Anne Hathaway - Vom Krönchen zum Cat Suite

03.11.2011 - 08:50 Uhr
Anne Hathaway in Zwei an einem Tag
Tobis
Anne Hathaway in Zwei an einem Tag
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Seit ihrer ersten Rolle in Plötzlich Prinzessin hat die junge Anne Hathaway eine gewaltige Entwicklung durchgemacht. Aus dem unbescholtenen Teeniestar wurde eine ernstzunehmende Schauspielerin.

Anne Hathaway ist eine dieser Schauspielerinnen, die sich beim besten Willen nicht in eine Schublade stecken lassen. In dieser Woche sehen wir sie in einem der schönsten und bewegendsten Liebesfilme seit Jahren Zwei an einem Tag an der Seite von Jim Sturgess. Für uns ein Anlass, die Person Anne Hathaway und ihre mittlerweile angewachsene Rollenbiografie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wie im Film, so im wahren Leben
Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Wir schrieben das Jahr 2001, ein erhabener Marsch ertönte und einer festlich geschmückten Kutsche entstieg Anne Hathaway. Nach einem Auftritt in der Fernsehserie Alle unter einem Dach gab die junge New Yorkerin ihr Spielfilmdebut in der Teenieromanze Plötzlich Prinzessin! und verwandelte sich dort vom kraushaarigen, unbeliebten Tollpatsch zur bezaubernden Thronfolgerin eines europäischen Kleinstaates. Der Streifen schlug ein wie eine Bombe und machte Anne Hathaway quasi über Nacht zur Berühmtheit. Bis zur Fortsetzung Plötzlich Prinzessin 2 wurde es ruhig um die Schauspielerin, die vorerst in einigen kleinen Produktionen zu sehen war. So manch Einer hatte sie bestimmt schon als Eintagsfliege abgehakt, als ein weiteres Opfer der schnelllebigen Filmindustrie, vielleicht höchstens noch auf einige unbedeutende Filme vom Schlage der Teenager-RomComs abonniert. Wenn sie sich da mal nicht täuschen sollten.

Nimm die Pummelige
Die große Stunde der Anne Hathaway schlug schließlich im Jahre 2005, nämlich als Ang Lee sie für sein legendäres Drama Brokeback Mountain castete. Hier spielte sie die unauffällige Ehefrau eines homosexuellen Cowboys, verkörpert von Jake Gyllenhaal. Die anfänglich Zurückhaltende gab sie ein Jahr darauf noch einmal, in ihrer ersten großen Paraderolle nach den Prinzessinnenfilmen. In Der Teufel trägt Prada spielte sie die geknechtete Assistentin von Meryl Streep.

„Ich sagte zu mir selbst: probiere es. Nutze die Chance. Nimm dieses Mal das schlaue, pummelige Mädchen“, so drückte es Miranda Priestly in der fröhlich-bunten Satire aus. „pummelig“ ist wahrlich nicht der richtige Ausdruck; die Entwicklung, die Anne Hathaway in der Rolle der Andy Sachs durchmacht, weist aber durchaus Parallelen zu ihrem realen Werdegang auf. Auf den ersten Blick trübt die brünette Schauspielerin kein Wässerchen. Genau wie in ihrer Rolle der untergebenen Assistentin wirkt sie, als sei sie das Musterbild des ehrgeizigen, netten Mädchens von nebenan, das dir zwar vielleicht niemals Kopfschmerzen bereitet, jedoch auch unwahrscheinlich schnell wieder in Vergessenheit gerät. Dann schaust du aber genauer hin und erkennst: Halt, da steckt mehr hinter dem hübschen Gesicht.

Noch lange nicht am Ende
Und das tut es tatsächlich. Der Teufel trägt Prada war erst der Anfang. Es folgte die Filmbiografie Geliebte Jane über Jane Austen, die Actionkomödie Get Smart, ein Thriller namens Passengers und schließlich eine Rolle, in der sie neben dem Publikum auch Kritiker reihenweise überzeugte. In Rachels Hochzeit spielte sie die drogenabhängige Schwester einer Braut und verkörperte deren ambivalenten Charakter so authentisch in ihrer zerstörten Verletzlichkeit, dass es ihr eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin einbrachte.

Die ernsthafte Schauspielkarriere der Anne Hathaway zieht sich mittlerweile über einen Zeitraum von zehn Jahren und eines können wir ihr sicher nicht vorwerfen: mangelnde Wandlungsfähigkeit. Innerhalb einer Dekade spielte die heute 28-jährige eine resignative Ehefrau, eine ikonische Schriftstellerin, eine selbstzerstörerische Drogenabhängige, eine unterkühlte Fantasy-Königin, eine Parkinsonpatientin und diverse andere Rollen und bewies somit, dass sie ganz und gar nicht die ewige RomCom-Darstellerin ist. So ganz nebenbei synchronisierte sie dann noch Figuren für die legendäre Zeichentricksatire Die Simpsons und führte als bisher jüngste Moderatorin durch eine Oscarverleihung. Entschuldigung – diese Frau ist vieles, aber bestimmt keine Eintagsfliege.

Spannend wird es ganz sicher auch mit ihr weitergehen, denn Anne Hathaway versucht sich einmal mehr in einem, ihr bisher unbekannten Genre. Christopher Nolan castete sie für die Rolle der Catwoman in seiner mit Spannung erwarteten Comicverfilmung The Dark Knight Rises, dem letzten Teil seiner Batman-Trilogie, was unter Fans durchaus für Kontroversen sorgte. Für die Schauspielerin eine gute Chance, sich zu beweisen und zu zeigen, wie weit ihre Wandlungsfähigkeit wirklich reicht.

In welchem Film findet ihr Anne Hathaway bislang am besten?

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