sich außerdem noch weiter fortsetzen, wenn im nächsten Jahr der mit Spannung erwartete The Avengers 4 startet. In diesem soll Saldana ebenfalls dabei sein. Auch James Cameron arbeitet derzeit an Avatar 2 und 3, in denen die Schauspielerin zu sehen sein wird. Und doch fällt es schwer, Saldana als wirklich durchschlagskräftigen Star einzuordnen, der den meisten Zuschauern im Gedächtnis bleibt.

Versteckt unter dicken Schichten von Make-up oder verborgen hinter einer CGI-Hülle sind ihre größten Rollen als Guardians of the Galaxy-Mitglied Gamora und Na'vi-Jägerin Neytiri dadurch gekennzeichnet, dass das wahre Aussehen der Schauspielerin kaum zu erkennen ist. Dieser Umstand könnte dazu geführt haben, dass Zoe Saldana trotz ihres Milliarden-Rekords eine Schauspielerin ist, die viel zu wenige Leute überhaupt wahrnehmen und die von großen Studios immer noch unter Wert verkauft wird.

Die rar gesäten Hauptrollen von Zoe Saldana

Ein Blick auf die bisherige Filmografie von Zoe Saldana zeigt, dass einen Film tragende Hauptrollen in der Karriere der Schauspielerin eher Mangelware sind. Anfängliche Auftritte landete sie als weitestgehend unauffällige Nebendarstellerin in Filmen wie Fluch der Karibik, Terminal und 8 Blickwinkel. Erst als Uhura in J.J. Abrams' Star Trek-Neuverfilmung von 2009 gelang es Saldana, einem breiteren Publikum in einer größeren Rolle bekannt zu werden. Im gleichen Jahr erschien außerdem Avatar mit ihr als Neytiri, der gemeinsam mit Star Trek als eine Art Durchbruch für die Schauspielerin bezeichnet werden kann. Trotzdem kommt es nicht selten vor, dass Zuschauer eher mit Ratlosigkeit in Bezug auf die Schauspielerin reagieren, sobald ihr Name im Zusammenhang mit James Camerons Blockbuster fällt.

Zoe Saldana in Avatar

Auch wenn sich eine Schauspielerin wie Zoe Saldana nach dem Erfolg von Avatar unmittelbar in der A-Liga Hollywoods befinden müsste, blieb die Welle an Angeboten für sie anschließend aus. Fans von Actionfilmen könnten sie als abgehärtete Auftragskillerin Cataleya aus Colombiana oder ebenso tödlich als Aisha aus The Losers kennen. Zwei Rollen, mit denen die Schauspielerin deutlich unter Beweis gestellt hat, dass sie Frauenfiguren mit komplexen Anliegen mindestens ebenso mühelos verkörpern kann wie eine blaue Häuptlingstochter und Jägerin. Während Saldana für Star Trek Into Darkness noch einmal Uhura gespielt hat, war ihre nächste große Hauptrolle 2014 schließlich Gamora in Guardians of the Galaxy. Eine Verpflichtung für das MCU, die wie bei vielen anderen mehrere Auftritte umfasst, dürfte für die Schauspielerin wiederum zugleich Fluch und Segen bedeutet haben.

Zoe Saldanas MCU-Durchbruch als Sackgasse

In einem Interview mit Net-A-Porter  vertritt Zoe Saldana die Ansicht, in der Branche würden Stars wie sie, die in Marvel-Filmen mitspielen, von oben herab betrachtet werden. Explizit würden sie hohe Tiere aus dem Filmgeschäft in Meetings des Ausverkaufs bezichtigen. Sicherlich ließe sich diese Darstellung einer Problematik als überzogenes Klagelied aus dem Elfenbeinturm bezeichnen. Trotzdem ist und bleibt es verwunderlich, dass jemand wie Saldana noch nicht im gleichen Atemzug wie Emma Stone, Jennifer Lawrence, Charlize Theron oder Amy Adams genannt wird. Schließlich ist sie eine Schauspielerin, die sich einerseits in publikumswirksamen Blockbustern behauptet hat, und andererseits nebenher trotzdem gerne anspruchsvolle Rollen annimmt, wenn sie beispielsweise die legendäre Nina Simone für das Biopic Nina spielt.

Zoe Saldana in Colombiana

Im Interview mit The Independent  von 2017 bezeichnet sich die Schauspielerin selbst als so etwas wie den Underdog, eine schwächere oder zu Unrecht übergangene Person, die niemand hier auf der Erde sehen möchte, weil sie mit ihren größten Rollen im Weltraum lebt. Mit Guardians of the Galaxy hat sie dadurch eigentlich die richtige Heimat gefunden, denn James Gunns Superhelden-Film ist genau solchen Persönlichkeiten gewidmet, die allgemein eher als Außenseiter gebrandmarkt werden. Zu ihrem 40. Geburtstag wünschen wir Zoe Saldana alles Gute und wünschen uns, dass die nach wie vor zu Unrecht unter Wert verkaufte Schauspielerin in naher Zukunft nicht mehr allzu häufig für fragende, sondern vielmehr strahlende Gesichter sorgen wird.

Was haltet ihr von Zoe Salanda?

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