“Scotty, beam mich hoch!” – Obwohl wir dank CBR und anderen Berichten bereits wissen, dass dieser Satz so nie gefallen ist, zählt er bis heute zu den ikonischsten Star Trek-Zitaten. Beamen und Star Trek: Das gehört einfach zusammen, genau wie Salz und Zucker, Bibi und Tina oder Kirk und Spock selbst.
Bei der Technologie des Beamens gibt es jedoch ein Problem. Die sogenannte Heisenbergsche Unschärferelation verhindert, dass wir uns auch im echten Leben einfach von einem Transporterraum zum anderen teleportieren können. Und da kommt in Star Trek der berühmte Heisenbergkompensator ins Spiel.
Das Beamen scheitert in der Realität an Quantenphysik
Erstmal die Grundlagen: Die Transporter in Star Trek zerlegen Reisende in all ihre Teilchen und setzen diese an anderer Stelle wieder zusammen. Das sorgt hin und wieder für komplexe philosophische Probleme, wie zum Beispiel in der Star Trek: Voyager-Episode Tuvix. Hier verschmelzen zwei Organismen zu einem Neuen und formen dabei ein eigenes Bewusstsein mit Anspruch auf Leben.
In der Realität wird es dazu aber wohl niemals kommen. Denn hier scheitert das Beamen bereits an grundlegenden Problemen der Physik. Der Wissenschaftler Werner Heisenberg hielt schon 1927 in der Heisenbergschen Unschärferelation fest, dass niemals zugleich der Ort und die Geschwindigkeit eines Teilchens bestimmt werden können.
Damit kann also auch kein genauer Scan eines Organismus erfolgen, wie er in Star Trek geschieht. Schade! Das fanden auch die Verantwortlichen der Serie und erfanden kurzerhand den Heisenbergkompensator, der dieses Problem in der fernen Zukunft löst.
Nicht einmal der Erfinder weiß, wie der Heisenbergkompensator funktioniert
Wie genau der Heisenbergkompensator nun die Unschärferelation auflöst, ist nach wie vor und vielleicht für immer ein ungelöstes Rätsel. Erwähnt wird die Technologie zum ersten Mal in Star Trek: The Next Generation und ist Gegenstand zahlreicher Reparaturen und Fehlerdiagnosen. Mal werden sie gescannt, mal sollen sie in Star Trek: Voyager dabei helfen, verlorene Offiziere aus dem Holodeck zu retten. Offenbar sind sie wahre Alleskönner.
Als Michael Okuda, der damalige wissenschaftliche Berater und künstlerische Leiter der Serie, gefragt wurde, wie der Heisenbergkompensator funktioniere, antwortete er dem Time Magazine ganz trocken:
Er funktioniert sehr gut, danke der Nachfrage.
Mittlerweile sind wir der Technologie des Beamens übrigens einen Schritt näher gekommen: Mithilfe von Quantenverschränkungen kann die Heisenbergsche Unschärferelation umgangen werden. Der Zustand von zwei Teilchen wird dann einfach gekoppelt und ohne Messung direkt übertragen. Der Mann, der für diesen Durchbruch in der sogenannten Quantenteleportation den Nobelpreis erhielt, reißt auf YouTube sogar selber Scherze über die Star Trek-Technologie.
Damit zeigt sich einmal mehr, wie nah Fiktion und Realität im Science Fiction-Genre beieinander liegen können. Bis der Heisenbergkompensator erfunden wird, müssen wir aber wohl erst einmal weiter mit dem Auto oder Fahrrad zur Arbeit, anstatt uns bequem zu beamen.