Wer sich David Finchers Filmographie betrachtet, wird schnell feststellen, dass der amerikanische Regisseur offenbar ein Faible für morbide Geschichten rund um Serienkiller und knifflige Mordfälle hat. In Sieben ließ er Brad Pitt und Morgan Freeman einen mörderischen Kevin Spacey jagen, der seine Opfer auf Grund der Verstöße gegen die sieben Todsünden umbrachte. Im kürzlich erschienenen Remake des schwedischen Thrillers Verblendung ist der Gesuchte dagegen ein notorischer Frauenhasser. In beiden genannten Werken geht es nicht gerade zimperlich zur Sache, doch für einige Fans bildet der inzwischen entstandene und um einiges ruhiger erzählte Thriller Zodiac – Die Spur des Killers das eigentliche Highlight dieser inoffiziellen Serien-Killer-Trilogie.
Im Gegensatz zu den beiden zuvor erwähnten Werken, erzählt Zodiac eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Sie führt uns zurück in das Amerika der 60er, wo für einige Jahre der berüchtigste Zodiac-Killer sein Unwesen trieb. Mehrere Menschen aus der Umgebung von San Francisco fielen dem Serientäter zum Opfer. Gleichzeitig sendete er immer wieder rätselhafte Botschaften an diverse Tageszeitungen und suchte so nach Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Im Film begleiten wir den jungen Karikaturist Robert Graysmith (Jake Gyllenhaal), der gemeinsam mit seinem erfahreneren Kollegen Paul Avery (Robert Downey Jr.) versucht, die Spur des Zodiac-Killers aufzunehmen. Besonders für den jungen Graysmith wird der Fall zur Obsession. Gleichzeitig ermittelt der Polizist Dave Toschi (Mark Ruffalo) auf offizieller Seite in dem Fall, findet sich allerdings ein ums andere Mal in einer Sackgasse wieder.
Es ist schwer zu beschreiben, was genau die große Faszination dieses filmischen Puzzlespiels ausmacht. Anders, als es bei der vorliegenden Thematik vielleicht zu erwarten wäre, präsentiert uns David Fincher in Zodiac kaum brutale Mordsequenzen. Diese sind für die faszinierende Geschichte auch nur zweitrangig, denn die wahre Spannung, eine förmlich zu greifende Suspense, baut sich durch die ins Rampenlicht gestellte, detaillierte Ermittlungsarbeit auf, die der Regisseur wie kein anderer packend zu inszenieren weiß. Der hervorragende Cast trägt sein Übriges dazu bei, dass der Film, trotz seiner langen Laufzeit von 157 Minuten, in keiner Sekunde langatmig ist. “Zodiac erzählt von Spuren, die kalt werden.”, schrieb der Kritiker Rüdiger Suchsland in seiner Kritik zum Film. Wer hätte gedacht, dass daraus ein solch mitreißender Film zu machen ist. Einschalten!
Heute im TV: Zodiac – Die Spur des Killers
Wann: 22:50 Uhr
Wo: VOX
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