BuzzG - Kommentare

Alle Kommentare von BuzzG

  • 6 .5

    "[...]„Cobweb“ ist ein perfekt geeigneter Gruselstoff für den 31. Oktober, nachdem man mit den jüngeren Geschwistern oder Kindern mit dem Süßes-oder-Saures-Gang durch die Nachbarschaft fertig ist. Vielleicht als Double Feature mit Alexandre Bustillos und Julien Maurys unterschätztem Vampir-Märchen „Livid“."

    • 4

      "[...]„Die letzte Fahrt der Demeter“ ist unterm Strich klischeegetränkter Stoff aus der Schock-Mottenkiste. 08/15-Ware at best. Ein Film, den man als mittelmäßige Amazon– oder Netflix-Produktion anmacht, beim Kochen nebenher weiterlaufen lässt und beim Abspann schon wieder vergessen hat. Den Preis einer Kinokarte rechtfertigt er definitiv nicht.[...]"

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      • 8 .5

        "[...]„Oppenheimer“ ist ein Film, der satt macht und mit seinen drei Stunden Laufzeit vermutlich auch etwas übersättigt. Das erste Drittel kommt etwas träge als Leinwand-Geschichtsstunde daher, nach welchem Nolan seinen Groove aber mit diesem für seine Verhältnisse ungewöhnlichen Stoff findet und mit einem sehr pointierten Ende abschließt.[...]

        • 8 .5

          "[...]Die Regisseure zeigen ihr paranormales Grauen schon früh in kurzen aber sehr prägnanten Einstellungen. Unter der lauten Partystimmung schwingt deshalb immer ein deutliches Unbehagen mit. Die Form und der Zeitpunkt, zu dem die Philippous ihrem Publikum jedoch endgültig den Boden unter den Füßen wegziehen, kommt unerwartet und erschütternd. Dies ist keiner dieser Filme, in denen während einer ersten Seance etwas schief geht und daraufhin alles nach Schema F abläuft. Ähnlich wie James Wans „Insidious“ ist „Talk to Me“ heimtückisch – aber eben noch einige Stufen bösartiger und brachialer. Das Werk ist so versiert inszeniert und schick eingefangen wie eine Studio-Produktion, doch schreckt es nicht davor zurück, mit sehr blutigen Szenen (Stichwort Auge) und grotesk gestalteten Kreaturen ein Mainstream-Publikum wahrlich zu verstören – nicht umsonst hat sich der auf außergewöhnliche Genre-Filme spezialisierte Verleih A24 („Midsommar“) die US-Rechte gesichert.[...]"

          1
          • 7 .5

            "[...]Stephen Kings Originalgeschichte ist bei den Fans extrem populär, nicht zuletzt aufgrund ihrer bitterbösen Schlusspointe. Wer mit dieser vertraut ist und diesmal die gleiche Richtung erwartet, dürfte am Ende enttäuscht werden. Sicher finden sich viele Elemente der Vorlage im Film wieder, die aber hier oft anders zusammengesetzt sind. Dieser „The Boogeyman“ ist ein stimmungsvoll gestalteter, unblutiger Mainstream-Grusler mit toll gezeichneten Charakteren, der seine Zuschauer aber eher mit einer dezenten Gänsehaut als mit einem deftigen Schock aus den Kinosesseln entlässt.[...]"

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            • 7 .5

              "[...]Seltsam ist es schon, dass der relativ runde Kinospaß „Renfield“ an den US-Kinokassen bereits böse gefloppt ist. Ob das Werk hierzulande oder auf anderen Märkten mehr Zuschauer in die Lichtspielhäuser locken kann, wird sich zeigen. Einem genreaffinen Publikum bietet der Film zumindest eine visuell absolut ansprechende, flott erzählte und schauspielerisch mitreißende Flucht aus dem grauen Alltag und hinein in einen poppig-bunten Mix aus Ghuls und Gangstern. Cult-Following nicht ausgeschlossen."

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              • 7 .5

                "[...]Auch wenn „Evil Dead Rise“ das Horror-Rad ganz gewiss nicht neu erfindet und neben seinen Vorgängern auch zahlreichen anderen Genre-Werken die Ehre erweist, liegt hier eine ungemein dichte, zwischen Schrecken und Spaß gekonnt balancierende und höllisch effektive Modifikation des Kult-Klassikers vor.[...]"

                • 9 .5
                  über Pearl

                  "[...]Auch wenn „Pearl“, den Ti West diesmal zusammen mit seiner Hauptdarstellerin verfasst hat, in Sachen Gewalt seinem Vorgänger in nichts nachsteht (das sadistische Spiel mit dem hilflosen Vater ist übrigens weit schlimmer als jede Splatterszene), verlässt er dessen Slasher-Struktur und wendet sich eher einem psychologischen Horror im Stil von Roman Polanskis „Ekel“ oder Rob Reiners „Misery“ zu. „Pearl“ ist ein bewusst überschaubares Stück Southern-Gothic-Kino, in dessen Zentrum allein die exzentrische Frau an der Grenze zum völligen Wahnsinn steht.[...]

                  • 7 .5

                    "[...]Darf man sich während nicht weit entfernt in Europa ein realer, fürchterlicher Angriffskrieg tobt zur Unterhaltung ein derart brutales Kinoabenteuer mit Soldaten als zentrale Figuren ansehen? Sicher ist „Sisu“ weit entfernt von einem Musterplädoyer für Pazifismus – mindestens ebensoweit entfernt ist er jedoch glücklicherweise auch von einem bellizistischen Manifest. Interessant an dem Werk und seinen Charakteren ist, dass von den behandelten drei Parteien jede einzelne letzlich ihre Eigeninteressen verfolgt, die eben nicht Vaterlandsliebe heißen.[...]"

                    Mehr gibt's in meiner Kritik.

                    • 9 .5

                      "[...]„Beau is Afraid“ ist alles andere als ein einfacher Filmspaß. Er ist trotz des überwiegend schwarzhumorigen Tons letztlich ein Bild von Leid ohne Ausweg. Und während der Schluss von „Midsommar“ als böse-feierliches Happy End daherkam, fühlt man sich nach der Sichtung hier, als ob man einer eiskalten Exekution beigesessen hat. Man wird gelacht und gestaunt haben, bis die Falle zuschnappt und man still aus dem Saal entlassen wird.

                      Ari Asters neue Arbeit ist erneut grandioses Kino wie man es vielleicht noch nie gesehen hat. Aber sie ist eben auch, im Gegensatz zur Titelfigur, furcht- und schrankenlos."

                      Mehr gibt's in meiner Review.

                      • 7 .5

                        "[...]Allein handwerklich ist Bruckners „Hellraiser“ meilenweit von der meist nur schnell runtergekurbelten Billigware entfernt und besticht durch die finsteren und oft in Primärfarben getränkten Bilder von Kameramann Eli Born. Die ursprünglich von der SM-Szene geprägten Höllenwesen muten in dieser Variante nicht weniger grotesk an, nur lässt der Regisseur deren immer noch ziemlich heftige Gore-Exzesse meist nur in sehr kurzen Augenblicken aufblitzen. Diese reichen jedoch völlig aus, wenn man das Franchise nicht lediglich als Splatter-Maschine betrachtet.

                        Puristen dürften sich eher daran stören, dass Bruckner und seine Autoren die sexuellen Perversionen des Originals nicht wirklich verfolgen und stattdessen einen anderen Ansatz wählen.[...]"

                        Mehr gibt's in meiner Kritik.

                        • 5 .5

                          "[...]„The Pope’s Exorcist“ ist inhaltlich ziemlich leerer aber extrem kurzweiliger und charmant gespielter Trash groteskem Ausmaßes. Ist er gut? Hell, no. Aber ich hatte meinen Spaß."

                          Mehr gibt's in meiner Kritik

                          • 9

                            "[...]Als Verarbeitung von Opfer-Traumata ist „Scream VI“ kämpferisch, als Bild von Zusammenhalt und Freundschaft rührend und als Meta-Schocker zugleich clever und äußerst intensiv. Es ist der beste Teil der Reihe seit dem Original, neben Ti Wests „X“ der beste Slasher seit Wes Cravens Megahit und eines der besten Horror-Sequels überhaupt. Man kann nur hoffen, dass Radio Silence als Regie-Team bei weiteren Fortsetzungen erhalten bleiben und man das Franchise auf diesem Niveau weiterführt. So und nicht anders bitte."

                            Meine komplette Review gibt's unter dem Link.

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                            • 6 .5

                              "[...]Ganz klar ist es der Cast (während Keri Russell eher blass bleibt, stechen vor allem Isiah Whitlock Jr., Alden Ehrenreich, O’Shea Jackson Jr. und Aaron Holliday hervor), der zusammen mit dem wunderbar getricksten Apex-Raubtier den Film am Laufen hält und über manch dramaturgische Schwäche hinwegrettet. Der Klimax, der wohl ein wenig den kitschigen Märchen-Touch einer Disney-Produktion aufs Korn nehmen will und bei dem sich Ray Liottas Figur endgültig als fieser, Tierbabys tretender Schurke zu erkennen gibt, schließt mit seiner Bigger-than-Life-Gestaltung sehr passend das groteske Abenteuer ab.[...]"

                              • 9

                                "[...]„Infinity Pool“ widersteht der Versuchung eines moralisierenden Endes. Cronenberg lässt einen buchstäblich desillusioniert im Regen sitzen und genau dieser finale Eindruck ist zur Reflektion richtig. Das Werk ist trotz seiner teils rauschhaften Bilder von Kameramann Karim Hussain („Subconscious Cruelty“) und Spitzen von expliziter Gewalt und Sex (in Deutschland wird im Gegensatz zu den USA die ungekürzte Fassung im Kino zu sehen sein) eher dem nachdenklichen Arthouse- als dem wüsten Exploitation-Kino zuzuordnen.[...]Brandon Cronenberg ist hier ein starkes und nachwirkendes Drittwerk gelungen, das man wohl schon jetzt zu den Highlights des noch jungen Filmjahres 2023 zählen kann."

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                                • 3 .5

                                  "[...]Das präsentierte Ende von „Knock at the Cabin“ könnte trostloser und verstörender kaum sein, doch der Regisseur verkauft es uns als bittere Pille, die zwar geschluckt werden muss, aber nach der schon alles wieder gut werden wird. Tremblays Roman ist ebenfalls finster (eine besonders erschütternde Szene hat es gar nicht in den Film geschafft und musste es auch nicht zwingend), doch feiert er in all der Ungewissheit die unter keinen Umständen verhandelbare Liebe zwischen Menschen, die sich niemals einer grausamen Gottheit unterwerfen werden. Sicher, man darf Änderungen an Büchern für die Verfilmung vornehmen, doch führt eine sehr schlechte Änderung an zentraler Stelle dann eben eventuell auch zu einem sehr schlechten Film. Wie würden übrigens die Befürworter den Ausgang dieser Geschichte sehen, wenn die Propheten aus einem anderen Kulturkreis kämen, lange Bärte hätten und stumpfe Messer bei sich tragen würden?[...]"
                                  Mehr in meiner Review

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                                  • 3

                                    "[...]Ein wenig „Hostel“ oder „Turistas“ im „Texas Chain Saw Massacre“-Setting bekommt man geboten, ausgestaltet mit billigen Spezialeffekten und reichlich spannungsarm. Wenn da nicht die überaus nervige Moral über den Preis, den wir alle zahlen müssen (gemeint ist nicht die Lebenszeit fürs Anschauen oder der kleine Obolus für den Stream), wäre, könnte man „The Price We Pay“ zumindest zugute halten, dass er sich selbst nie wirklich ernst nimmt.[...]"

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                                    • 7 .5
                                      über M3gan

                                      "[...]Den zunächst gar nicht so in den Vordergrund gerückten Horror steigert Johnstone dann nach einer Anspielung auf Wes Cravens Frankenstein-Verschnitt „Der tödliche Freund“ im letzten Drittel. Auch wenn der Klimax relativ vorhersehbar abläuft und dann der von James Wan angeführte „Terminator“ etwas bemüht zur Geltung kommt, ist „M3GAN“ ein unerwartet cleverer kleiner Techno-Schrecken mit einer definitiv prägnanten Titel-Schurkin.[...]"

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                                      • 7

                                        "[...]In gewisser Weise ist das Werk, äquivalent zur Tomatensuppe oder dem Kartoffelbrei auf Gemälden, der rebellische und provozierende Lichtstrahl auf Leinwände, die ansonsten von halbherzigen Blockbustern oder schmalzigen Familiendramen besetzt würden. Ein kleiner Befreiungsschlag, bei dem hier nicht das Klima, sondern die DIY-Mentalität und das Indie-Kino in den Fokus gerückt werden sollen. Damit steht Art in gewisser Weise sogar für Arthouse."

                                        • 9 .5

                                          "Luca Guadagninos Kannibalen-Roadmovie ist zugleich verstörender Horror als auch wunderschöne und zu Tränen rührende Außenseiter-Ballade - großes intimes Kino."

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                                          • 8 .5

                                            "[...]Mit einem Mini-Budget und limitiertem Cast, aber außerordentlich clever ausgearbeitetem und hintergründigem Skript, ist dem aus dem Comedy-Umfeld stammenden Cregger („The Whitest Kids U’Know“) hier eine extrem effektive Genrearbeit gelungen, die dank der präzisen schauspielerischen Leistungen, der atmosphärischen Inszenierung und dem gekonnten Jonglieren mit Schrecken und Humor zum besten gehört, was der Horror anno 2022 hervorgebracht hat.[...]"

                                            • 7

                                              "[...]Und so erwartet den passionierten Grusel-Fan bei dieser Aufbereitung der berühmten Monster-Vorlage kein weiterer CGI-geladener High-Budget-Brei, sondern ein angenehm zurückhaltender Thriller, der erst relativ spät Blut und Action in sein Gerüst integriert. Der Film setzt vor allem auf seine verletzliche und anfangs bemerkenswert distanzierte Heldin, die von der aufstrebenden Elisabeth Moss („The Handmaid’s Tale“) herausragend verkörpert wird. Mit einer erfrischenden und authentischen Entscheidung gegen den üblichen Beauty-Wahn auf der Leinwand, verleiht Moss der sichtlich verstörten Cecilia ein ungeschminktes Anlitz. Es ist ihr Spiel am Rande des Nervenzusammenbruchs, und nicht etwa ausschweifende Rückblenden, die das erschreckende Verhältnis der Frau zu dem grausamen Adrian vermittelt.[...]"

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                                              • 9

                                                "[...]Mit seiner epischen Laufzeit ist „Doctor Sleeps Erwachen“ eine lange aber nie langweilige Symphonie des Grauens, deren ghuliges Finale zu einem versöhnlichen Epilog leitet – und in einer der besten King-Adaptionen überhaupt mündet."

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                                                • 9 .5

                                                  "[...]Der Regisseur des gefeierten Horrorschockers „Hereditary – Das Vermächtnis“ nimmt sich auch in seiner neuen Arbeit Zeit, das Drama-Fundament seiner Geschichte bis zur Schmerzgrenze auszuloten, bevor er seine Protagonisten schließlich in den ungewissen Schrecken stürzt. So ist „Midsommar“ zuallererst die schonungslose Dokumentation einer dysfunktionalen Beziehung, die sich im Verlauf vor den Hintergrund eines bizarren Folk-Horror-Szenarios verlagert und dort ihren morbiden Höhepunkt findet. Aster zeigt sich erneut als aufmerksamer Beobachter verborgener Gefühle, die sich wie ein bösartiges Geschwür durch die Seele fressen und langsam Einfluss auf den Charakter nehmen. Der Albtraum ist hier menschengemacht.[...]"

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                                                  • 8

                                                    "[...]„Once Upon a Time in Hollywood“ ist sicher eine Platte, die man gern wieder auflegt. Nur handelt es sich hier halt nicht um ein homogenes Album, sondern um eine zum Feiern und Mitsingen zusammengestellte Greatest-Hits-Compilation. Dafür muss man sich nicht schämen."