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Alle Kommentare von flowzone
WEAPONS ist durchaus ein Fest für Genre-Fans, dem seine epische Machart durch den schliesslich offenbarten Hintergrund jedoch etwas ernüchternd wirken kann. Dennoch ein enorm spannendes und vor allem überraschend schreckhaft-spassiges Werk. WEAPONS schafft auf so geniale Weise in seiner ernsthaften und dramatischen Realität die wohl witzigsten Comic Relief-Momente überhaupt! Was haben wir gelacht im Kino! Auf so unterschiedliche Weise clever und derart lustig – besonders im Genre, dass er für mich fast schon als Kultfilm durchgeht.
Das mysteriöse Verschwinden, die Aufmachung, Stimmung und Inszenierung von WEAPONS sind unvergleichlich meisterhaft und atmosphärisch. Da hätte auch die Ursache der verschwundenen Kinder in eine grössere und fantastischere Richtung besser gepasst. Für mich zu generisch und wurde dem davor etablierten grandiosem Feeling und Worldbuilding nicht gerecht. Der Weg zum Ziel ist hier in allen Belangen zu «grossartig» ausgelegt, wenn dann nur «sowas» dahintersteckt. Wer den Film gesehen hat, versteht wohl was ich meine.
Allerdings hat WEAPONS im Bereich des eher typischen Mystery-Horror Hintergrunds auch mit dem letzten Kapitel erstklassig offenbart und schliesslich auch abgeschlossen ;) denn was hier passiert – und vor allem wie, hat man so noch nicht gesehen!
Ich liebe Filme, die das Genre ehren und feiern – WEAPONS reiht sich damit bei mir direkt neben CABIN IN THE WOODS und MALIGNANT ein, auch wenn er künstlerisch und atmosphärisch in einer weitaus höheren Liga spielt.
Bei mir brauchte die Serie ein paar Episoden, bis sie mich hatte. Vermutlich, bis sich die Figuren und Beziehungen richtig gezeigt haben und Hintergründe bekannt wurden. Mitte bis Ende S01 waren echt ne Menge richtig gute Lacher dabei und ich habe mich köstlich amüsiert. Da zündet PLATONIC auch ganz gerne wirklich im grossen Stil. Teilweise sogar zum Brüllen komisch. Bitte mehr davon! <3
Alles in allem ein super lockeres Dramedy mit unzähligen Pointen, welches besser aufgestellt nicht hätte gespielt werden können.
Freue mich auf die kürzlich angelaufene S02.
Eine ehrliche, lustige und kreative Liebeserklärung an Hollywood. Seth Rogen und Evan Goldberg gewähren uns mit grossartigen Einfällen, reichlich Meta, viel Stil, Respekt und Absurditäten einen tiefen Einblick in die Filmschmiede Hollywoods.
Jede Folge ist für sich ein kleines oder gar grosses Highlight was die Machart, den Stil oder Inhalt betrifft. Man weiss nie was einen erwartet. Stichwort: One-Shot mit Meta-Ebenen, Transition zur Detektiv-Geschichte, Beleuchtung ernster und kritischer Themen. Dabei gelingt der Spagat zwischen Respekt und cleverer Selbstironie auf bemerkenswerte Weise.
Ausserdem ist es herrlich, ja fast schon genial, wie sich hier in absurde Situationen reinmanövriert wird. Köstlich! Jede Folge hat mich komplett amüsiert und zum Lachen gebracht. Beim Fear and Loathing-Finale habe ich mich sowas von weggeschmissen xD absolut grandios, komplett durch – was für eine Show!
Ich hätte nicht gedacht, dass die Serie so viel zu bieten hat. Und wie viel Herzblut hier vor allem im Detail steckt. Das ist einfach nur grossartig. Toll auch, wie vergessene Nischenjobs und unterschätzte Figuren des Filmbetriebs kurz ins Licht gerückt werden – respektvoll und interessant.
Das Staraufgebot ist der Hammer und jede Folge bietet reichlich Situationskomik, absurde und witzige Momente. Der Cast selbst könnte kaum besser aufgelegt sein und die Charaktere erhalten über die Episoden auch ein wenig Tiefgang und Entwicklung.
Selbst wenn man mit Seth Rogens Humor nicht viel anfangen kann, sollte man hier besonders als Filmfan einen Blick wagen. Zugegeben teilweise typisch Rogen albern und natürlich eskaliert es, auch ordentlich. Die Serie ist hektisch, manchmal fast hysterisch – aber eben mit Stil, Gespür und viel Liebe.
Bild, Kamera und Inszenierung absolut Top! der 70s-Flair passt perfekt. Tatsächlich besteht jede Episode aus einzelnen, ausgedehnten One-Shots, die sich oft über gefühlt die halbe Episode erstrecken. Dadurch entsteht ein angenehmes Mittendrin-Gefühl, als würde man mit am Tisch sitzen oder mitlaufen – man ist immer dabei.
THE STUDIO ist in Sachen Anspruch, Humor und Kreativität einer der besten, ehrlichsten und unterhaltsamsten Blicke hinter den glitzernden Hollywood-Vorhang.
Was entstehen kann, wenn die richtigen Leute mit echter Motivation und Passion zusammenkommen, ist einfach grossartig.
Und zu guter Letzt: Danke, Sal Seperstein! xD
Naja. WARFARE zeigt, wie grässlich Krieg ist. Direkt quasi in Echtzeit mit dabei zu sein ist heftig. Einfach nur schrecklich, dass Menschen sowas und noch viel schlimmeres durchmachen müssen. Daran möchte man gar nicht denken – tut es aber, weil man hier mittendrin ist. Anfangs baut sich eine enorme Spannung auf, doch ich hätte mit eindrücklicheren Schusswechsel gerechnet. War trotzdem interessant und stressig mit den Männern da festzusitzen.
Im direkten Vergleich ist CIVIL WAR natürlich erstmal cineastisch atemberaubend. Aber auch die hässlichen Fratzen des Krieges und der markerschütternde Schock der brachialen Gefechte hat mich bei CIVIL WAR viel mehr mitgenommen als hier. Daher liegen von mir nicht mehr als 5.5 Punkte für WARFARE drin.
BRING HER BACK ist ein intimes, auf mehreren Ebenen schmerzhaftes, bitteres Drama – durchzogen von perfidem Psycho-Terror und heftigen Horror-Elementen. Mit bedachtem Pacing, meisterhaftem «Show, don’t tell», einer rasiermesserscharfen Inszenierung und beängstigend gutem Schauspiel. Derart gezeichnet hat mich in diesem Bereich zuletzt HEREDITARY zurückgelassen. Wo Ari Asters Werk grösser, doppelbödig und zum Schluss für mich fantastisch herrlich war, ist BRING HER BACK so persönlich und intensiv, dass es weh tut.
Man muss sich als empathischer Zuschauer im Klaren sein, worauf man sich hier einlässt. Das ist nicht einfach nur krasser, bluttriefender Horror – dahinter steckt viel mehr: erschütternder emotionaler Schmerz! Physisch spürbar und psychisch zerreissend, nur schwer zu ertragen. Nebenbei erhält hier das Wort «Unbehagen» ein ganz neues Level an Bedeutung.
Eines der ehrlichsten und bewegendsten Horror-Erlebnisse die ich je hatte. Wie kann man diesen Streifen verarbeiten?! Einfach nur schonungslos effektiv von den Philippou-Brüdern. (Motherfuckers!! ;)
Selten wurden Trauerbewältigung, der Umgang mit Traumata und Kindesmissbrauch so einschneidend und mit solchem Feingefühl als krass real wirkender Horror inszeniert.
Der Film trägt zudem auch eine erschütternde, persönliche Note: zu Beginn der Vorproduktion verstarb völlig unerwartet ein sehr enger Freund der Familie. Laut Interviews veränderte das spürbar, wie einige Szenen gedreht wurden und schliesslich wirken.
Nachdem TALK TO ME der Philippou-Brüder frischen Wind ins Horror-Genre brachte, lässt BRING HER BACK deren Erstlingswerk als fast schon spassig anmutenden Teen-Horrorflick weit hinter sich. Das zweite Werk hier ist in allen Belangen deutlich reifer, ernster und auf subtiler Ebene vielfältiger.
Holy Fuck!
Schaut ja keinen Trailer. Erwartet keine Erklärungen – es handelt sich hierbei um einen subtilen, aber eindringlichen Film der WIRKEN möchte. Eine gute Portion Einfühlungsvermögen und psychologische Affinität sind Voraussetzung.
Ich hoffe sehr, die Brüder bleiben ihrem Genre treu (nicht so wie Ari Aster nach seinen ersten beiden Werken…). Sie verdienen absolute Anerkennung.
Einmal – und nie wieder. Für mich hier eigentlich mit «Herz», aber sonst schaue ich ihn mir dann versehentlich nochmal an. Forget it!!
DAS ist Horror!
Laut Interviews ist die Thematik der Trilogie wohl so aufgebaut: der erste
Film handelt von der Natur der Familie. Im zweiten geht es um die Natur des
Bösen. Und im dritten um die Erlösung.
Da bin ich mal gespannt, was Nia DaCosta aus dem zweiten Teil macht und wie Danny Boyle die Trilogie dann zum Abschluss bringt.
Nach dem beeindruckenden Trailer waren die Erwartungen entsprechend hoch. 28 YEARS LATER geht jedoch ganz bewusst nicht den Weg des plakativen Zombie-Terrors – und das ist gut so. Stattdessen präsentieren uns Danny Boyle und Alex Garland einen beachtlich reichhaltigen Film, der auf mehreren Ebenen ordentlich was zu bieten und zu erzählen hat.
Den emotionalen Kern bildet eine Art Coming-of-Age-Geschichte des 12-jährigen Spike, der in dieser brutalen Welt heran- und über sich selbst wachsen muss. Daraus ergibt sich eine kleine Meditation über Leben, Tod und Vergänglichkeit. Nebenbei wird die Welt weiter aufbaut und erste Weichen für die nächsten Teile gestellt. Der Film ist durch und durch ein Boyle, und genau deshalb auch so gut!
Er zeigt sich experimentierfreudig, manchmal auch gewagt – das muss einem schon gefallen. Für mich sind Bildsprache und Inszenierung wieder mal grandios! Spannend variiert er hier verspielt seinen Stil, stets ernsthaft nah, rau und wirkungsvoll.
Nicht selten wunderbar ästhetisch – im Schönen wie im Hässlichen. Unterlegt mit einem einschneidenden Score und der perfekten Portion Crazyness, passend zur Realität im Film.
Der gewollte Humor sitzt tatsächlich super. Aber die Schluss-Szene, trotz 28 Jahren Wahnsinn auf der Insel, wirkt zu absurd. Kann man sich wegdenken.
Die Stimmung ist durchgehend bedrückend. Eine Welt wie wir sie kennen gibt es längst nicht mehr. 28 Jahre sind eine lange Zeit. Die mit dem Rage-Virus Infizierten ebenso wie die Überlebenden haben sich angepasst und weiterentwickelt. Allgemein hat mir das Worldbuilding sehr zugesagt, besonders auch als Auftakt einer neuen Trilogie – und das während man noch etwas zu erzählen hat.
Boyle und Garland liefern hier ihre Vision und konzentrieren sich dabei auch auf eine menschliche, funktionierende Geschichte. Daneben bringt der Film einige interessante Themen und Gedankenansätze mit. Die Weiterentwicklungen wirken ebenso stimmig wie der spirituelle Unterton und die emotionale Reise, die man mit Spike durchlebt.
Überrascht hat mich auch die Ehrlichkeit des Films. Sehr gefühlvoll und intim. Besonders Schlüsselmomente sind bedacht und sorgfältig in audiovisuell und ästhetisch eindrucksvollen Szenen festgehalten. Wirklich berührend. In dieser Form nur von Boyle und/oder Garland möglich.
28 YEARS LATER ist für mich ein mutiges, magisches Filmerlebnis, das mich in sämtlichen Bereichen voll abgeholt und mitgenommen hat. Ein starker Auftakt zur neuen Trilogie.
BORN AGAIN erreicht in keiner Weise die Qualitäten der ersten 3 Staffeln DAREDEVIL. Vieles wirkt mehr oder weniger aufgesetzt, unpassend oder gar belanglos. Über weite Strecken sogar langweilig. Die markanten Figuren haben auf einmal Windeln an und suhlen sich in ihren Lebenskrisen.
Generell wirken alle etwas deplatziert und die Gespräche und Entwicklungen ergeben oftmals nur wenig Sinn. Das CGI hätte man besser ganz weggelassen. Passt aber alles zu diesem «Versuch» Daredevil wieder aufleben zu lassen.
Dennoch: Der Wille von Disney war auf jeden Fall da, auch ein gewisses Gespür (inklusive einzelner Details). Durchaus ansprechend präsentiert, aufgespielt und in Szene gesetzt.
Im Vergleich zur Original-Serie fehlt es hier leider an so ziemlich an allem, was diese so verdammt gut gemacht hat.
Also: Falls euch Daredevil interessiert, schaut die ersten 3 Staffeln. Die sind wirklich sehenswert, packend, mit ikonischen Momenten und den Figuren gerecht genial inszeniert!
Als grosser Fan der John Wick-Reihe hat mich BALLERINA positiv überrascht. Lange waren die News zu diesem Streifen nicht gerade vielversprechend. Doch Chad Stahelski konnte offenbar mit seinen unzähligen Reshoots den Film noch retten. Tut einfach gut, mit richtig geilem Action-Kino bedient zu werden!
Ana de Armas beim Kämpfen zuzusehen macht Spass – auch wenn sie bei weitem nicht das Charisma eines Keanu Reeves aufweist. Schauspielerisch sind beide etwa auf demselben Niveau, was auch für ihre Rolle hier völlig ausreicht und passt.
Was bei John Wick mit Baba Yaga und dem Ausbau der Welt vertieft wurde, lässt man hier bis auf ein zwei Details ganz weg. Auch ist BALLERINA nicht so geschliffen und voller genialer Feinheiten wie John Wick, liefert aber genauso ansprechende Actionkost ab. Der Film könnte kurzweiliger gar nicht sein. Als Ableger eigentlich perfekt.
Die Fights sind wie zu erwarten wuchtig, kreativ und abwechslungsreich. Man bekommt auch wirklich gute, neue Ideen quasi im Vorbeigehen absolut solide dargeboten. Der Film liefert so richtig ab!
Auch sehr cool zu sehen wie Eve nicht nur austeilt, sondern auch ordentlich einstecken muss. Dabei wirkt ihre eigentliche Überlegenheit im Kampf nie unglaubwürdiger als die von John Wick. Gerade dieser kritische Punkt hat man richtig gut gelöst, was unter anderem durch ihren Kampfstil sehr gut zur Geltung kommt. Auf Details achten zahlt sich auch hier aus, grossartig.
Alles in allem also ein sehr spassiger, wirklich geiler Actionstreifen mit einer fulminant kämpfenden Ana de Armas. Qualitativ sehr hochstehende und kreative Fights. So muss Action sein!
PARADISE gehört zu den qualitativ hochwertigen Serien mit einer einnehmenden und fesselnden Wirkung auf den Zuschauer. Das Niveau wird nach der überraschenden Aufdeckung am Ende der 1. Folge kontinuierlich oben gehalten. Ein Teil der Prämisse erscheint zwar nicht gerade neu, aber PARADISE zeigt, wie man mit diesem dystopischen Hintergrund enorm packendes erzählen kann.
Der Serie gelingt es genau dort bereits in den ersten Episoden mutig voranzuschreiten – zu zeigen, offenzulegen. Dinge nicht nur anzuteasern, sondern sie direkt auszusprechen. Deswegen und vor allem auch durch die Geschichte und kraftvollen Figuren, ist PARADISE mühelos eine der besten Serien in diesem Bereich.
Hier ist alles sauber konzipiert, geschliffen, direkt, clever, mit genügend Anspruch und grossartiger Spannung. Und vor allem: Stärke.
Mit Rückblenden, die hier nicht störend, sondern bereichernd sind, werden mit jeder weiteren Folge die Charaktere und Hintergründe vertieft. Daraus zeigen sich interessante Konstellationen, wo es zwischenmenschlich auch zu schwierigen Gegebenheiten kommt.
Die Konsequenz in PARADISE muss man sich ständig vor Augen halten. Wo ähnliche Serien staffellang um den heissen Brei reden und abgesehen von schlechtem Writing nichts passiert, ist PARADISE nach wenigen Episoden bereits längst viel weiter. Selbstbewusst und direkt.
Die Figuren sind super verkörpert. Es ergibt sich auch die eine oder andere verdammt coole badass-Szene, wo man vielleicht sogar jubelnd und applaudierend vom Sofa aufspringt.
Wie wirksam die Charaktere und Gegebenheiten an den Zuschauer herangebracht werden, zeigt sich spätestens mit einer der grossartigsten und packendsten Serien-Episoden überhaupt (zurecht 9.6 auf imdb). Da setzt einem garantiert der Atem aus!
Am besten so unwissend wie nur möglich da reingehen. Viel mehr als «Secret Service, Präsident, Dystopie» sollte man auch gar nicht wissen. Die hohen Bewertungen (nicht zwingend hier) sprechen für sich.
Mit «Original Sin» wird DEXTER zum Serien-Phänomen und hat mit dem kommenden, enorm vielversprechenden «Resurrection» das Potenzial zu einem der stärksten und interessantesten Franchises überhaupt zu werden. Die Hauptserie ist auch heute noch Referenz im Genre. Der morbide Mix aus raffiniertem Thrill, Hochspannung, Psycho und Humor – inklusive charismatischen Antagonisten und charaktertiefen, mitreissenden Geschichten voller ikonischer Momente, ist und bleibt einzigartig.
Die Fortsetzung «New Blood» hat gezeigt, dass man den Charakter des Dexter Morgan interessant und spannend weiterentwickeln kann. Dieses Wiedersehen war überaus gelungen!
Das Prequel «Original Sin» liefert nun zur freudigen Überraschung sogar eine der gelungensten Origin-Stories überhaupt ab.
Der Auftakt in «Original Sin» wirkte auf mich etwas over-the-top inszeniert. Bunt, knallig und mit poppigem 90er-Soundtrack. Dazu eine ganze Reihe an Figuren 15-20 Jahre jünger und einige bekannte Schauspieler. Kann erstmal ulkig wirken. Doch bereits mit der 3. Folge findet die Serie ihren Flow und konzentriert sich auf die vielen Bereiche, die genügend ernsthafte Griffigkeit und Spannung bei den Figuren bieten.
So viele Facetten von Dexters Entwicklung und Vergangenheit die man aus der Hauptserie kennt, werden bedacht und nachvollziehbar aufgezeigt. Bei seinen Anfängen dabei zu sein, ist erfreulich verstörend. Aber hier steht nicht nur Dexter allein im Vordergrund, sondern ebenso Debra und vor allem Harry. Neben Dexters Mimik und Verhalten erkennt man auch direkt Debra wieder. Doch besonders überragend gezeichnet und gespielt ist Harry. Die von Christian Slater absolut solide verkörperte tragische Figur wird mit Rückblenden zum Kennenlernen mit Dexters Mutter weiter vertieft.
Die Serie überrascht auch mit den eigenen Geschichten und mehrfach ziemlich wirksam mit wirklich brisanten Details, die ans Tageslicht kommen. Glücklicherweise ist praktisch nichts unnötiges oder Füllmaterial dabei. Selbst der eigentliche Fall des Miami Metro erscheint über weite Strecken komplett unwichtig, ehe Dexter miteinbezogen wird und sich spannende Wendungen entwickeln. «Original Sin» bietet viele sehr durchdachte Kniffe, die alle reichlich erzählen und uns bekannte Figuren zeichnen. Durchweg eine richtige Bereicherung!
Um meine Gedanken abzuschliessen:
Die Macher haben mit «Original Sin» nicht einfach einen nächsten Ableger der Erfolgsserie rausgehauen, sondern sich der Vorgeschichte mit Bedacht und Respekt genähert.
In Zeiten von Prequels, Sequels, Remakes, Reboots, und Spin-offs machen die Folge-Serien von DEXTER durchaus Sinn, haben wirklich etwas zu erzählen und tatsächlich eine erfreulich starke Qualität.
Diesen Sommer werden wir sehen ob auch «Resurrection» als Fortsetzung von «New Blood» überzeugen kann. Könnte heftig werden. Hoffentlich konsequent. Das Potenzial ist vorhanden.
Obwohl Companion wirklich nicht schlecht ist und einige Überraschungen und Wendungen bereithält, fehlt es dem Film letztendlich doch an Biss. Trotz teilweiser blutiger Brutalität und funktionierendem Humor wirkt alles irgendwie zu seicht. Da hätte man für mich das eine oder andere besser ausreizen und Stellschrauben (auch auf emotionaler Ebene) anziehen müssen.
Von der Thematik und Aufmachung her wirkt Companion frisch und zeigt das Potenzial alten guten Black Mirror-Folgen das Wasser zu reichen. Schöpft es aber leider nicht aus.
Dennoch und besonders ohne Vorkenntnisse auf jeden Fall ganz gut!
Style over Substance. Hat mich nicht abgeholt. Die Hälfte des Films besteht aus Rückblenden, die nicht gerade spannend sind. Ja, sie zeigen wie die Leute und Dinge miteinander in Verbindung stehen. Es gibt keine Handlung, was ok ist. Aber es geschieht nicht wirklich was. Da passt mir ein Konzept wie bei FIGHT OR FLIGHT um Längen besser: Ohne unnötiges Blabla mit viel Charme, Witz und Kreativität direkt zur Sache.
Wenn es in Bullet Train wenigstens Mal zur Sache gehen würde.. Der Film ist ziemlich langatmig. Die Figuren werden dann irgendwann in kurzen, wenig spektakulären Sequenzen ausradiert. Hinterlegt wird das Ganze von einem seltsam von hinten aufgerolltem Plot, der völlig deplatziert wirkt.
Den Humor fand ich auch eher dämlich. Der halbgare Fight im Ruheabteil?! Come on.
Der Film bremst sich selbst die ganze Zeit aus – mit nochmal einer weiteren Rückblende, oder weil man ja nicht richtig Kämpfen darf..
Geile Figuren, stylisch gefilmt. Alles andere war für mich unpassend und weird. Wirkt eher wie ein zu bemühtes SMOKIN’ ACES. Als nach 1.5h nochmal eine Figur mit einer weiteren Blabla-Rückblende kam, konnte ich mir das nicht mehr geben.
«Zivilisation und zivilisiert sein hat nichts miteinander zu tun». Ich mag solche Western Mini-Serien, die nicht nur die Romantisierung des Wilden Westens zerfetzen, sondern gleichzeitig auch die generelle primitive Natur des Menschen offenlegen – welche selbst heute noch in uns schlummert. Die dabei eine Geschichte erzählen, welche nicht nur das Schreckliche zeigt, sondern auch immer wieder der Kern der Menschlichkeit inmitten dieser Wildnis sichtbar macht.
GODLESS und THE ENGLISH zähle ich dabei zu den mit Abstand besten Mini-Serien in diesem Bereich. Das von Peter Berg inszenierte AMERICAN PRIMEVAL gehört ebenso in die beschriebene Kategorie, erreicht für mich jedoch nie die Klasse der anderen beiden genannten Werke.
Dennoch: Peter Berg inszeniert mit einem guten Überblick und feinem Gespür die Gegebenheiten einer Zeit, die eigentlich gar nicht so lange zurückliegt. Die Handschrift vom Co-Autor von THE REVENANT, Mark L. Smith, ist jede Sekunde zu spüren. So kann man sich Denken wie es hier zu und her geht.
Für mich haben ein paar Ungereimtheiten dann doch das Gesamtbild gestört. Auch was die Erzählung und Figurenzeichnung betrifft, wäre mehr möglich gewesen. Es gibt ein paar wirklich markante und interessante Charaktere, welche man im Verlauf der 6 Folgen durchaus viel besser hätte zeichnen und vertiefen dürfen. Ohne dabei an Laufzeit einzubüssen, denn teilweise plätschert das Geschehen eher leer vor sich hin. Auch die Geschichte stellt sich dann eher als Gerüst für die raue Gewalt heraus. Hier und da werden aber immerhin ein paar stimmige zwischenmenschliche Aspekte gezeigt, die AMERICAN PRIMEVAL als Gesamtpaket durchaus sehenswert machen.
Staffel 1 hat mir gut gefallen, 7/10. Staffel 2 kann ich nicht mehr als 2.5/10 geben. Was ist da los? Soo langweilig und träge. Schlecht geschrieben. Fragwürdige Dialoge. Zu viele Dinge werden gezeigt/ passieren, die keinen Sinn ergeben. Dazu nichtssagende, unwichtige Szenen, die enorm in die Länge gezogen werden. Bewegt sich irgendwo zwischen haarsträubend und Einschlafhilfe.
Wir haben nach der 4. Folge abgebrochen, aber hab dann doch weitergeschaut. Ist wie ein Unfall, von dem man sich nicht abwenden kann.
Das Writing in Staffel 2 ist nur noch zum Fremdschämen. Jede Folge könnte man unzählige Punkte aufführen, die entweder auf amateurhafte Weise erzwungen sind, keinen Sinn ergeben, oder peinlich schlecht geschrieben sind. Also zumindest auf dieser Ebene passiert echt viel in Staffel 2, lol.
Besonders was das Verhalten der Menschen betrifft, wirkt es überwiegend absolut unnatürlich. Ist mir aber bei manch anderer Apple-Serie auch schon aufgefallen (Invasion ist das Paradebeispiel).
Gegen Ende werden gewisse Dinge enthüllt, die schon lange klar waren oder piepegal sind. Aber es wird so inszeniert, als ob da etwas enorm Krasses passiert. Sehr amüsant.
Auch für mich ein riesengrosser Reinfall, leider.
Nicht mal Tim Robbins kann da noch etwas raushauen.
Ein nicht zu unterschätzendes Familien-Mystery-Drama, über welches man vorweg bis auf das Verschwinden eines Mädchens wirklich nichts wissen sollte! Ein paar spoilerfreie Worte meinerseits: Eine gute Portion Aufmerksamkeit wird von Anfang an gefordert und schliesslich belohnt. Denn Story, Aufbau, Mystery und Auflösung wickeln sich bewegend, mitreissend und mit ordentlich Mindfuck ab.
Manche Auflösung könnte man bald erahnen, andere sind 1a getimed und sitzen. Wobei alles sehr gut und stimmig, inklusive einiger spannenden Facetten, präsentiert und erzählt wird. Auch bezüglich Location und Atmosphäre passt hier alles.
Wer mal wieder Bock auf einen kleinen, wirksamen, emotionalen Mindfuck hat, könnte mit Caddo Lake gut bedient werden.
--------------SPOILER--------------
Meine Spoilergedanken: Da hat jemand zu viel Dark gesehen.. :D Überdeutlich woher die Inspiration des Familien-Zeitreise-Mindfuck kommt. Caddo Lake bringt aber durchs Band genügend eigene Qualitäten mit, wodurch das Ganze erfreulich gut funktioniert und auch wirkt.
Absolut geiler Action-Flick mit einem herrlich aufspielenden Josh Hartnett. Wuchtige Fights, super choreografiert und gefilmt. Temporeich, ohne Längen und sowas von amüsant. Wie so ne Art Crank meets Smokin’ Aces – aber keineswegs abgeschaut, sondern erfrischend eigenständig und mit vielen irrwitzigen, kultigen Szenen. Den Streifen kann man richtig feiern xD meine Güte war das ein Vergnügen! Ich hab mich zum Schluss gekugelt vor Lachen.
Eine wirklich tolle und vor allem gute Überraschung mit Kultpotenzial. Schreit förmlich nach einer Fortsetzung. Allein schon wegen der Figur Lucas (Hartnett), soo herrlich!
Staffel 1 fand ich noch sehenswert und lieferte auf einigen Ebenen teils wirklich gut ab. Staffel 2 lässt die ersten Folgen durchaus Hoffnung und Spannung aufkommen, dass etwas passieren wird. Hätte man was Cooles aufziehen können. Ist dann aber leider grösstenteils doch nur eine Kopie der ersten Staffel und ziemlich unnötig. Es werden wieder auf dieselbe Weise Spieler und Wächter vorgestellt, mit denen man Mitfühlen soll, wenn sie gequält und abgeschlachtet werden. Immer dieselbe Leier. Langweilig. Die letzte Folge ist wieder gut – das Finale wiederum enttäuschend. Hat sich mMn so gar nicht gelohnt. Für Sadisten empfehlenswert.
Eine wahrlich besondere Serie mit einer einzigartigen Atmosphäre. Absolut entzückend – auf so vielen Ebenen und unterschiedlichste Weise. Herrlich! The White Lotus ist wie ein in Zeitlupe ablaufender Unfall, und das durchgehend. Echt unangenehm hinzuschauen, aber gleichermassen faszinierend und köstlich absurd.
Ich liebe ja Serien, bei denen plottechnisch scheinbar nicht viel geschieht, sondern der Fokus auf den Figuren liegt. Denn durch die vielen super geschriebenen und gespielten Charaktere, den Gegebenheiten und der Stimmung wird enorm viel erzählt und offenbart. Das ist hier zwischenmenschlich, was Beziehungen und sonstige persönliche Dinge angeht auch echt tragisch und berührend. Dazwischen werden auch wunderbar schöne Töne angeschlagen. Durchzogen mit passender, zeitgemässer Sozial- und Gesellschaftskritik und interessanten Ansätzen, die zum Denken anregen.
Diese gesamte Groteske ist audiovisuell derart grandios und mit einem superben Pacing präsentiert, dass ein regelrecht hypnotischer, einnehmender Sog entsteht. Beide bisherigen Staffeln sind für sich ein Event.
Staffel 1 ist herrlich ungemütlich und quasi ein Meisterstück seiner Kunst, welches auch besonders mit seinem Finale auf allen Ebenen komplett abliefert. Völlig wahnwitzig. Tragik und Komik bis zum Anschlag aufgedreht. Was für ein Fest! 10/10 mit Herz.
Staffel 2 beweist, dass die Macher wissen was sie tun. Auch wenn mir das mit Tanya etwas zu parodisch wirkt, sind das neue Umfeld, die Menschen, Gegebenheiten und Themen ein Tick ernster. Sehr interessant und fällt bei mir im Vergleich zur ersten Staffel etwas ab. 8/10.
Auch spannend, was das mit dem Zuschauer macht: Man entwickelt schon fast eine Freude, wenn es anfängt zu brodeln und die Fassaden zu bröckeln beginnen – nur um dann im nächsten Moment zu merken, dass das eigentlich überhaupt nicht lustig ist. Ein sehr bizarres Vergnügen.
Mit Leichtigkeit werden unterschiedlichste Menschen durchaus tief und authentisch gezeichnet. Zu meiner Freude überwiegend durch natürliche Dialoge, Kommunikation, deren Verhalten und mit viel Subtilität. Total spannend dabei zu sein, jede Minute. Und wenn sich die Dinge dann verselbständigen und passieren, ist das erstklassig und elegant orchestriert. Eine grandiose Leistung aller Beteiligten.
HBO liefert mal wieder echtes, erfrischendes Serien-Gold ab.
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Aufenthalt, dieses Mal im White Lotus in Thailand. Offenbar werden in der 3. Staffel Themen wie Tod, Religion und Spiritualität angesprochen und wir dürfen uns gemäss Mike White über einen längeren, grösseren und verrückteren Aufenthalt freuen. Cast u.a.: Walton Goggins, Michelle Monaghan, Carrie Coon. Wenn da keine Freude aufkommt! Ausserdem kehrt Natasha Rothwell aus S01 zurück (Spa-Managerin).
Eine bezaubernde Elizabeth Olsen. Der andre Typ ist leider ziemlich unsympathisch und wirkt entweder genervt oder gelangweilt – sogar in Gegenwart von Elizabeth. Völlig deplatziert.
Generell konnte ich zwischen den beiden keine authentische Chemie wahrnehmen. Bis auf die zwei drei romantischen Szenen, welche jedoch gänzlich nur von Elizabeth ausgehen. Aus welchen Gründen auch immer sie sich in diesen Typen verliebt hat. Das Ganze wirkt eher, als würden sich beide permanent etwas vormachen. [SPOILER, was sich ja irgendwie auch so rausstellt?] Interessiert tatsächlich null, was da überhaupt noch geschieht.. War sehr öde und wurde noch schlechter gegen Ende. Naja. Tiefgang ist auch so gut wie nicht vorhanden.
Sehr sehr weirdes Stück Film, dem es an so ziemlich allem fehlt.
Staffel 1 hat mir gut gefallen und war spannend: 7/10
Staffel 2 bisher bis zur (edit:) 9. Folge für mich 2.5/10. Was ist da los? Soo langweilig und träge. Schlecht geschrieben. Fragwürdige Dialoge. Zu viele Dinge werden gezeigt/ passieren, die keinen Sinn ergeben. Dazu nichtssagende, unwichtige Szenen, die enorm in die Länge gezogen werden. Bewegt sich irgendwo zwischen haarsträubend und Einschlafhilfe.
Wir sind kurz vorm abbrechen, da Zeitverschwendung (hab diesen Unfall dann doch weiterverfolgt). Schade. Das einzig Gute in Staffel 2 sind Tim Robbins Präsenz, der Vorspann und die Credits.. (eigentlich nur die Credits..)
Aber bald geht Severance weiter..! Hoffe sehr, dass wenigstens diese klasse Apple+-Serie ihr Niveau halten kann.
Kein grosser Film. Bietet auch nichts wirklich Neues. Da ich so gut wie nichts vorher wusste, hat er mich erstmal durch seine Spannung, das Acting und die tollen Bilder/ Kamera abgeholt. Im Mittelteil war ich verblüfft – zwischen «WTF?!» und «crazy!». Hat dann sogar Spass gemacht.
Ein blutiges Katz-und-Maus-Spiel, welches durch die Erzählweise und den hoffentlich ahnungslosen Zuschauer punktet, bzw. überhaupt erst funktionert.
Auch wenn ich nie so genau sagen konnte, was ich von dem Film halten soll, war das ein kurzweiliger, guter Streifen, den ich gerne gesehen hab. Nicht mehr und nicht weniger.
Ja, die Idee ist nicht neu, was aber völlig egal ist, wenn daraus etwas gemacht wird. Ich mag kleine fiese Filme. Doch leider war der hier für mich eine ziemlich lahme Gurke. Ich hatte mit kantigeren Figuren, geschliffenen Dialogen, mehr Tension, Thrill und Drive gerechnet. Eine Portion Andersartigkeit, irgendwas. Bis zur Eskalation hat der Film für mich nichts davon geboten, sondern eher gelangweilt. So wirklich schlecht ist er ja nicht, aber mit dieser Prämisse muss ein Film gerade aus der Situation und den Figuren ordentlich was rausholen. Für mich null.
Immerhin bringt er schliesslich ein paar interessante Entwicklungen, die man dem Film auf jeden Fall gutheissen muss.
Die Idee und Umsetzung würden auf diese Weise für mich nur als Kurzfilm funktionieren. Als 20min Snack hätte ich den gerne mitgenommen.
Interessant, wie gut der bisher hier wegkommt, freut mich aber hattet ihr Spass. Auch wenn ich relativ enttäuscht wurde, würde ich sagen, dass sich das Einschalten lohnt! Hit or miss.
Wie oft habe ich gelesen, The Substance sei der härteste Film. Harte, deftige Kost auf jeden Fall – aber es gibt weitaus härtere Streifen.
Die Kamera, Optik, Inszenierung: Grandios. Clean, direkt. Künstlerisch richtig stark, was man hier geboten bekommt. Jede Kameraeinstellung. Auch die Symbolik und die Message: On Point!
Dazu hat der Film kaum Längen oder Überflüssiges. Er schreitet voran, in grossen Schritten, immer weiter ins Verderben, aus dem es kein Entkommen gibt. Vom Feeling her wurde ich teilweise an Requiem For A Dream erinnert. Aber es fehlt für mich dann doch tatsächlich an Substanz und Feinfühligkeit. Dennoch respektiere ich die klare Direkt- und Einfachheit vollends, The Substance zieht sein Ding durch! Bravo.
Die Qualitäten sprechen für sich. So einiges ist herrlich grotesk, noch bevor der Body-Horror überhaupt anfängt. Und ab einem gewissen Punkt konnte ich wirklich kaum mehr zuschauen - nicht, weil es zu hart, brutal oder eklig war. Sondern weil sie immer weitermacht und ein paar Einstellungen (fern des Body-Horror) für mich ganz schön verstörend waren.
Die ominösen letzten 30 Minuten fand ich konsequent und wichtig. Nicht zuletzt, weil da auch der Zuschauer vorgeführt wird! Genau das plakativ zu zeigen, hat der Film meiner Meinung nach gebraucht. Ich hab kurz applaudiert.
Insgesamt gibt es für mich auch einige Ungereimtheiten, was aber okay ist. Ich hab auch gemerkt, dass Body-Horror nicht wirklich mein Genre ist.
Die Einstellung zum Schluss wieder super.
Krasse, direkte Abrechnung mit dem Schönheitswahn.
Der letzte Film, welcher derart seine groteske Idee ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen hat, war für mich James Wans Malignant xD
Es sollte gerade im Horror-Genre mehr Filme geben, die sich etwas trauen und konsequent sind. Nicht nur einen Schritt drüber/ weiter gehen, sondern zwei oder drei! Selbst wenn The Substance bei mir durchgefallen wäre, hätte ich ihn gefeiert. Mehr davon!!
Fede Alvarez hätte mit Alien Romulus auch gerne einen kurzen, deftigen 90min Horror-Flick abliefern können. Stattdessen überrascht er mit einem 120min-Werk, welches tatsächlich viel mehr bietet. Er bringt das, was die ersten beiden Alien-Filme ausgemacht hat in die moderne Gegenwart und erweitert die Filmreihe – gekonnt und mit Bravour.
Dem Aufbau und Worldbuilding wird genügend Zeit und Beachtung gegeben, sodass sich alles greifbar anfühlt. Alvarez schafft hier eine enorm dichte und reichhaltige Atmosphäre, in der sich nach und nach der Terror entlädt. Heftig, überraschend, schonungslos, brutal. Mit einer Soundkulisse die es durchs Band absolut in sich hat!
Die Liebe zum Detail und die vielen praktischen Effekte lassen den Film echt und glaubwürdig wirken. Wie im ersten Alien ist auch hier eine gewisse Bedrohung lange Zeit spürbar, bevor man überhaupt ein Xenomorph zu Gesicht bekommt. Die Integration zwischen Teil 1 und 2 ist ebenso zufriedenstellend gelöst. Dazu die moderne Retro-Optik und Geräte. Auch das Metall und die Maschinen scheinen zu atmen und zu leben. So muss das sein.
Von den Figuren sind wie üblich ein paar völlig austauschbar, andere wiederum sehr ansprechend eingeführt und teils auch richtig gut gespielt. Die Charaktere geben und verhalten sich glaubwürdig. Man geht mit ihnen mit, und das zahlt sich aus.
Für mich bietet Alien Romulus das Beste der in die Jahre gekommenen Alien-Filme, neu und mit viel Herzblut gehuldigt, in zeitgemässem Gewand eindringlich präsentiert. So, wie man Alien heute erwartet. Das ist zwar vom Konzept her nicht gänzlich neu, aber für das was der Film sein möchte völlig geglückt.
Denn überraschenderweise bringt Fede Alvarez ein paar kleine aber erfreulich durchdachte Vertiefungen und Erweiterungen der Alien-Welt. Nicht alles geht komplett auf, aber mir haben diese Weiterführungen sehr gefallen. Ein paar abgefahrene und interessante Ideen sind definitiv dabei. Dennoch bleibt Alien Romulus auf dem Boden und verliert sich nicht. Auch die Gewalt artet nicht aus (dafür gibt es u.a. bekannte Szenen, die endlich eindringlicher wirken).
Alles in allem die beste Wiederbelebung von Alien, die wir uns hätten wünschen können. Quasi ein Best-of, ein Spinn-off, welches bekannte Dinge etwas vertieft, erweitert und sogar gekonnt mit den eigenen Regeln experimentiert. Super!
Dabei ist Alien Romulus auch bei weitem besser und stimmiger als manch anderer Teil der Reihe.
Durch und durch grossartig.
Vielen Dank, Fede Alvarez! Du hast wirklich abgeliefert und einen respektvollen und funktionierenden Film in diesem durchwachsenen Franchise geschaffen.
Unbedingt im Kino erleben, da audiovisuell herausragend!