Sonatine - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonatine
Abartiger Film.
Vorweg: Mehr als knapp 40 Minuten habe ich nicht ausgehalten.
Ich bin wirklich MEHR als erschrocken, dass so etwas legal ist, bzw. gesetzestreu produziert und auf Netflix zur Verfügung gestellt werden konnte. Was für eine grauenhafte und widerliche Darstellung von minderjährigen Mädchen - und dann auch noch im Namen von genau jener Kritik. Das hier ist Softcore-CP und alle Menschen, die so etwas als "wertvolle Kunst" sehen und gerne gucken, haben defintiv ein ernsthaftes Problem.
Hier spielen keine erwachsenen Schauspieler Kinder, sondern es sind tatsächliche Kinderdarsteller und sie werden hypersexualisiert in Szene gesetzt. Wie die Kamerafahrten, die unfassbar detailliert jede Bewegung der Körper filmen etc. (ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen) - wie kann man so etwas als sinnvoll erachten? Das geht anders und muss anders gehen - was ja auch schon mehrfach bewiesen wurde.
Dass so etwas auf der Berlinale und auch in den USA und (natürlich) in Frankreich vorgestellt wurde, zeigt nur wie verschoben die Realität nach wie vor ist wenn es um das Thema Kinder und Sexualisierung geht - und damit meine ich nicht nur Entertainment-Branchen, sondern auch Justiz und Rechtssysteme, die minderjährigen Opfern von sexueller Gewalt immer noch viel zu wenig Schutz bieten.
Maïmouna Doucouré's Intentionen waren eventuell nicht schlecht, aber man kann dieses Thema auch anders kritisch hinterfragen als dann genau DAS zu machen, was das Problem ist - nämlich Kinder zu sexualisieren. Nichts anderes hat sie getan - und Netflix hat das mit deren Marketing noch deutlich verschlimmert. Und wer solche Projekte verteidigt und unterstützt, checkt ebenfalls nicht WAS das Problem ist. Und, dass mittlerweile mehrere junge Schauspieler ihre damalige Beteiligung an dem Projekt bereuen, zeigt nur noch ein Mal mehr wie unfassbar widerlich solche Machwerke sind - und vor allem wie gefährlich es ist einfach alles als "kritisches Projekt" zuzulassen.
Der Film macht in seiner Aufmachung (Trailer etc.) gar keinen Sinn. Auch wird die ursprüngliche Idee vom "Karate Kid" - eines massiv gemobbten Jungen, Rassismus, kein vorhandenes Selbstbewusstsein, kein Pfad im Leben etc. komplett außer Acht gelassen. Li Fong kommt nach New York, gliedert sich ideal ein, hat direkt eine hübsche Freundin und einen besten Kumpel, ist bereits vorher ultra gut in Kung-Fu, hat kein Problem mit der Fremdsprache, liebt die Stadt sowieso etc. - wo ist da auch nur 1% Struggle?! Das hat doch nichts mehr mit dem eigentlichen Karate Kid zu tun. Das ist ein top integrierter Junge ohne Probleme. Wieso sollte man da irgendwie mitfiebern wie bei den anderen Filmen?!
Darüber hinaus ist "Karate Kid: Legends" viel zu kurz. Insgesamt ~90 Min. - das ist VIEL zu wenig um Charaktere vernünftig aufzubauen.
Kurze Übersicht meiner Wertungen zu den bekanntesten 3 Filmen:
"Karate Kid" (1984) - 07/10
"Karate Kid" (2010) - 06/10
"Karate Kid: Legends" (2025) - 04/10
Die beste Sci-Fi Serie aller Zeiten bekommt ein echtes Action-RPG:
https://www.youtube.com/watch?v=eyXGm8JCBrk
Ich liebe Spy-Thriller und der erste Teil war auch wirklich unterhaltsam - aber was zur Hölle ist DAS?!
Die haben "The Accountant 2" zur Komödie gemacht - ist sogar bei Amazon Prime unter den 3 Genretypen Action, Spannung und Komödien zu finden - habe mich erst gewundert wieso. Unpassend, unlustig, nervig. Dazu ultra bescheuerte Plotparts (wie das mit der Kindercrew) und generell extrem unlogische Twists der Geschichte. Hat auch einfach nichts mehr mit der ursprünglichen Idee vom Accountant zu tun.
Hätte gut werden können, ist aber storywise und von der Inszenierung ein totaler Reinfall. Technisch dennoch einwandfrei und natürlich wird man mit den Jokes bei vielen Fans des Mainstream-Kinos und der leichten Unterhaltung landen (weswegen der wahrscheinlich auch so ein gutes Rating hat).
Ich habe MEGA Bock auf das Prequel (und natürlich auch auf Season 2 zu "The Terminal List"), aber diese Warterei nervt wirklich.
News:
https://www.youtube.com/watch?v=iJYbuErGQos
Release demnach 27.08.!
Staffel 2 zur OG-Serie wird noch produziert.
Was für ein wunderschöner Anime. In mancher Hinsicht ein sehr typisches süd-koreanisches Drama, aber dann erkennt man natürlich auch an jeder Ecke den wunderbar verträumten Ghibli-Style und obendrauf bekommen Sci-Fi Fans auch noch ein sehr cooles Setting mit einer fantasievollen Sicht auf die Zukunft.
Peak Franchise-Content.
Overall meiner Meinung nach sogar noch besser als die vorher produzierte, chronologische Forsetzung als Film "Rogue One" - und das ist bereits eine klare 10/10 für mich. Tony Gilroy hat hier eine Story-Arc auf S-Tier Thriller-Niveau erschaffen. Das ist mehr als nur ein wenig Lore-Geplänkel.
Staffel 1 dient als eine wunderbare Einleitung, konzentriert sich aber deutlich mehr auf Cassian Andor und Mon Mothma, deren persönliche Geschichten, ihre Aufeinandertreffen mit Luthen Rael, Andors erste Mission für ihn und die initialen Kontakte mit dem Widerstand. Während Staffel 2 dann in 12 grandiosen Episoden mit maximalem Feinschliff die Vollendung wichtiger Charaktere darstellt (u.a. auch mit exzellenten Verbindungen zu den bekannten Figuren in "Rogue One") und weitere wichtige Typen wie u.a. Orson Krennic, Saw Gerrera oder sogar die KX-Einheit, Galen Erso etc. aufbaut, sowie wichtige geschichtliche Verbindungen der Lore präsentiert. Vor allem aber wird in Season 2 extrem genial die Reichweite von Luthen Raels uraltem Plan des Widerstands, dessen gesamten Aufbau und der Wichtigkeit von Hintergrundcharakteren demonstriert. Und all das stets mit der Indikation, dass es sich hier um ganz normale Menschen / Lebewesen in der Galaxie handelt, die weder machtsensitiv sind, noch sonst irgendwie special - aber sie vollbringen Großes. Durch genau diese Basis-Eigenschaften der Serie lässt sich stets jede Handlung auf das echte Leben projizieren und somit unfassbar gut hinterfragen. Tony Gilroy hat hier wirklich den ultimativen Move geschafft.
"Andor" macht nicht nur absoluten Star Wars Enthusiasten, sondern auch jedem Genießer von guten Serien klar wie wichtig dieser enorm hohe Aufwand bei der Produktion und die Liebe zum Detail ist. Weil eben genau diese Eigenschaften heutzutage immer weniger beachtet werden - auch bei teuren Projekten.
Wer hätte 1977 bei der Explosion des Todessterns im ersten Film namens "Krieg der Sterne" bitte gedacht, dass irgendwann mal die Geschichte zur Entstehung dieses Bauwerks inklusive der Beschaffung der Materialien und dem Aufbau vom eigentlichen Widerstand nicht nur zu den besten Produktionen vom Franchise, sondern ganz allgemein zum Besten gehören wird was man in den 2020ern so als Filmkunst genießen kann. Denn egal ob es um das Drehbuch, die exzellente Regie oder die herausragenden Leistungen sämtlicher Darsteller geht (für mich vor allem Diego Luna als Cassian Andor, Elizabeth Dulau als Kleya Marki, Stellan Skarsgård als Luthen Rael, Ben Mendelsohn als Orson Krennic und Forest Whitaker als Saw Gerrera) - "Andor" ist ein Meisterwerk. Zitate wie "Alles, was ich tat, tat ich für die Rebellion" gehören für viele Fans nun sicherlich absolut zum Kanon.
Rebellions are built on hope!
Das Casting ist bereits der größte Witz des Jahrhunderts. Wird getrost ignoriert.
Was für eine tolle Schauspielerin das Mädel ist. Unfassbar emotionales, bedrückendes, aber auch grandios gespieltes Drama.
Das ist einer der unspannendsten und weirdesten Horrorfilme, die ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Ich bin kein wirklicher Horror-Fan (eher so der Angsthaste bei den extremen Psychohorror-Filmen), aber der Streifen hier war schon maximal lustig. Der Plot-Twist vom Ende ist zwar schon irgendwie cool, aber da hätte man SO VIEL mehr draus machen können. Und warum zur Hölle haben die nicht einfach Sadie Sink die Hauptrolle gegeben? Sie hätte das easy besser gerockt - ich feier die.
Reiht sich in die Liste der "WTF am I watching?!" Filme ein.
Trailer sieht super aus: https://www.youtube.com/watch?v=JCW7OoSp0bI
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=p6XL6W_7_GA
Die beste "Star Wars" Serie die es bisher gab. "The Mandalorian" ist grandios, aber "Andor" ist einfach noch ein Stückchen feiner.
"Rogue One" ist bereits der beste moderne Film aus dem Franchise und ich bin so happy, dass man diese Story auf so eine grandiose Art komplettiert. Die zweite Staffel mit 12 Folgen hat mir schon nach den ersten 3 Episoden gezeigt, dass sich die Qualität im Vergleich zur ersten Season nicht verringert, sondern nur noch mit dem Tempo anzieht.
Ich hoffe inständig, dass wenigstens 1-2 zukünftige Filme und Serien aus dem "Star Wars" Universum auf dem Level von "Rogue One" und "Andor" sein werden. Weniger "The Acolyte" artige Produktionen wären schon ein Anfang.
Jährlicher Re-Watch.
Für mich der beste Anime aller Zeiten - sogar noch vor "Akira" und dem Nachfolger namens "Ghost in the Shell: Innocence", der ebenfalls ein klarer Vertreter der 10/10er ist.
Wegweisend für so viele Eigenarten des Cyberpunk-Subgenres und basierend auf dem Manga von Masanori Ōta aka Masamune Shirow, der ja auch schon "Orion" kreierte.
Einer dieser Animes (wie halt auch "Akira"), der trotz seines Alters von 30 Jahren (!) immer noch gleich stark beeindruckt - visuell, auditiv und storywise. Beim Ende kommen mir jedes Mal die f*cking Tränen und das schafft sonst vielleicht 1 in 1000 multimedialen Werken.
Ich hoffe ja immer noch auf ein geiles Action-RPG im offiziellen GITS-Universum im Stile eines "Star Wars Jedi: Survivor" - sprich mit Open-World, aber nicht zu ausufernd und dann halt mit Skill-Tree, reichlich Action etc. - das wäre wirklich ein Traum. Vielleicht erklärt sich ja irgendwann mal ein Studio bereit dafür und bekommt die Franchise-Rechte für Anteile am Gewinn (da müssen die Besitzer natürlich aber auch überhaupt erst mal einem AAA-Studio genug Vertrauen schenken).
Naja - dann bis zur erneuerten Sichtung + endlosen Begeisterung in 2026.
Bisher wirklich sehr gut. Bin absolut gespannt auf Season 2, da die gesamte erste Staffel eigentlich wie eine extrem langgezogene Einleitung wirkte - die dennoch spannend, actionreich, wunderbar angemessen-brutal und interessant war.
Und auch wenn das was in Episode 1 passiert ein mittelgroßer Schock war, so fand ich den Schritt unfassbar smart gewählt. Die gesamte Storyline passt einfach ideal zum Vibe der ersten Serie.
Was ich aber nicht verstehe ist die Entscheidung keine neue Serie zum Punisher zu bringen. Warum?! Er soll ja irgendwie noch 1-2 von diesen Specials bekommen, wo jeweils in einer überlangen Episode (~60 Min.) eine Geschichte erzählt wird (und natürlich bekommt er vllt. auch weitere kleine Auftritte bei "Daredevil"). Ich finde aber, dass ihm das 0,0 gerecht wird.
Wirklich gut - fast so gut wie Season 1, aber man hat mit einem unlogisch hohen Bodycount versucht sich mehr Dramatik zu "erkaufen" (vermutlich weil es im Grunde um gar nicht so viel Storymaterial geht). Die zweite Staffel wäre mit mehr vollendeten Geschichten irgendwie besser gewesen... es muss ja nicht ständig jeder Gefährte sterben.
Und die ganze Aura und Sidestory rund um Donald Whitfield fand ich zwar interessant und auch irgendwie extrem abartig, aber frage mich immer noch wieso man diesen Kram so detailliert implementiert hat?! Gibt es dazu irgendeine historische Referenz?
Bin dennoch gespannt wie es weitergeht.
Der erste Teil war frisch, spannend und mit seinen Ecken und Kanten auch einfach cool... weil noch halbwegs bodenständig. Das hat man erkannt und natürlich wurde jetzt versucht mit Kalkül das Ganze in einem zweiten Teil noch zu steigern. Nur wie immer bei solchen Versuchen kommt das jetzt nicht mehr natürlich und lässig rüber, sondern maximal übertrieben und mit viel zu vielen Dingen die man schon mal auf ähnliche Weise gesehen hat - plus enorm viel stereotypischem Nonsense.
Trotzdem kann man Christian Gudegast generell definitiv noch eine Chance geben. Seine Ansätze sind teilweise immer noch unkonventionell und auch wenn ich finde, dass "Den of Thieves" aka "Criminal Squad" nicht direkt eine Fortsetzung gebraucht hätte und er sich lieber ein neues Projekt hätte vornehmen sollen, so kann man sich den zweiten Teil nebenbei immer noch deutlich besser geben als Fortsetzungen à la "96 Hours" oder ähnlichen Trash-Trilogien, wo nur der Pilotfilm wirklich gut war. Mit Filmreihen wie "John Wick" kann das Ding qualitativ dennoch nicht mithalten. Nett fand ich den Auftritt von Kickbox-Legende Rico Verhoeven.
Los geht's! :)
Für diese wirklich coole Besetzung leider sehr enttäuschend - was aber auch nicht an den beiden Hauptdarstellern liegt. Da ich absolut kein großer Fan des typischen Horrorfilms bin, war mir von Scott Derrickson vorher tatsächlich nur die MCU-Verfilmung Doctor Strange bekannt - und dem Streifen hat man schon angemerkt was Mr. Derrickson sonst so produziert.
The Gorge ist leider nichts Halbes und nichts Ganzes, weswegen die wirklich tolle Anya Taylor-Joy und der sehr talentierte Miles Teller auch nicht richtig zur Geltung kommen. Die erste Hälfte des Films ist eine weirde Einleitung der Story ohne irgendeine Konsequenz, ohne Spannungsbogen und ohne interessante Lore. Die Geschichte plätschert vor sich hin - mal komödiantisch, mal eher auf urtypische Romanze angelehnt und dann wieder für 10 Minuten im Stile massentauglicher Actionfilme wie etwa World War Z. Und ständig trällert irgendein bekannter (Pop-)Song als viel zu lange Begleitung der Szenen.
Die zweite Hälfte ist interessanter und spannender, aber auch wenn mir die Stilmittel bei der Sichtung hier schon besser gefielen (vor allem die nicht humanen Kreaturen und die generelle Flora und Fauna), so existiert leider immer noch diese fehlende Durchschlagskraft und zieht sich dann wie ein fader Beigeschmack durch den gesamten Film. Als guter Vergleich (wenn auch genremäßig durchaus unterschiedlich) kam mir direkt der süd-koreanische The Host in den Sinn, der ebenso ein kompletter Reinfall in Sachen "cooles Experiment" war. Eine extrem gute Alternative ist Annihilation mit Natalie Portman von 2018 oder die auf allen Ebenen vielfach bessere Serie namens The Last of Us, die auf den vielfach geliebten Videospielen mit gleichem Namen basiert.
Bei The Gorge hätte mit etwas mehr Feingefühl ein wirklich geniales Projekt entstehen können. So bleibt es am Ende ein leider schon langweiliger Film der Schublade "Ein Mal geguckt und nach einer Woche schon halb vergessen" und ich bin mir sicher, dass da deutlch mehr drin gewesen wäre.
Mich hat der Film damals so sehr geprägt, dass ich später bei der x-fachen Sichtung meinen zu dem Zeitpunkt über 10 Jahre alten Nickname geändert habe. War bei der ersten Sichtung 21, bin jetzt 34. Vor allem der Soundtrack... unmatched. https://www.youtube.com/watch?v=zSLlX4czsZA
Wird das noch was mit dem Film?
Auf jeden Fall wird Apple TV+ eine Serie mit Callum Turner in der Hauptrolle bringen.
Der erste Teil der Gaming-Trilogie erlebt gerade eine Art Revive, da die Community mit diversen Mods das Spiel auf ein total neues Level gehoben hat. Grafisch und inhaltlich quasi wie ein Remaster. Und von der Story ist Teil 1 auch deutlich, deutlich besser als Teil 2 und 3.
Bin sehr auf die filmische Adaption gespannt.
Absoluter Geheimtipp und Ausgangsmaterial für die Serie "Mr. Inbetween".
Sehr düsterer Western mit fast schon comcihaften Elementen, aber in jedem Fall einer klaren Peter Berg Handschrift. Auch merkt man, dass Mark Smith mit von der Partie war, denn visuell und auch von der gesamten Drastigkeit her, erinnert "American Primeval" teilweise tatsächlich an "The Revenant".
Das was ich an klassischen Western so liebe, fehlt dieser Miniserie komplett - und das ist die Harmonie der Natur. Jeder gute Western zeigt wie wunderschön die Natur in Nord-Amerika seit jeher ist. Gerade Utah hat so eine klare Sprache was die Berge anbelangt (Rocky Mountains etc.) und man hat hier trotz des ernsten Hintergrunds mit der wahren Begebenheit des Mountain-Meadows-Massakers irgendwie eine große Gelegenheit verspielt auch einfach mal ruhige Bilder der Flora sprechen zu lassen. In diesem Werk ist jeder Blick düster, jede Aussicht absichtlich gruselig und jede Seele böse und verdorben. Das macht "American Primeval" nicht deutlich schwächer, aber eben durch die Bank weg finster.
Was dann aber wieder so unfassbar positiv hervorzuheben ist, ist die Bildsprache und Verdeutlichung der menschlichen Gewalt. Trotz der Tatsache, dass man teilweise immer noch offensichtlich filmische Mittel genutzt hat um bestimmte Killszenen umzusetzen (sprich eher unrealistisch im Vergleich mit echten Vorkomnissen), hat sich Peter Berg wie auch in seinen anderen Filmen eher auf der Seite der Realität bewegt und sich wie immer entschieden die Abgründe menschlicher Gewalt visuell extrem direkt zu zeigen. Schauspielerisch sind alle 6 Episoden ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Serien / Mini-Serien sind eben nicht das, was sie noch vor 20 Jahren waren - das sind mittlerweile 100% ernsthafte Produktionen, die mit dem gleichen Ansatz wie Filme gemacht werden.
Trotz teilweise etwas merkwürdiger Charaktere, die mir so nicht ganz ins Bild gepasst haben, ist das gesamte Werk eine willkommene Abwechslung auf Netflix. Bin gespannt ob da noch eine zweite Staffel folgen wird. Ich würde es begrüßen, sofern man sich an die echte Geschichte im Zusammenhang mit den wahren Vorkomnisen hält - zumindest eben wieder als Basis für die Story.
Als reiner Actionfilm ist der Streifen definitiv gut und ich habe den Film damals auch wirklich genossen weil ich da noch dachte, dass die Story echt und authentisch ist. Mittlerweile sind wir schlauer und durch den Fakt, dass sich viele Veteranen (u.a. Ground-Commander und Ex-Member diverser Spezialeinheiten) zu diesem und anderen Fällen geäußert haben, wissen wir eine ganze Ecke mehr.
Das sogenannte "SF-YouTube" ist ja leider fast schon zu einem traurigen Meme geworden. Erst kürzlich wurde der zuvor noch hochgelobte ehemalige Green Beret Tim Kennedy des "stolen valor" beschuldigt und im Grunde sein gesamtes Buch von einem ehemaligen Delta Force Mitglied (und gleichzeitigem Teilhaber des "Antihero" Podcasts) durchleuchtet und dadurch diverse Lügen enttarnt. Es gibt dank Social-Media immer mehr ehemalige Mitglieder von amerikanischen SOF-Einheiten, die den Weg auf YouTube finden. Da muss man natürlich auch ganz klar zwischen Tier 1 Units wie der Delta Force und z.B. den Navy SEALS unterscheiden. Während ehemalige oder auch aktive Member der Deltas (1st SFOD-D) so gut wie kein Wort über Missionen verlieren dürfen (ähnlich wie auch Soldaten anderer T1-Einheiten, wie z.B. des brtischen SAS oder vom deutschen KSK), haben die Navy SEALS ein komplett eigenes Media-Team - ausgenommen ist da mehr oder minder die ehemals als SEAL Team 6 bekannte Einheit DEVGRU, bei der ebenfalls viele Einsätze als "classified" gelten und wo man auch von einer sogenannten Tier 1 Unit redet. Und bedingt durch das Geld, das in solchen Stories steckt und natürlich auch der Anmutung solcher professionellen Aktivitäten, fangen immer mehr Veteranen von Spezialeinheiten an über ihre Missionen und generellen Tätigkeiten und Laufbahnen zu reden, weswegen eben auch "SF-YouTube" entstanden ist. Während die meisten Veteranen sicherlich die Wahrheit sagen und sich ihrer Reichweite und auch der extrem hohen Verantwortung im Zusammenhang mit dem Ansehen der Einheiten bewusst sind, gibt es immer wieder einzelne Persönlichkeiten, die sich selbst so extrem lieben, dass ihnen das komplett egal zu sein scheint. Wie eben auch Tim Kennedy - und mehrere andere Dudes.
Das nur mal so als Hintergrund, weswegen so viele Details mittlerweile public sind.
Die Story von "Lone Survivor" basiert auf den Erzählungen von Marcus Luttrell, welcher in dem Film von Marc Wahlberg verkörpert wird. Und leider, leider wurden auch hier mittlerweile sehr viele Einzelheiten widerlegt und auch Luttrell selbst hat quasi aus Versehen die "Wahrheit" gestanden - nämlich, dass die eigentliche Geschichte extrem ungewandelt und aufgebauscht wurde und nahezu der gesamte Plot für Rekrutierungszwecke erfunden wurde.
Ich kann dazu folgende YouTube-Videos empfehlen:
Interview mit Eric Deming, einem der Männer, die Marcus Luttrell damals debriefed haben:
https://www.youtube.com/watch?v=dquy8wR6JkU
Die Wahrheit über TIm Kennedy und sein Buch:
https://www.youtube.com/watch?v=9eWUh1LHAw8
Was ich krass finde ist, dass Luttrell dennoch das Navy Cross als Auszeichnung erhalten hat. Sollte das alles so nicht passiert sein, wäre das schon eine krasse Beleidigung für andere Veteranen.
Dass derartige Filme grandiose Mittel zur Rekrutierung sind, dürfte mittlerweile klar sein. Idealerweise halt im Zusammenhang mit einem vorher erschienenen Buch, welches von einem Veteranen verfasst wurde. Und genau diese Tatsache und der Fakt, dass einige dieser Bücher eben durch andere, ehrliche Veteranen (die es natürlich auch auf YouTube gibt) komplett auseinandergenommen wurden, zeigt, dass man viele dieser Stories schlichtweg nicht glauben kann.
Am Ende wissen bei diesem expliziten Fall nur wenige Menschen zu 100% genau was wirklich stimmt und was nicht. Wir können mehr oder weniger nur spekulieren, auch wenn sich deutlich abzeichnet, dass viele ähnlicher Geschichten voll mit Unwahrheiten sind - entweder weil der Verfasser aus Egogründen absichtlich lügt oder weil die Story als Rekrutierungswerkzeug vermarktet werden soll.
Fakt ist jedenfalls, dass "Lone Survivor" eine unfassbar fehlerhaft und schlecht abgelaufene Mission unfassbar glorifiziert und sich durch aktuelle Infos aus erster Hand die gesamte Geschichte als massiv fragwürdig abzeichnet. Als reiner Actionfilm funktioniert das Teil wirklich gut, aber es hat halt für mich einen mega faden Beigeschmack wenn ich weiß, dass die Story als 100% authentisch angepriesen wird.
Ein Film in dem ein Luttrell seine Kameraden zurücklässt, sie dem Tode überlässt weil nicht 100, sondern zwischen 8 und 15 Taliban und sogenanntem "High-Ground" ihn und sein deutlich kleineres Team überraschen, würde sich wohl kaum gut vermarkten lassen. Dazu kommt, dass ein akkurater Film ihn dann mit vollen Magazinen zeigen müsste, wie er bei dem ersten Debriefing zugibt ein "Coward" zu sein. So wie Eric Deming es in dem oben verlinkten Interview sagt, sollten die Navy SEALS von offizieller Seite aus nicht bloßgestellt werden und man hat Luttrell die Option gegeben Millionär zu werden und ein Buch für ihn zu schreiben. Und das hat er gewählt - und eben nicht die Wahrheit. Und die Story von Deming klingt für mich deutlich glaubhafter, da sie eben von einem SOF-Member kommt - von jemandem, der NICHTS davon hat so über die eigenen Navy SEALS zu reden wenn es nicht stimmen würde.