Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Und wieder einen MP-Eintrag defloriert!!!! 😊
Trivialer Western mit allen genretypischen Merkmalen.
Produzent Blake Edwards, der später mit Filmen wie „Unternehmen Pettycoat“, „Der Partyschreck“ oder der „Rosaroten Panther“-Reihe großen Erfolg haben sollte, steuerte in dieser Frühproduktion nicht nur das Drehbuch bei, sondern übernahm im „Rächer von Texas“ mit dem schießwütigen Handlanger des Bösen auch eine kleinere Rolle. Die Regie vertraute er dem Western-erfahrenen Lesley Selander an.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Einen Innovationspreis gewinnt Edwards mit diesem banalen Streifen keinen. Wir sehen hier das typische Rache-Thema (der Bruder des Helden wurde von einem Gangsterboss ermordet, worauf sich dieser den zuvor abgeschworenen Revolvergurt wieder umschnallt und in der Stadt jenseits der Grenze mit den Verbrechern aufräumt. Nebenbei akquiriert er auch die unschuldige Sekretärin des Gangsters als seine Zukünftige), das es in hunderten anderen Western auch schon zu bestaunen gab. Womöglich war das 1948 noch frisch und unverbraucht, gute 75 Jahre später wirkte es ranzig und generisch.
Daran änderte auch der mit durchaus namhaften Genre-Darstellern gespickte Cast wenig. Rod Cameron tat, was Western-Darsteller eben so tun: Er prügelte und schoss sich durch den Streifen und behielt dabei immer die Nase vorn. Lediglich gegen Ende leistete er sich (also seine Figur) ein paar Schwächen, die jedoch keine weiteren Konsequenzen nach sich zogen. Alle anderen mit Licht und Schatten in ihren stereotypen Rollen, auch die Synchronisation soweit in Ordnung (soll heißen, auf der Höhe der Zeit).
Leider sah ich auf Youtube die nachkolorierte Version. „Leider“ deswegen, weil die Farben mitunter schon ganz gut wirkten, doch besonders in Szenen mit raschem hell-dunkel Wechsel mitunter tonal schon sehr flackerten. Da wäre mir die sw-Version deutlich lieber gewesen, auch wenn die Landschaftsaufnahmen dann weniger Eindruck hinterlassen hätten.
Conclusio: Für Fans des klassischen Westerns sicherlich gut schaubar, für einen gestandenen Cineasten wirkt die banale Produktion jedoch abgestanden und fade. Die genretypischen Handlungsteile wurden soweit so gut abgearbeitet, einen Mehrwert bot der kleine und irgendwie unscheinbar wirkende Film nicht. Für die solide Machart bewerte ich mal leicht unterdurchschnittlich, das damit verknüpfte Urteil („uninteressant“) bringt es auf den Punkt.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Interessanter und spannender Sport-Management-Film.
American Football ist eine jener Sportarten, mit denen ich persönlich relativ wenig anfangen kann. Bei einem herkömmlichen Spielzug gibt es zehn Sekunden Action, danach stehen die Spieler mehrere Minuten auf dem Feld herum und diskutieren. Das ist zum Anschauen relativ zäh und deswegen meide ich dieses Spiel auch. Ebenso geht es mir mit Filmen, die dieses Spiel zur Grundlage haben. Die Regeln kenne ich ungefähr, die Spielerpositionen weniger und die Taktik ist mir ein Buch mit sieben Siegeln.
Dennoch hat mich dieser Streifen ein Stück weit gepackt. Es geht hier weniger um das Spiel an sich, die Grundlage ist viel mehr die Spielerakquise rund um den sogenannten „Draft Day“ – eine Veranstaltung, wo Nachwuchsspieler um Profiverträge rittern und die Vereine um die besten Aufsteiger. Ich fühlte mich stellenweise an den Sportunterricht erinnert, wo beim Völkerball zwei Mannschaftskapitäne ihre Spieler aus ihren Mitschülern wählen sollten und immer abwechselnd dran waren. Am Ende blieben die Unsportlichsten zurück und wurden dann eher widerwillig ins Team gewählt – was manchen ziemlich zusetzte.
Doch zurück zum Film. Wie gesagt geht es hier nicht um Spielzüge oder Taktiken, sondern um den Tag der Auswahl der Nachwuchsspieler. Kevin Costner gab uns den Manager eines mäßig erfolgreichen Vereins, der diesen mittels klugen Spielerverpflichtungen wieder zu alter Stärke führen sollte. Gezeigt wird das Taktieren um die besten Spieler, die Ränkespiele der Bosse und den Druck, der in diesen Tagen auf ihren Schultern lastet. Da wird um Wahlpositionen gefeilscht, um Gehälter und Spieler. Das generierte deutlich mehr Spannung und Interesse als gedacht, zumal auch private Verhältnisse in die Handlung eingeflochten waren.
Jennifer Garner stand Costner als heimliche Beziehung ebenso gut zur Seite wie Frank Langella als Eigentümer des Clubs. Ein paar Stars in Nebenrollen (Sam Elliott und Ellen Burstyn) sorgten für freudiges Wiedererkennen, blieben in ihren kurzen Auftritten jedoch ohne größere Herausforderungen. Auch die Synchronisation soweit so gut.
Fazit: Ein gut inszenierter und gespielter Sport-Management-Film, der für eine Sichtung auch für Nicht-Kenner des American Football durchaus gute Unterhaltung bietet. Auch wenn diese Tradition (das Ausschlachten der Verpflichtungen) für europäischen Fußball fremdartig erscheint, so kann ich mir doch vorstellen, dass es bei Profivereinen in der Transferzeit hinter den Kulissen ähnlich zugeht. Da wird dann schon mal mit harten Bandagen um Ablösesummen, Jahresgehälter und Provisionen verhandelt. Eine solide sechseinhalb vergebe ich angesichts des interessanten Einblicks in die Gepflogenheiten des American Football gerne.
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Mittelprächtige Neuauflage des Slasher-Klassikers.
Oder war es doch der dritte Teil? – Egal, ich hatte keinen der Vorgänger gesehen und stand der Sache daher neutral und ohne Vergleichsmöglichkeit gegenüber. Regisseurin Jennifer Robinson präsentierte uns ein paar atmosphärische Drehorte und Kulissen und damit kam der Streifen schon mal gut aus den Startlöchern.
Die Geschichte wiederholte jene von 1997, nur dass die Figuren deutlich weniger Schuld auf ihre Schultern luden als beim Original. Eigentlich sollte man seine Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten immer so anpassen, dass man innerhalb der eingesehenen Strecke anhalten kann. Das tat unser späteres Unfallopfer nicht und ist an seinem Absturz mindestens zur Hälfte selbst Schuld. Wobei man mit einem trauernden Hinterbliebenen solche Dinge wohl kaum ausdiskutieren kann…
Der weitere Verlauf bestand aus Anschlägen, die der Hakenmann auf die Clique verübte und damit manchmal Erfolg hatte, manchmal jedoch scheiterte. Dazwischen versuchten die bis dahin Überlebenden, mehr über die Vorfälle von 1997 herauszufinden (warum eigentlich?) und sich bestmöglich vor dem Attentäter zu schützen. Dabei setzten sie mitunter auch Aktionen, die für mich nicht wirklich nachvollziehbar waren. Eventuell wäre da die Kenntnis der anderen Teile von Vorteil gewesen.
Leider schaffte es Robinson in weiterer Folge nicht, eine echte Spannungs- oder Gefährdungssituation zu schaffen, womit der Film leider nie so recht an Drehzahl aufnahm. Auch die weitgehend auf der Stelle tretenden Investigationen ließen die Sache atmosphärisch zwischendurch immer wieder abkippen. Etwas mehr hätte es beispielsweise gebracht, sich mit den Figuren auseinander zu setzen, die einem weitgehend fremd und unnahbar blieben.
Dabei lag es nicht an dem Ensemble, das soweit so gut ablieferte. Die schon relativ deutlich gealterten Freddie Price jr. und Jennifer Love-Hewitt machten ihre Sache ebenso gut wie die mir größtenteils unbekannten jüngeren Darsteller. Auch die Synchronisation in Ordnung.
Fazit: Eine optisch gut gemachte Fortsetzung/Neuauflage, die mich inhaltlich jedoch nicht so recht begeistern konnte. Die fast zwei Stunden Laufzeit waren für die Geschichte etwas überdimensioniert und teils auch schlecht investiert. Die mittelmäßige Fünf vergebe ich für die Optik und das Bemühen aller an der Produktion beteiligten.
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Generischer Spaghetti-Western ohne erkennbare Handlung.
Die Grundlage wurde in den ersten zehn Minuten abgehandelt: Ein kleiner Junge muss zusehen, wie sein (krimineller?) Vater von Soldaten erschossen wird. Er türmt und wird völlig entkräftet von einem Farmer gefunden, der ihn adoptiert. Als junger Erwachsener will der Bursche seinen Vater rächen und knallt jeden Uniformierten, der seinen Weg kreuzt, beinhart ab. Das lassen sich die Uniformträger nicht gefallen und setzen einen (ehemaligen?) Soldaten, der es mit den Vorschriften nicht so genau nimmt, auf den Burschen an. Ausgehend davon schießt und prügelt sich Garringo, so heißt der (Ex-?)Soldat, durch den Streifen, bis der den Burschen ausfindig gemacht hat. Es kommt zum Showdown und damit hatte es sich.
Auch wenn die Figur des Garringo ganz cool daherkommt, hatte der Streifen bis auf Prügeleien und Schießereien nicht viel zu bieten. Dafür schaffte es unser Garringo, nach einer Nacht in einer Ausnüchterungszelle diese mit blütenweißem und frisch gebügeltem Hemd zu verlassen – eine Leistung, die nicht mal Butch Cassidy hinbekommen hätte. Auch heftige Schläge auf die Kauleiste und Schussverletzungen konnten unseren Helden nicht stoppen, der steckte das alles locker weg. Und dass eine Prostituierte mittels Waterboarding (ich glaube, damals hieß es noch nicht so) zu einer Aussage gebracht wurde, war da schon eine der harmloseren Verhörmethoden.
Und auch sonst orgelte sich Regisseur Raffael Romero Marchent brav durch die beinahe gesamte Klaviatur des Genres. Dumme Dialoge gab es kaum, dafür sprachen die Fäuste und die Pistolen umso mehr. Damals dürfte der Streifen um gute zehn Minuten kürzer in die Kinos gekommen sein, denn ein paar Szenen, in denen tatsächlich auch geredet wurden, waren nicht synchronisiert und im Original zu sehen (was schade war, denn mein Italienisch reicht gerade mal aus um Wein und Pizza zu bestellen).
Den Mimen wurde kaum etwas abverlangt, dafür arbeiteten die Stuntmen umso mehr. Anthony Steffen gab uns den obercoolen Bösewicht-Verdrescher ohne erkennbares Minenspiel, was jedoch im Rahmen der Rolle passend schien. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf der Höhe der Zeit (soll heißen, eher schlecht: manchmal redeten die Figuren, ohne die Lippen zu bewegen und manchmal war es umgekehrt).
Fazit: Ein klassischer Italo-Western von der Stange. Wenn man ihn nicht sieht, verpasst man auch nichts. Eine matte vier ist der Performance angemessen – immerhin gab es coole Western-Musik, ein paar schöne Landschaftsaufnahmen und ein paar atmosphärische Drehorte zu sehen und hören.
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Langatmige, aber durchgehend interessante Literaturverfilmung.
Regisseur Henry King hat die als Kurzgeschichte geschriebene Vorlage von Ernest Hemingway auf stattliche zwei Stunden gestreckt. Er zeigt darin in Rückblenden die Geschichte eines Menschen, der ein interessantes und abwechslungsreiches Leben führt, mit diesem aber nicht so recht glücklich ist. Er ist ein Getriebener, der immer etwas anderes will, als er erreicht hat. Erfolg ist vergänglich, ein Höhepunkt ist nichts wert, wenn man stetig nach Neuem strebt und das Glück, das einem widerfahren ist, nicht als solches realisiert. Hemingway verarbeitet in der Geschichte des Schriftstellers Harry Street zu einem Gutteil sicherlich auch seine eigene, problembehaftete Psyche. Der Kilimandscharo als unerreichbarer Sehnsuchtsort steht sinnbildlich für all die diffusen und zum Teil auch unrealistischen Wünsche, hinter denen er herjagt und die er doch nicht erreicht. Das Glück in der Hand wird nicht als solches erkannt, es zählt das Unerreichbare.
King lässt seinen Protagonisten beinahe schon lustvoll leiden. Schwülstige, ausgewalzte Dialoge von ausuferndem Selbstmitleid wechseln sich mit energischen Hochphasen ab, wobei gegen Ende die tragischen Momente die Überhand gewinnen. Das Flugzeug als rettender Engel bewahrt Street wohl vor dem Tod, glücklich wird er in seinem Leben jedoch wohl nicht mehr. Interessant, dass solche Menschen offenbar eine große Anziehungskraft auf ihre Mitmenschen ausüben – schließlich findet Street immer wieder Frauen, die ihn hingebungsvoll lieben und ihn am Ende doch nicht retten können.
Gregory Peck war in jeder Szene Herr der Lage und trug die Motive seiner Figur immer klar vor sich her. Die ihn begleitenden Damen litten gekonnt mit und ergänzten sein Spiel sehr gut. Mit Susan Hayworth, Ava Gardner und Hildegard Knef hatte King auch ein hervorragendes Damen-Ensemble aus dem Charakterfach in seinem Cast, das, gut eingesetzt, seine Sache auch ansprechend auf die Leinwand brachte. Leo G. Carroll in seiner kleinen Rolle spröde wie man ihn kennt. Auch die Synchronisation in Ordnung und auf der Höhe der Zeit. Lediglich die Geräusche waren mitunter zu laut eingespielt, aber das ist Jammerei auf hohem Niveau.
Fazit: Eine langatmige, schwülstige und pathetische Performance, aber irgendwie erwartet man das in einem solchen Streifen auch. Für mich hat das Psychogramm eines ewig Unzufriedenen durchaus seinen Reiz, zeigt es doch, wohin ausufernde Umtriebigkeit und fehlende Selbsterkenntnis führen. Die ausgewalzte und mono-/dialoglastige Inszenierung störte mich nicht, das passte meiner Ansicht nach gut zu dieser Produktion und dieser Thematik. Ein wenig Nostalgie-Affinität braucht es natürlich, aber die ist bei mir in ausreichender Form vorhanden um die Sache gut zu finden. Eine solide sieben trägt meinen Empfindungen gut Rechnung - wobei ich aber auch nachvollziehen kann, wenn jemand dem „Schnee am Kilimandscharo“ nicht viel abgewinnen kann.
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Seltsame Mystery.
Der Beginn von „Schlaf“ war vielversprechend. Mit einigen unwirklichen, aber immerhin atmosphärisch dichten Bildern setzte Regisseur Michael Venus ein starkes Statement und machte Hoffnung auf feine, generische Mystery. Leider erfüllte er dieses im weiteren Verlauf nicht, da er sich zwar in den Traumwelten der Protagonisten verlor, diese jedoch mit einem ungut-grotesken Touch versah, der die an sich gute Stimmung dann vertrieb. Dazu verhedderte er sich in einigen Klischees deutscher Produktionen (der Böse musste NATÜRLICH ein Nazi sein – anders geht es da wohl nicht) und skurrilen ländlichen Stereotypen. Möglicherweise erscheint einem angehobenen Großstädter (vielleicht tue ich Venus da unrecht, aber so kommt es in diesem Streifen halt nun mal rüber) die gesellschaftliche Geschlossenheit kleinteiliger ländlicher Gemeinschaften seltsam und fremdartig. Womöglich schreit diese in sich geschlossene Verbundenheit für so jemanden geradezu danach, dekonstruiert zu werden – trotzdem macht es nicht immer Freude, so etwas zu sehen. Wo Subtilität und genaue Beobachtung gefragt wären, arbeitet Venus grobschlächtig wie mit der Axt im Walde.
Dem Ensemble wurde beim Dreh darstellerisch wohl einiges abverlangt, doch nicht immer punktgenau getroffen. August Schmölzer mit einer Herkulesaufgabe - bemüht, aber nicht immer treffsicher. Gro Swantje Kohlhof und Sandra Hüller mit einfacheren Figuren, die sie jedoch zumeist auf den Punkt setzten. Kohlhof eigentlich nur bei der seltsamen Essensszene unpassend, aber das war zu einem guten Teil auch dem Drehbuch geschuldet. Alle anderen soweit in Ordnung in ihren kleineren Rollen.
Conclusio: Schade, da hat einer zu viel gewollt und letztlich massiv über das Ziel hinausgeschossen. Warum Michael Venus derart tief in die Grotesken-Schublade gegriffen hat, weiß wohl nur er selber – letzten Endes hat er seinem Film damit keinen Gefallen getan. Ein atmosphärisch dichter Mystery-Streifen in ländlicher Umgebung hätte mir deutlich besser gefallen als diese überkünstelte Arthaus-Skurrilität. Mag ja sein, dass ein derartiger Stoff geradezu dazu einlädt, überdrehte Phantasiegebilde zu kreieren – gerade Traumsequenzen (von denen es hier einige gibt) sind hierfür geradezu prädestiniert. Leider ging Venus dieser Versuchung gerade am Ende ziemlich auf den Leim und verhaute seinen an sich nicht schlechten Streifen damit leider veritabel. Damit spreche ich eine Empfehlung lediglich für das Arthaus-Nischenpublikum aus und vergebe eine schwache vier.
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Nett anzusehende Christie-Verfilmung mit behäbigem Aufbau.
Man könnte das „Rendezvous mit einer Leiche“ als den vierten Drilling der Poirot-Kinoadaptionen mit Sir Peter Ustinov („Tod auf dem Nil“, „Mord im Orient-Express“ und „Das Böse unter der Sonne“) sehen, zumindest glich sie sich denen punkto Settings und Inszenierung deutlich an. Die späteren TV-Verfilmungen mit Ustinov waren anders inszeniert und verlegten die Handlung zudem in die damalige Jetzt-Zeit.
Hier gab man sich jedoch noch dem Original-Setting aus den 1930-er Jahren hin und drehte zudem weitgehend an Original-Schauplätzen. Das verschaffte dem Streifen eine ähnlich gute Atmosphäre wie den drei anderen Kinoadaptionen und nahm einen wunderbar ein.
Die Beschreibung der Ausgangssituation gestaltete sich leider langatmig und zäh. Es gab eine Menge Personen, die uns Regisseur Michael Winner auch in aller Ausführlichkeit vorzustellen gedachte und das führte gerade zu Anfang zu einigen Längen. Auf den eigentlichen Mord musste man eine geschlagene dreiviertel Stunde warten, erst dann durften die kleinen grauen Zellen Poirots so richtig in Aktion treten. Davor schnappte er „zufällig“ eine Menge an Mordmotiven auf, was mit der Wartezeit zwar etwas versöhnte, der Sache aber keinen zusätzlichen Schwung verpasste.
Interessant ist an diesem Fall, dass Poirot den Mord nicht zum eigentlichen Showdown klärte (das Zusammenrufen aller Verdächtigen mit der Präsentation seiner Erkenntnisse und dem Entlarven des Mörders), sondern erst einige Szenen später. Dann ging es nach der „üblichen“ Christie-Manier zu, die eigentlich unverdächtigste Person war es dann schließlich – mit einem Motiv, das bis dahin nicht bekannt war.
Die Darsteller werkten sich mit sichtlicher Freude durch den Streifen und schienen ihre Auftritte tatsächlich zu genießen. Das verschaffte dem Streifen eine angenehme Nonchalance, die ich auch in den anderen Ustinov-Fällen mochte. Leider war ich mit der Darstellung Poirots durch Sir Peters wieder einmal nicht so recht glücklich – meines Erachtens machte er seine Sache zwar nicht schlecht, trifft den Grundton der Figur aber nicht ganz. David Suchet in der Serie ist da für mich der ultimative Poirot-Darsteller. Ansonsten fuhr Winner eine Armada an Stars auf, die soweit so gut harmonierten und auch passend für ihre Rollen gecastet worden waren.
Fazit: Für mich die schwächste der vier Kino-Adaptionen. Nicht nur der langatmige Aufbau, sondern auch die eher schwächelnde inhaltliche Komponente ließen das „Rendezvous mit einer Leiche“ gegenüber den anderen Adaptionen ein wenig abfallen. Der Fall hat halt einfach nicht die Zugkraft der anderen Fälle. Trotzdem möchte ich für Krimi-Nostalgiker allein schon wegen der feinen Atmosphäre und den guten Darstellern eine Empfehlung aussprechen. Mehr als leicht überdurchschnittlich möchte ich aber trotzdem nicht bewerten.
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Nichtssagender Psychothriller über eine schräge Hausvermieterin.
Die beiden Vlogger Claire und Teddy betreiben einen Podcast über ihre Erfahrungen als Mieter von Airbnb-Unterkünften. Als sie in einem vermeintlichen Traumhaus einchecken, ahnen sich noch nicht, dass die Vermieterin einige seltsame Angewohnheiten hinsichtlich der Betreuung ihrer Gäste pflegt.
Das Thema des seltsamen Vermieters/Mieters hatten wir bereits in einigen Filmen - nun gehen die Macher mit der Zeit und arbeiten mit Likes, Vlogs und Airbnb. Das mutet anfangs ja ganz nett an, verliert im Laufe der Zeit durch die übertriebene Darstellung der Eigenartigkeiten gänzlich seine Wirkung. Eigentlich kann man bereits in den ersten Szenen erkennen, dass mit der Vermieterin etwas ganz und gar nicht stimmt. Doch anstatt Reißaus zu nehmen, erhoffen sich die beiden mit der Integration der eigenwilligen Person in ihren Vlog an ein paar Follower zu kommen. Es ist also schon ganz zu Beginn angerichtet für eine psychopathische Schlachtplatte – der Film lüftet in Wirklichkeit lediglich das Geheimnis, ob am Ende nun die beiden Vlogger oder die Vermieterin aus der Hölle übrigbleiben.
Dazwischen gab es einigen Leerlauf, der mit gewollt auf bedeutungsschwanger gemachten Szenen aufgefettet werden sollte – was Autor und Regisseur Brandon Christensen leider nur sehr bedingt gelang. Seine atmosphärische Umgebung mit dem Traumhaus mitten im Wald konnte dieses Manko ebenfalls nur bedingt wettmachen, womit sein Streifen über weite Strecken bestenfalls dahintröpfelte. Erst gegen Ende trat er ein wenig aufs Gas, doch da hatte die Sache bereits einigermaßen Schiffbruch erlitten.
Wo waren die Psychospielchen, wo war das sich langsam steigernde Gefahrenpotential? – Verschenkt in den ersten paar Szenen mit einer schon da auf übertrieben psychotisch gemachten Figur. Nichts gegen die Mimen, die die Regieanweisungen sicherlich passabel umgesetzt hatten. An den wackeligen Figuren bissen sie sich ebenso die Zähne aus wie Christensen an der fehlenden Spannung zwischendurch. Das blutige Ende rettete nicht mehr viel.
Conclusio: Eine modernisierte, aber trotzdem einigermaßen ausgelutschte Idee wurde leider nicht gut in Szene gesetzt. Mit einem erfahreneren Produzenten oder Regisseur hätte das etwas werden können, in dieser Form kam die Sache über leichten Unterdurchschnitt leider nicht hinaus. Eine Empfehlung will mir trotz einiger guter Aufnahmen und einer bemühten Präsentation nicht so recht über die Lippen.
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Die Twen-Variante von „Beverly Hills 90210“.
Während die Erfolgsserie aus dem Nobelviertel von Los Angeles vom Alltag und den Sorgen von Teenies handelt, haben wir hier die Erlebnisse der nächsten Lebensdekade. Mit einer ähnlichen Figurenkonstellation, die jedoch wirtschaftlich bereits auf eigenen Beinen und am Beginn des Berufslebens steht, handelt sie von Freud und Leid dieser Altersgruppe.
Als die Serie das erste Mal in Europa über die Schirme flimmerte, habe ich mit den Figuren deutlich mehr anfangen können als mit den unreifen und irgendwie abgehobenen Charakteren der Referenzserie. Eine Weile habe ich das Treiben der Protagonisten gern verfolgt, erst später, als den Machern die Ideen auszugehen schienen und die Handlung in seltsame Gefilde abdriftete, mochte ich sie dann nicht mehr. Eigentlich markierte der Punkt, an dem Heather Locklear auftauchte, den Anfang vom Ende für mich. Danach ging es für mich eigentlich kontinuierlich bergab. Zu schräg und boshaft wurde es mir dann, eigentlich war es danach nur ein einziges Hauen und Stechen der Protagonisten untereinander.
Interessanter Weise gibt es die Adresse in Los Angeles tatsächlich. Bei einem Urlaub dort habe ich sie zufällig auf der Stadtkarte entdeckt und spontan entschlossen, dort mal vorbeizusehen. Die Wohnhausanlage aus der Serie selbst gibt es dort nicht, aber einige Anlagen, die in Architektur, Größe und Baustil ähnlich sind. Es ist nicht die First-Class-Nobelgegend, aber eine der besseren Bobo-Gegenden mit Grün und lässigen Lokalen.
Ich fragte den Guide der Paramount-Studio-Tour, die ich am nächsten Tag besuchte, ob eines der Hollywood-Studios diese Serie produziert. Zu meiner Überraschung kannte er die Serie gar nicht und meinte, dass Serien, die in Kalifornien spielen, oftmals dort gar nicht gezeigt würden, da das Publikumsinteresse zu gering sei. Er vermutete, dass die Serie in Florida produziert und dort auch gezeigt würde. Sehr interessant… Wieder einer jener Amerikanismen, die mich verwunderten.
Fazit: Am Anfang etwas unter meinem Radar geflogen, dann ein paar Folgen geschaut und gefallen, später mit zunehmender Lustlosigkeit und schließlich ganz aufgehört damit. Letztlich war es zu viel übertriebenes Seifenoper-Drama bei zu wenigen sympathischen Figuren. Diese Kombination kam nicht gut bei mir an. Ich weiß gar nicht, ob tatsächlich alle Staffeln im deutschsprachigen Raum gezeigt wurden, so lange lief die Serie denke ich nicht. Aber sei´s drum, viel Eindruck hat sie ohnehin nicht hinterlassen.
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Ordentlicher Spinnen-Monster-Horror mit lausiger Synchronisation.
Im Vergleich mit ihren Genrekollegen aus „Tarantula“ oder „Arac Attack“ war unsere Riesenspinne aus „Itsy Bitsy“ (den Titel hätte ich eher mit dem Honolulu Strandbikini als mit einer Hausspinne in Verbindung gebracht) ein eher kleineres Modell. Trotzdem entfaltete der überdimensionale Arachnide genug Gefahrenpotential für einen durchaus spannenden Monsterhorror.
Man sagt ja, dass die Angst vor Spinnen – anders als jene vor Schlangen – nicht angeboren, sondern anerzogen ist. Sie sehen ja auch nicht sonderlich ansprechend aus. Besonders die handtellergroßen Hausspinnen können einem schon durch ihre bloße Anwesenheit die Gänsehaut über den Rücken jagen. Dabei sind es ja friedliche und nützliche Tiere, die man in der Wohnung tolerieren und nicht mit einer Zeitung erschlagen sollte. Ihr grusliges Aussehen macht ihnen (und uns Menschen) aber schon seit Jahrhunderten das Zusammenleben schwer.
In diesem Film hatte der XL-Arachnide etwa die Größe eines Hundes, zudem war er mythologisch aufgeladen und wurde von irgendwelchen Eingeborenen als Gottheit verehrt. Mit einem historischen Artefakt gelangt ein Vertreter dieser Gattung ins amerikanische Nirgendwo, wo er sich im Haus einer abgelegenen Farm einnistet und dort den Bewohnern das Leben schwermacht.
Animiert war die Spinne ganz ordentlich. Die Bewegungen wirkten fast natürlich und auch die Fress- und Häutungsszenen (Spinnen häuten sich ja beim Wachsen) wurden ganz gut auf den Schirm gebracht. Klar, das meiste passierte im Halbdunkel, wo man die Vorgänge nur erahnen konnte, aber immerhin wusste man, worum es bei diesen Szenen ging. Auch wenn die tonalen Effekte mitunter etwas überdramatisch zelebriert wurden, so hatte unser Monster ein paar gute Auftritte.
Inszeniert wurde die etwas eindimensionale, aber immerhin gut ausformulierte Geschichte passabel und rhythmisch ausgewogen. Es passierte eigentlich immer etwas und das Gefahren-Momentum steigerte sich kontinuierlich. Dazu vergaß Regisseur Micah Gallo nicht, seine Figuren auch halbwegs menschlich zu zeichnen und sie uns zudem auch ordentlich vorzustellen.
Der Cast bot Licht und Schatten. Bruce Davison durfte diesmal den grummeligen Alten mit dem Herzen auf dem rechten Fleck geben, und machte seine Sache solide wie man es von ihm kennt. Elizabeth Roberts mühte sich nach Kräften und hatte damit in den meisten Szenen auch Erfolg, lediglich am Ende mit Schwächen. Star-Trek-Star Denise Crosby gab uns wieder eine Kostprobe ihres darstellerischen Untalents – die hat mir noch in keiner Rolle gefallen, in der ich sie bisher sah. Die Synchronisation leider mit ziemlichen Schwächen. Lediglich Davison war halbwegs passabel gesprochen, der Rest besonders in den emotionalen Szenen ein Graus. Das habe ich auch schon in B-Filmen besser gesehen.
Fazit: Ein ansehnlicher Spinnen-Horror, der mit einem gut animierten Untier (per Hand) und größtenteils passablen Darstellern punkten kann. Auf der Negativseite stehen eine eindimensionale Geschichte und eine miese Synchronisation. Eigentlich eine klassische sechs, für die Synchro ziehe ich aber einen halben Punkt ab.
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Banaler SciFi-Thriller ohne Höhepunkte.
Den ganzen Film über hatte ich das Gefühl, alles schon mal wo anders in Besser gesehen zu haben. Zwar befleißigte sich Regisseur Jeffrey Nachmanoff einer stringent erzählten und rhythmisch ausgewogenen Geschichte, erreichte jedoch in keiner Phase die Tiefe und Eindrücklichkeit anderer Produktionen. Ob das an den flachen Charakteren oder der generischen Handlung lag, kann ich jetzt nicht sagen – womöglich eine Mischung aus beidem.
Vielleicht wäre es aber auch besser gewesen, aus dem Stoff eine Serie zu machen oder entsprechende Kürzungen vorzunehmen. So wirkte Vieles kurz und bündig abgehandelt und schon wurde zum nächsten Punkt übergegangen. Da konnte ich keine Verbindung zu den Figuren herstellen und sie blieben mir bis zum Schluss fremd und unnahbar. Zu allem Übel gesellten sich dann auch noch inhaltliche Schwächen (die in den Klonen implantierten Peilsender etwa wurden am Ende wie ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert) und fertig war die wackelige Geschichte.
Die Mimen mühten sich redlich durch das mit Trivialitäten und den branchenüblichen Stehsätzen reichlich gespickte Drehbuch und schafften es zumindest, sich ohne Peinlichkeiten aus der Affäre zu ziehen. Keanu Reeves rette sich mit seiner Leinwandpräsenz über so manche Unwägbarkeit hinweg, was seinen Kollegen Alice Eve und Thomas Middleditch nicht immer gelang. John Ortiz machte das Beste aus seiner stereotypen Figur, hatte aber auch nur wenige Möglichkeiten zu glänzen.
Womöglich wäre es besser gewesen, sich auf einen Teilbereich der Sache zu beschränken. Transhumanismus, Klonethik und -technik, Verlustschmerz und das Aufdecken dunkler Konzern-Machenschaften in eindreiviertel Stunden unter einen Hut zu bringen ist ja auch eine Mammutaufgabe. Dass da ein derart unausgegoren wirkender Film herauskommen würde, war klar.
Fazit: Viel von allem und nichts so richtig. Die Vielzahl von Motiven überfrachtete die Laufzeit einigermaßen – heraus kam ein zwar handwerklich gar nicht mal so übel gemachter, in letzter Instanz jedoch oberflächlicher Streifen, der wie ein Schmetterling von einem Thema zum nächsten flatterte und dabei keine entscheidende Duftmarke setzen konnte. Trotz einer durchaus passablen Produktion fiel das Ergebnis bei mir weitgehend durch. Eine durchschnittliche fünf ist das Äußerste, was ich mir dazu abringen kann.
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Knallbunte Zerstörungs-Action ohne tieferen Sinn.
Manchmal frage ich mich ja, ob es Ideen gibt, die dumm genug sind um nicht verfilmt zu werden. In diesem Fall ist es wohl nicht so gewesen – selten ein derartiges Sammelsurium hanebüchener Versatzstücke gesehen. Jules Verne dürfte sich mehrmals im Grabe umgedreht haben, als seine Idee der Hohlerde so naiv und einfältig in diesen Film einfloss. Zudem scherte sich Regisseur Adam Wingard keinen Deut um seine Figuren und setzte uns durch die Bank holzschnittartige Genre-Abziehbilder vor, die einem zu keiner Zeit Zugang zu ihnen ermöglichten.
Wobei es ja grundsätzlich eh nicht um die menschlichen Protagonisten ging; die eigentlichen Stars der Produktion kamen aus der Dose und durften sich in der Tradition der japanischen Monsterfilme durch CGI-Städte prügeln. Dass dabei ein Maximum an Zerstörung erzielt wurde, braucht man denke ich nicht extra erwähnen. Und als ob es mit den Monstern nicht schon genug der Blödheit gewesen wäre, durfte schließlich auch ein terminator-artiger Robo-Godzilla mitmischen.
Wie man also sieht war den Machern keine Idee zu weit hergeholt um an den Kinokassen etwas Geld abzugreifen. Dabei schien das Konzept durchaus aufgegangen zu sein; angesichts der doch relativ üppigen Einspielergebnisse schienen die Produzenten alles richtig gemacht zu haben. Trotzdem hat mir das Ergebnis nicht gefallen. Ja, es knallte und war spektakulär, doch letzten Endes kam das Ding für mich nicht über Trash-Niveau hinaus. Klassische Filmfiguren wurden zum Zweck maximalen Spektakels ausgeschlachtet und ihrer Seele grundlegend beraubt. Das Endergebnis ist eben genau jener inhaltsleere und auf die Schauwerte reduzierte Bombast, der das Kino gewissermaßen ad absurdum führt.
Fazit: Für ausgemachte CGI-Aficionados sicherlich ein Leckerli, für alle anderen wohl zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Mir war es ab Minute sechzig zu viel des Effektgewitters, da habe ich dann abgebrochen. Ein Bewertung am oben Ende der Trash-Skala erscheint angemessen, letztlich haben wir hier ein aufwändig gemachtes Nichts, das allein durch die Optik punktet. Ansonsten fällt der Streifen ziemlich durch – null Geschichte, keine Figuren, kein Sinn dahinter.
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Unterhaltsame Effektorgie um Pleiten, Pech, Pannen und schräge Zufälle.
„Gott würfelt nicht“, meinte dereinst der Physiker Albert Einstein. Er meinte damit, dass das Universum nicht durch Zufall, sondern durch deterministische Gesetze gelenkt wird. So gesehen kann man den Machern der „Final Destination“-Reihe einen gewisse rationalen Grundgedanken schon zugestehen. Fehler des Schicksals werden durch zufällig erscheinende Ereignisse wieder ausgeglichen. Dumm nur, dass es bei dieser Korrektur um das Leben unserer Protagonisten geht, die eigentlich nicht (mehr) auf diesem Erdboden wandeln sollten.
Dass es im mittlerweile sechsten Aufguss der schicksalshaften Unglücksfälle nicht allzu ernst zugeht, sorgt für eine ansprechende Grundstimmung. Die „Unfälle“ werden mitunter lächerlich abstrus hergeleitet und entbehren dann jeglichem Realismus (ein Rasenmäher zB. Funktioniert niemals so wie hier gezeigt). Mitunter sorgen die Ereignisketten für glucksendes Lachen, das einem beim nächsten Bluteffekt postwendend im Halse steckenbleibt. Trotzdem habe ich den Streifen gern gesehen, zumal die kausalen „Zufälle“ durchaus kreativ hergeleitet wurden.
Dazu mühte sich das Regieduo Lipovsky und Stein um eine feine Optik und passende Drehorte. Damit hielten sie die Atmosphäre durchgehend hoch, was mit den mitunter dümmlichen Wortspenden und seltsamen Plänen der vom Schicksal bedrohten Figuren zwar nur wenig versöhnte, aber immerhin dafür sorgte, dass ich gerne weitersah.
Das Blut und die platzenden Körper stammten allesamt aus der Dose und wurden leidenschaftlich zelebriert. Dezentes Wegdrehen der Kamera gab es nicht, da wurde kaum etwas dem Kopfkino des Zusehers überlassen (naja, wenn man schon mal im „echten“ Kino ist… 😉). Da ich aber annehme, dass diese Dinge auch in den Vorgängern Programm waren, wurde hier die Machart sicherlich konsequent vorangetrieben.
Darstellerische Herausforderungen gab es keine, wobei die Mimen ihre Aufgaben brav lösten. Die mir bis auf einen von seiner Krankheit schon ziemlich gezeichneten Tony Todd allesamt unbekannten Mimen brachten ihre Figuren soweit so gut auf die Leinwand (für die mitunter seltsamen Dialoge konnten sie ja nichts). Gecastet wurden sie auch nicht immer passend (der Vater von Stefani hatte eindeutig einen asiatischen Einschlag, der bei der Tochter in keiner Weise zu sehen ist) - aber gut, in Zeiten wie diesen braucht man sich darüber wohl keinen Kopf zu machen.
Fazit: Ein würdiger Vertreter der Reihe, der für zumindest eine einzige Sichtung durchaus unterhalten kann. Mit einer feinen Optik und teils ins Absurde reichenden Ideen kann er seine Stärken schon ganz gut ausspielen. Selbst wenn ich ihm keinen Platz in den cinesastischen Annalen zugestehen würde, hat mich die Kinokarte (€ 11,50, falls es die liebe Chrissie interessiert 😉) nicht gereut. Eine Empfehlung für das geneigte Publikum lasse ich auch gerne da.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Fieser Psycho-Thriller mit fast durch die Bank unsympathischen Figuren.
Nein, nett unterhalten will uns Regisseurin Jennifer Chambers Lynch (die Tochter von David Lynch, der den Film produzierte) mit „Unter Kontrolle“ definitiv nicht. Mit nahezu durch die Bank unguten und charakterlich schwachen Protagonisten fährt sie ein Panoptikum menschlichen Niedergangs auf. Das kleine Mädchen kann einem nicht nur auf Grund seines schlimmen Schicksals leidtun, ist sie doch das einzige unschuldige Individuum in diesem Haufen Abschaum. Der finale Twist raubt einem dann noch die letzte Hoffnung auf Erlösung der Figuren.
Erzählt wird größtenteils in Rückblenden, wobei diese nicht die Angaben der Befragten wiedergeben, sondern die wahren Ereignisse. Dass der Polizist das Gängeln der Durchreisenden so mir nichts, dir nichts zugeben würde, wage ich mal ebenso zu bezweifeln, wie dass die koksende Kleinkriminelle ihre Schandtaten so einfach beichten würde. Trotz einer größtenteils als Kammerspiel angelegten Rahmenhandlung wurde der Film niemals langweilig, zumal die Rückblenden immer wieder für Abwechslung sorgten.
Atmosphärisch herrschte Trostlosigkeit und Tristesse. Die Drehorte wirkten allesamt räudig, gottverlassen und lebensfeindlich. Auch die Landschaftsaufnahmen boten mit flachen Gebieten ohne Baumbewuchs kaum Ansprechendes. An solchen Orten möchte man nicht einmal begraben sein, geschweige denn sein Leben verbringen. Man kann sich gut vorstellen, dass einer derartigen Landschaft solche misanthropischen Menschen entspringen. Alle scheinen in einer kafkaesken Hölle gefangen und mach einer hatte auch gegen seine persönlichen Dämonen zu kämpfen. Da hatte Lynch ein gutes Händchen für Stimmungen und das untermalte die ungute Grundstimmung des Films.
Auch der Cast agierte ausgewogen und passend. Bill Pullman ebenso wie Julia Ormond in ungewohnter Rolle, beide jedoch in jeder Szene Herren der Lage. Michael Ironside eiskalt und knallhart wie man ihn kennt, letztlich jedoch genauso solide wie die Erstgenannten. Alle anderen ohne gröbere Schwächen und auch die Synchronisation auf halbwegs gutem Niveau.
Fazit: Ein filmischer Albtraum, der einen bis zum Schluss nicht loslässt und letztendlich auch keine Erlösung bietet. So sehen Tristesse und Aporie aus. Empfehlenswert ausschließlich für gefestigte Charaktere, so manch anderer könnte beim Abspann sämtliche Hoffnungen an die Menschheit fahren lassen. Trotzdem hat mich persönlich schon ein Stück weit fasziniert, wie weit und konsequent Lynch ihr Spiel treibt (vielleicht hat Papi ja auch ein wenig ausgeholfen). Meine sechseinhalb hat der MP-Algorithmus fast auf den Dezimalpunkt genau vorhergesagt – schlimm, dass ich bei der Bewertung so durchschaubar bin 😉
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Fake-Doku über im Verborgenen lebende Missgestaltete.
Found Footage wird in diesem Leben nicht mein Lieblingsgenre werden. Nicht nur, dass ich von den ruckelnden Bildern und der miesen Bildqualität Kopfschmerzen bekomme, macht mich die Wackelkamera manchmal auch seekrank. Ganz so schlimm war es in dieser Mokumentary zwar nicht, trotzdem hatte das Ding bis auf eine nicht uninteressante Idee nur wenig zu bieten.
Die Mimen spielten sich größtenteils selbst und boten in einigen Interview-Sequenzen Einblick in ihre Ansichten zum Thema „Filmmonster und ihre psychologisch-gesellschaftliche und private Bedeutung“. Kane Hodder, Tony Todd und die Produzenten Don Coscarelli und lloyd Kaufmann durften vor die Kamera. Das nahm sich schon mal gut an und auch die späteren Kurzauftritte der Regisseure Mick Garris und Tom Holland machten Laune.
Twin-Peaks-Star Ray Wise war einer der wenigen mit einer „echten“ Rollenfigur. Er brachte den zwielichtigen Monsterforscher gut und stimmig. Filmproduzent Adam Green, der sich diesmal auch selbst vor die Kamera wagte, zeigte, dass die Schauspielerei nicht sein Metier ist und nervte mit seiner stammelnden Sprechweise. Sein Filmproduktions-Kollege Will Barratt auf ähnlich bescheidenem Niveau. Möglicherweise war die schlechte Darstellung aber auch Programm und somit Teil des Konzepts.
In den wenigen Sequenzen, in denen die Monster zu sehen waren, fiel die durchschnittliche Maskerade auf, die jedoch durch die Wackelkamera und die überraschende Präsentation nicht so schlimm ins Gewicht fiel. Zumindest die Bewegungen waren halbwegs flüssig und auch die Geräusche passten. Filmblut gab es keines zu sehen, doch das tat der Spannung kaum Abbruch.
Dafür war die Chose ganz ordentlich inszeniert. Zumindest hielt die teils mysteriöse Stimmung das Interesse hoch und den Finger von Abschaltknopf fern. Sogar die mitunter lähmenden Dialogsequenzen und unscharfen und unterbelichteten Handycam-Bilder, auf denen man sich sonst was zusammenreimen konnte, fielen nicht so stark ins Gewicht. Da störte mich die mitunter lausige Synchronisation schon deutlich mehr.
Fazit: Für eine Found-Footage-Mockumentary gar nicht mal so übel, im Vergleich mit herkömmlichen Gruselfilmen aber leidlich schwach. Für die ganz nette Idee lasse ich eine unterdurchschnittliche Bewertung über Trash-Niveau da, mehr möchte ich dazu aber nicht vergeben. Empfehlenswert lediglich für ausgemachte Freunde des FF-Genres, für alle anderen wegen der Unsancen des Genres (schlechte Bildqualität, durchwachsene Darstellerleistungen und schlechte Synchro) wohl nicht so der Bringer.
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Inhaltlich und narrativ ansprechende, von penetrant vorgetragener Rassenthematik jedoch etwas verhunzte Fortsetzung.
Klar, wo Jordan Peele seine Finger im Spiel hat, sehen wir oft auch Rassismus-Kritik. So auch hier, wo er das Thema massiv ausschlachtet und dem Zuseher immer wieder aufdrängt. Ob das im Geist des Vorgängers zu verstehen ist, kann ich nicht sagen, da ich das Original nicht kenne. Vorstellbar wäre es für mich jedenfalls. Der Film negiert die beiden Fortsetzungen („Candyman 2 – Die Blutrache“ und „Candyman 3 – Der Tag der Toten“) und bezieht sich rein auf den ersten Teil.
Abseits davon habe ich die Erzählweise als routiniert und mit den Schattenfiguren auch einigermaßen pfiffig vorgetragen erlebt. Die Narration wurde geschickt auf dem Vorgänger aufgebaut und setzt die Geschichte glaubwürdig fort, ohne dieser jedoch wirklich etwas hinzuzufügen. Der Candyman hat keine Entwicklung erfahren, womit man die Sache auch als Remake bezeichnen könnte, was es meiner Ansicht jedoch allein schon inhaltlich nicht ist.
Auch von Seiten der Mimen bekam man durchaus Ansprechendes serviert. Die klar gezeichneten Figuren boten genügend Raum für darstellerische Ausdruckskraft. Yahya Abdul-Mateen II gab uns den strauchelnden und von seiner Freundin etwas vereinnahmten Künstler ansprechend und glaubwürdig. Seine Motive (er sieht in der künstlerischen Aufarbeitung des Candyman-Fluchs eine Möglichkeit, seine ins Stocken geratenen Karriere anzukurbeln) sind klar und plastisch umrissen. Gemeinsam mit Teyonah Parris als überfürsorgende Lebensgefährtin wurde das problembehaftete Liebespaar gut und eindrücklich auf den Schirm gebracht. Alle anderen im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Ordnung, auch die Synchronisation passte soweit.
Die Effekte waren durch die Bank handgemacht und wirkten bodenständig und echt. Das Filmblut hatte eine satte rote Farbe und wurde reichlich eingesetzt. Auch die Schminkeffekte kamen realistisch und gut daher, nichts wirkte billig oder fadenscheinig.
Fazit: Eine gute Adaption des Candyman-Themas, das wie gesagt nur mit seiner etwas penetranten Rassismus-Kritik vor allem gegen Ende stark nervt. Irgendwann hat es auch der letzte Dummkopf kapiert und dann ist es auch nicht weiter nötig, immer und immer wieder darauf herumzureiten. Was in anderen Produktionen Peeles leichtgängiger und auch eindrücklicher gelang, legte sich diesem Film wie ein Mühlstein an den Hals. Gerne hätte ich eine sieben vergeben, so wird’s halt nur eine sechs.
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Indianer vs. Predator
Nun hat man den außerirdischen Jäger also auf die amerikanischen Ureinwohner losgelassen. OK, warum denn auch nicht? Schließlich kann man ja nicht ausschließen, dass die Prädatoren erst 1987 auf der Erde aufschlugen. Und so bekommt es der Trophäensammler aus dem All statt mit muskelbepackten Söldnern also mit ein paar jungen Komantschen zu tun, die sich für ihren Initiationsritus ein paar jagdtechnische Sporen verdienen wollen. Mögen die Spiele beginnen.
Zumindest verschonte uns Regisseur Dan Trachtenberg mit ausuferndem Indianer-Kitsch und stereotypem Pathos, sondern setzt uns stattdessen ein paar beeindruckende Landschaftsaufnahmen vor. Der Kampf zwischen dem zur Kampfamazone mutierenden Komantschen-Mädchen und dem Prädator (auch eine Gruppe Trapper geraten in die Schusslinie) fand also in einer schönen Naturkulisse statt. Dies konnte die schablonenhaften Figuren und die eindimensionale Handlung zwar nicht gänzlich wettmachen, sorgte jedoch immerhin für eine passable Optik.
Von den Effekten her sah man nichts, was man nicht bereits in anderen Predator-Filmen gesehen hatte. Dass unser Alien-Jäger derartige physische Kräfte besitzt, wusste ich bis dato nicht – da hätte sich Schwarzenegger in den achtziger Jahren wohl deutlich mehr anstehen müssen. Doch unsere Heldin machte dem außerirdischen Jäger am Ende ohnehin eher mit Köpfchen als mit Muskeln den Garaus. Selbst wenn nicht alle ihre Einfälle plausibel waren und manchmal einige Fragezeichen über meinem Kopf auftauchten, so möchte ich allein schon die Ideen selbst goutieren.
Die Leistung der Mimen war kaum einzuschätzen, da eher Anforderungen an die Fitness als an darstellerische Kraft gestellt wurden. Da ich aber annehme, dass alle Regieanweisungen soweit so gut umgesetzt wurden, kann man das letzten Endes wohl abnicken. Auch die Synchronisation in Ordnung.
Fazit: Wer sich mit einer nicht uninteressanten Grundidee und ein paar schönen Naturaufnahmen zufrieden gibt, kann schon seinen Spaß an „Prey“ haben. Mich haben die flachen Figuren und die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen in unterschiedlichen personellen Zusammensetzungen zwischendurch ein wenig gelangweilt, doch letzten Endes sieht man sich einen solchen Streifen ohnehin nur wegen der Action an (war im ersten Teil ja auch nicht anders). Kein Film für höhere Ansprüche, eher zum sinnbefreiten Abschalten nach einem harten Arbeitstag.
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Durchschnittliche Inspector-Barnaby-Folge.
Interessant, dass bei manchen Serien mittlerweile die einzelnen Folgen angelegt und eigens zu bewerten sind. Aufgefallen ist es mir zum ersten Mal bei den Tatort-Folgen, dann wurden weitere Serien einzeln angelegt. Womöglich hat es mit der Laufzeit zu tun (wenn es sich in Richtung Hauptabend, also 90 Minuten bewegt), denn bei manchen Serien mit kürzeren Episoden (etwa den „Simpsons“, „How I Met Your Mother“, oder „The Big Bang Theory“) ist es nicht so. Naja, vielleicht steige ich da ja noch durch…
Diese Episode wartet neben einem „neuen“ Inspector Barnaby (Neil Dudgeon übernahm die Abteilungsleitung von seinem Film-Cousin John Nettles, der sich in die Schauspiel-Pension verabschiedet hatte) auch mit Serien-Star David Warner auf, der auch gleich die Rolle des Bösewichts übernehmen durfte (wie das in solchen Serien halt mal so ist).
Ansonsten sehen wir die üblichen, herrlich atmosphärischen Drehorte Südenglands, die sich auch sehen lassen können. Mit einem herrschaftlichen Schloss, das als Eliteschule für Mädchen genutzt wird, bekam man ein besonderes Leckerli serviert. Ansonsten gab es malerische Dorfkerne, urige Pubs und raue Steinkirchen zu bestaunen, womit die Folge wieder das typisch englische Flair auffuhr.
Auch ein paar launige Passagen im Zusammenhang um die nicht erfolgte Beförderung DS Ben Jones (Jason Hughes) waren enthalten. Vor allem die mitunter seltsamen Verhaltensweisen seines neuen Chefs machten ihm ein wenig zu schaffen.
Fazit: Eine gut schaubare und passable Folge, die mit den üblichen Stärken der Serie punktet. Inhaltlich gab es die „normale“ Barnaby-Kost mit 3 Verblichenen und einem zuvor unverdächtigen Täter. Für Freunde der Serie durchaus empfehlenswert. Mit sechs Punkten habe ich die Serie bewertet und die vergebe ich auch für diese Folge gerne.
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Super-Antihelden-Dutzendware.
Unser genesener Kranke, der als Nebenwirkung seiner Heilung dummerweise zum Vampir mutierte, muss sich mit einem bösen Zwilling herumschlagen. Dieser teilte mit seiner Erbkrankheit das gleiche Schicksal wie unser (Anti-)Held, steht seiner Transformation zum blutsaugenden Untoten aber wesentlich offener gegenüber. Auch dessen Mitgefühl seinen Opfern gegenüber ist enden wollend, womit sich unser Held halt so gar nicht anfreunden kann. Es entspinnt sich ein Kampf zwischen den mittlerweile mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Geheilten…
Regisseur Daniel Espinosa tauchte seine Geschichte in düstere Farben, die jedem Vampir-Film Ehre gemacht hätten. Zwischen klinisch-kalten Laboren, versifften Hinterhöfen und luxurösen Behausungen changieren unsere Helden von Todgeweihten zu Super(Anti-)Helden. Das ist jetzt weder neu noch interessant, entbehrt aber immerhin nicht einer ansprechenden Optik und bestens eingerichteten Kulissen. Die an sich gute Machart kompensiert die banale Handlung zwar nur bedingt, kann aber zumindest für einmaliges Schauen als Unterhaltung herhalten, ohne dass es zu Längen kommt. Lediglich die ausgewalzten Kämpfe am Ende ließen meine Aufmerksamkeit bald ermüden, zumal man ohnehin schon eine Idee hatte, wie die Sache ausgehen würde. Dazwischen gab es die „üblichen“ logischen Abfolgen, die man als Comic-Verfilmungs-Seher halt mal so hinnehmen muss.
Jared Leto und Matt Smith gaben uns ein ausgewogen agierenden Pro- (später dann An-)tagonistenpaar, das seine Figuren soweit so gut durch die Laufzeit bugsierte. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation soweit auf der Höhe der Zeit. Man merkte, dass hier an jeder Schaltstelle Profis am Werk waren, und das tat der Sache auch gut.
Effektorisch wurde der mittlerweile schon übliche Bombast aufgefahren. Die Computer liefen heiß und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Wie in vielen anderen inhaltleeren, aber optisch gut gemachten Produktionen zählten die Schauwerte natürlich deutlich mehr als die Geschichte selber. Auch wenn die übertriebene Art natürlich zum Teil lächerlich wirkte, so haben viele andere Superhelden-Produktionen auch hier den Weg für ein Effektspektakel geebnet, das dem Publikum zumindest optisch etwas bietet.
Fazit: Handwerklich kann man gegen unseren Morbius nicht viel sagen und auch inhaltlich stürzt er zumindest nicht völlig ab. Eine leicht überdurchschnittliche Bewertung erscheint mir angebracht, auch wenn sich der Streifen nicht über dutzende andere Produktionen dieser Art hinaushebt. Eine Empfehlung gibt es lediglich für Fans düsterer, nicht allzu harter Filme mit schönen Menschen.
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Verschwörungsthriller mit nicht vollkommen nachvollziehbaren Motiven.
Der verkappte Anwalt Eli Wurman organisiert Bankette und Veranstaltungen, auf denen Prominente erwartet werden. Diese suchen diese auf um dort Netzwerke aufzubauen und Kontakte herzustellen. Warum er das tut und was er persönlich davon hat, verrät uns der Film nicht. Offenbar hilft er den Promis auch, Probleme zu lösen, um die sich diese wegen ihrer Bekanntheit nicht selbst kümmern können. Offenbar wird er dafür bezahlt (oder auch nur mit Gegengefallen, so genau kommt das nicht heraus). Jedenfalls ist er sehr gestresst und konsumiert eine Menge Drogen. Als er bei einer dieser „Problemlösungen“ auf ein dauerhaft auf Droge schwimmendes Model (oder Edelprostituierte, so genau erfährt man das auch nicht) trifft und diese ihm eine Kamera mit brisanten Fotos Prominenter unterjubelt (woran er sich wegen seines Drogendeliriums nicht erinnern kann), gerät er in Gefahr. Die (womöglich bei der Ausführung kompromittierender Handlungen) abgebildeten Promis wollen die Fotos nämlich gerne wiederhaben…
Was jetzt beim Lesen womöglich interessant und spannend klingt, erweist sich in letzter Instanz als zäh und langatmig. Die eigentliche Handlung tritt wegen der Bemühungen Elis, das nächste Event zu organisieren, völlig in den Hintergrund. Hauptsächlich sieht man den zwischen drogen- und medikamenteninduzierten Highs und Downs changierenden Eli zombieartig durch den Film latschen und Leute auf sein Event einzuladen – notfalls auch mit Erpressung.
Al Pacino schleppte seinen sich selbst kaputtmachenden Protagonisten mit der ihm innewohnenden und hinlänglich bekannten Leidenschaft und Hingabe durch den Film. Seiner Figur wird keine Erlösung zu teil, zu tief steckt der liebe Eli im Sumpf aus Abhängigkeiten und Verflechtungen. Letztlich wird er im Spiel der Mächte zerrieben. Kim Basinger in ihrer Nebenrolle als retten wollender Engel leider einigermaßen verschenkt. Zwar brachte sie ihre Lichtgestalt glaubwürdig und solide, hatte aber zu wenige Auftritte um wirklich glänzen zu können. Bill Nunn, Richard Schiff, Ryan O´Neal und Robert Klein immer Herren der Lage, ebenso wie Tea Leoni und Mark Webber in ihren kleinen Rollen. Auch die Synchronisation in Ordnung.
Fazit: Ein nicht allzu schlecht erdachtes Thrillerdrama, das an seiner eigenartigen Präsentation ein Stück weit scheitert. Bei allem Verständnis für den Mut zur Andersartigkeit machte die Konzentration auf eigentlich Unwesentliches keinen schlanken Fuß. Allein die sehr gute Performance eines Al Pacino und die eingehende Betrachtung der selbstzerstörerischen Umstände von Wurmans Arbeit bewahrten den Streifen vor dem Versanden in der Zweitklassigkeit. Mehr als eine mittelprächtige fünf will ich trotz der guten handwerklichen Umsetzung nicht rausrücken und auch eine Empfehlung spreche ich nur mit Vorbehalt aus.
PS. Der Streifen ist auf YT unter dem Titel „Der Kandidat – im Rausch der Macht“ zu sehen.
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Die Schattenseiten der Kunstszene.
Anders als im „Boulevard der Dämmerung“, der sich mit den ausrangierten Stummfilm-Stars beschäftigte, nahm sich Produzent Zanuck hier dem Theater an und zeigt uns ein paar widerliche Mechanismen des „Geschäfts“. Wir sehen Menschen, die dem Applaus und dem Erfolg alles andere unterordnen, bis hin zu unlauteren Methoden. Die intrigante Eva versucht sich unter dem Deckmantel der Naivität und einer rührseligen, erfundenen Vita das Vertrauen der Theaterleute zu erschleichen. Nur der aufgeweckte Kritiker durchschaut ihren perfiden Plan…
Zanuck rechnet mit der Kunstszene einigermaßen hart ab und bevölkert seinen Film mit abgehobenen und nur wenig sympathischen Figuren. Man gönnt jedem sein Schicksal und betrachtet die Geschehnisse mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination. Interessant, dass der Jugendwahn schon damals Thema war und die alternden Stars ihren Status mit einer an Verzweiflung grenzenden Entschlossenheit verteidigten. Glücklich wird in so einem Umfeld wohl kaum jemand.
Die Leistungen des Ensembles waren ausgezeichnet. Angeführt von einer herrlich abgehobenen und in ihrem Tun gefangenen Bette Davis glänzten George Sanders als zynischer Kritiker und Anne Baxter als durchtriebene Karrieristin. Celeste Holm, Gary Merill und Hugh Marlowe bestens aufgelegt. In einer Nebenrolle konnte man auch Marylin Monroe bewundern, die eine hübsche, aber einfach gestrickte Nachwuchsdarstellerin mimte, die es nicht in die erste Reihe schaffte (ein Rollenbild, das sie später zu ihrer Verbitterung nicht mehr ablegen sollte). Die Synchronisation hochwertig und gut.
Fazit: Eine noch heute gut schaubare Kritik an der Theaterbranche, die stellenweise zwar etwas übertrieben daherkommt und ein veraltetes Frauenbild vermittelt (no na bei einem über siebzig Jahre alten Film), dennoch kaum Patina angesetzt hat. Die durch die Bank unguten Figuren wurden glaubwürdig charakterisiert und gespielt. Von mir eine klare Empfehlung und solide sieben Punkte.
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Woker Sprachfaschismus oder die Macht der „bösen“ Worte.
Einem Dekan/Literaturprofessor einer angesagten amerikanischen Universität werden die für dauerhaft abwesende Studenten gebrauchten Worte „dunkle Gestalten“ (im geäußerten Zusammenhang als „Geister“ zu interpretieren) zum Verhängnis. Bei den den Unterricht schwänzenden Studenten handelt es sich nämlich um Schwarze, womit sich der gute Professor plötzlich mit Rassismusvorwürfen konfrontiert sieht. Keine lockere Sache in Zeiten wie diesen…
Die Geschichte mündet im Rauswurf des guten Professors und der absoluten Vernichtung seines Rufes. Als kurz darauf auch noch seine Frau verstirbt, scheint sein Leben endgültig zerstört zu sein. Doch das Leben schlägt unglaubliche Haken…
Auch wenn die Handlung mehrerer interessanter Wendungen nicht entbehrt, wirkt die Geschichte unter dem Strich überladen und fahrig. Mannigfaltige Themen werden angerissen und bearbeitet, aber keines erschöpfend und bis zu Ende gedacht. Man hat den Eindruck, als wollte Autor Phillip Roth möglichst viele gesellschaftlich relevante Themen in seinen Film packen, damit auch ja für jeden etwas dabei ist. Dadurch wirkt der Streifen zwar niemals langweilig, unter dem Strich aber ADHS-artig sprunghaft und nicht bis ins Detail ausgeformt.
Überbordende politische Korrektheit und deren ins Absurde reichenden Auswüchse; Gewalt in der Ehe; Stalking; Verlustschmerz und Trauer; psychische Probleme und deren Auswirkungen auf das Verhalten und das persönliche Umfeld; Voreingenommenheit; selbstgerechte Abqualifizierung anderer; Verleugnung der eigenen Herkunft und dessen Auswirkungen; aber auch die Grenzen des Rechtssystems - all dies und noch viel mehr wurde in diesen Streifen gepackt – zwar einigermaßen geschickt verwoben, aber eben nur lapidar in den Ring geworfen und dann stiefmütterlich dort stehen gelassen.
Gut, dass Regisseur Robert Benton mit Gary Sinise, Nicole Kidman, Ed Harris und Anthony Hopkins einen starken Charakter-Cast zur Verfügung hatte, der die Figuren glaubwürdig und solide auf den Schirm brachte. Die Nebendarsteller aber ebenso gut und stimmig, auch die Synchronisation sehr gut.
Die Drehorte und Ausstattung waren ebenfalls hochwertig und gut. Die Atmosphäre blieb auf gutem Niveau und unterstützte die Handlung und das Bemühen der Mimen ausgezeichnet.
Fazit: Ein handwerklich gut gemachter und auch bestens geschauspielerter Streifen, der lediglich an seinem thematischen Überangebot ein wenig scheitert. Auch wenn die Motive der Geschichte und der Antrieb der Figuren soweit so gut dargestellt waren, störte mich deren etwas oberflächlich wirkende Abhandlung. Auch wenn der moralisierende Zeigefinger unten blieb, so haftete den Themen etwas Banales an – so als ob Roth eine Liste angefertigt hatte, die er unbedingt abzuhandeln gedachte. So gesehen ist die sechs eine salomonische Bewertung, auch wenn mir eine Empfehlung etwas schwerfällt.
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Atmosphärisch feiner, inhaltlich jedoch eher durchwachsener Landkrimi.
Mit einem neuen Ermittlerduo startete der sechste Teil der Steirer-Reihe der Landkrimis. Nach dem Filmtod von Miriam Stein übernahm Anna Unterberger die frei gewordene Stelle an der Seite von Hary Prinz. Und es funktionierte. Die beiden harmonierten gut miteinander und die Chemie passte.
Beim Spielort hatte es unser Ermittlerpaar in die Südsteiermark verschlagen, eine Weinbau- und Kürbiskernöl-Gegend. Landschaftlich hat diese einiges zu bieten, die erloschenen Vulkankegel verbreiten nicht nur im Film ein nettes Urlaubs-Flair. Ich selbst habe dort schon meine Ferien verbracht und es dort immer genossen (besonders im Herbst ist es schön da). Mit uriger Gastronomie und stimmungsvollen landwirtschaftlichen Betrieben wurde das besondere Gefüge der Gegend von Kameramann Peter von Haller auch ganz gut eingefangen.
Auch die Dialoge machten Spaß. Besonders die Kabbeleien rund um das Antagonisten-Duo, bestehend aus dem „Medium“ Adele Neuhauser und dem „Exorzisten“ Eisi Gulp, machten immer wieder etwas her. Auch wenn hier nicht die großen Lacher geboten wurden, verbreiteten diese Szenen immer wieder Heiterkeit. Der routiniert agierende Cast spielte aus einem Guss und brachte eine mannschaftlich geschlossene Leistung.
Leider wirkte der Kriminalfall selbst deutlich überkonstruiert und nur wenig glaubwürdig. Die geschlagenen Haken waren nicht immer nachvollziehbar und auch der Plan des Mörders erschien im Nachhinein logisch nur wenig durchdacht. Auch bei der Motivation hinkte die Sache deutlich, die Ausgangs-Situation hätte sich wohl auch anders lösen lassen als mit einem Mord (was sogar im Drehbuch festgestellt wurde). Ein paar kleinere Nachlässigkeiten in der Ermittlung (die hinsichtlich der Spannung wohl hatten sein müssen) waren auffällig und passten ins schludrige inhaltliche Bild.
Conclusio: Atmosphärisch und handwerklich top, inhaltlich leider flop, so könnte man es kurz und knackig zusammenfassen. Die feine Atmosphäre der Gegend sowie die pfiffigen Dialoge und das gute Zusammenspiel der Mimen half über die inhaltlichen Schwächen nur bedingt hinweg. Am Ende hatte die Folge bei mir eine leichte Sehnsucht nach der Südsteiermark ausgelöst, den Krimi-Ratefuchs in mir aber unbefriedigt zurückgelassen. Da sich Stärken und Schwächen die Waage halten, vergebe ich eine salomonische Fünf und spreche eine Empfehlung für Freunde atmosphärischer und warmherziger Bilder aus. Ausgemachte Krimi-Fans brauchen sich diesen Teil nicht anzusehen.
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Wenn aus Fiktion (vermeintliche) Realität wird…
Der Film-Cutter Ed wird von der Kinderfilm-Abteilung der Produktionsfirma in die Gewalt- und Horrorabteilung versetzt, wo er von nun an eine bluttriefende Horror-Serie entschärfen soll. Die schlechten Gefühle, die er beim Anblick der verstörenden Filmszenen empfindet, verstärkt sich zunehmend. Als in seinem Umfeld plötzlich die Horror-Figuren der Serie auftauchen und von ihm verlangen, die Welt von dem filmischen Unrat zu befreien, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Regisseur Anders Jacobsson legt seinem Film die Meinung zugrunde, dass das Ansehen von Gewalt- und Horrorvideos die Menschen selbst zu gewaltvollen Taten treibt. Die konsumierten Inhalte werden irgendwann in die Realität umgesetzt, was eine Gefahr sowohl für den Konsumenten selbst, als auch für andere Menschen bedeutet. Meiner Ansicht nach ist es genau umgekehrt: Horrorfilme projizieren alltägliche Ängste auf personifizierte Figuren, die man bekämpfen und besiegen kann. Seien es nun Schlächter, die ihren Mitmenschen mit Äxten, Motorsägen und ähnlichem gefährlichen Gartengerät zu Leibe rücken oder übernatürliche Gestalten, denen mit Silberkugeln, Kreuzen und anderen heiligen Dingen der Garaus gemacht wird – am Ende wird die personifizierte Angst überwunden und gut ist es.
Leider macht sich „Evil Ed“ trotz dieser an sich guten Ausgangslage mit einer billigen Optik, lieblosen Kulissen und einer de facto nicht vorhandenen Atmosphäre das Leben selbst schwer. Dazu kommt eine miserable Synchro und fertig ist der Schaden. Dabei hätte der Streifen schon sein Potential gehabt, das Jacobsson mit ein paar feinen schwarzhumorigen Szenen schon auch ausschöpft, unter dem Strich aber eben auch viel liegen lässt. Möglicherweise hätte der ein oder andere Euro Drehbudget der Sache gutgetan – vor allem die Kulissen und die Drehorte hätten es ihm gedankt.
Bei den Effekten wurde eimerweise Filmblut verspritzt, aber auch mit Schmink- und Puppentricks gearbeitet. Die durch die Bank handgemachten Specials kamen gar nicht mal so übel daher, wirkten aber immer als das, was sie waren – einfache Effekte in einem zweitklassigen Film.
Die Mimen mühten sich mit letztem Einsatz durch den Streifen, hatten aber mit ihren eingeschränkten Möglichkeiten zu kämpfen. Johan Rudebeck machte seine Sache als sensibler Cutter soweit so gut, ebenso wie Olof Rhodin als resoluter Filmproduzent. Peter Löfberg als trotteliger Assistent in Ordnung, ebenso wie Camela Leiert als Schöne vom Dienst. Die Synchronisation wie gesagt unter jeder Kritik, die versaute dem Streifen einiges.
Fazit: Eine an sich gute Idee wurde bemüht umgesetzt, scheiterte aber an den oben beschriebenen Schwächen. Ein Remake würde daher durchaus Sinn machen – bleibt nur zu hoffen, dass sich ein Produzent mit Idealismus und Geld der Idee erbarmt. Mehr als eine durchschnittliche Fünf will ich daher nicht springen lassen, doch eine Empfehlung für Horrorfans mit einem Faible für durchdachte Stoffe (und einem zugedrückten Auge für die Umsetzung) lasse ich gerne da.
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Nettes Feelgood-Movie um die Abkehr von Einsamkeit und Verbitterung.
Das Leben in und mit einer Gemeinschaft ist eine sich selbst ernährende Spirale aus Aktion und Reaktion. Man empfängt, was man aussendet und dies steigert sich im Lauf der Zeit. Grantiges Verhalten wird mit ebenso grantigen Reaktionen vergolten, was zu weiterem Grant führt. Auch wenn den Taten eine grundsätzlich gute Motivation zu Grunde liegen (eine friktionsfreie Nachbarschaft, Schutz vor den gierigen Immobilien-Haien, die über die sprichwörtlichen Leichen gehen), wird es oftmals anders aufgefasst.
Gut für Otto, dass eine Familie in die Nachbarschaft zieht, die sich von seinem abweisenden Verhalten nicht so einfach beeindrucken und seine Taten für sich sprechen lässt. Mit der latenten Hilfsbedürftigkeit und der freundlichen Reaktion auf Ottos unfreundlichen Ton lassen die neuen Bewohner die Eskalationsspirale in die andere Richtung drehen. Ottos Weltschmerz und -hass bekommt Risse und schließlich gelingt die Trendwende.
Tom Hanks bringt den grummeligen Alten mit einem launigen Selbstverständnis. Basierend auf seinen Erfahrungen im humorigen Fach zeigt er den gebrochenen und zum alten Eisen geworfenen Rentner mit einer augenzwinkernden Nonchalance, die den lieben Otto doch ein paar Sympathiepunkte einbringen, speziell wenn man seinen persönlichen Hintergrund kennt. Hanks ließ aber auch seiner Kollegin Mariana Trevino genügend Raum, damit sie sich die Bälle gekonnt zuspielen konnten. Und so brachte das Ensemble die launigen sowie die dramatischen Momente auf den Punkt und emotional passend. Auch die Synchronisation in Ordnung – gut, dass mit Joachim Tennstedt Hanks´ üblicher Sprecher wieder ran durfte.
Conclusio: Ein feiner und warmherziger Film, der sicherlich auch beim zweiten Mal Schauen unterhalten kann. Das Thema des verlorenen Menschen, der sich seiner Umwelt wieder öffnet, wurde gut bearbeitet und mündet in einer positiven Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Der Film hat durchaus seine Momente und Regisseur Marc Foster versteht es, sie entsprechend auszukosten. Eine solide sechseinhalb halte ich für angemessen und auch eine Empfehlung kommt mir leicht über die Lippen.
PS. Irgendwie finde ich grummelige alte Männer cool. Heiner Lauterbach („Enkel für Anfänger“), Clint Eastwood („Gran Turino“) und nun auch Tom Hanks geben ihnen einen weichen Kern unter der rauen Schale. Vielleicht werde ich selbst auch mal so ein grummeliger alter Mann 😉