Nic Cage Double Trouble - The Rock vs. Con Air

21.02.2012 - 08:50 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Die Gretchenfrage: The Rock vs. Con Air
Buena Vista/Touchstone/moviepilot
Die Gretchenfrage: The Rock vs. Con Air
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Ein Actionfilm der Neunziger, der was auf sich hielt, musste ein Kriterium erfüllen: Nicolas Cage. Darum stellen wir die Gretchenfrage. Welcher Knast-Kracher mit dem Star, der den wahnsinnigen Blick besser beherrscht als kein zweiter, packt euch mehr?

Ob auf einer Gefängnisinsel in The Rock – Fels der Entscheidung gegen Söldner, in einem Gefängnisflugzeug Con Air gegen andere Insassen oder gerade aus dem Zuchthaus entlassen in Im Körper des Feindes gegen einen Kerl, der sein Gesicht gestohlen hat – Nicolas Cage sah in den Neunzigern allerhand Action unter Arrest. Dass zwei dieser Filme von Bombast-Produzent Jerry Bruckheimer stammen, kommt uns nur gelegen, um das Feld auf zwei Kandidaten einzugrenzen, damit wir unsere Gretchenfrage stellen können. Welcher Blockbuster hat die unterhaltsamere Action, die besseren Charaktere und die geilere Nicolas-Cage-Frisur?

Hintergrund
Während Nicolas Cage erst 1987 mit den Hauptrollen in Arizona Junior, Mondsüchtig und Peggy Sue hat geheiratet langsam die Filmwelt auf sich aufmerksam machte, landete Jerry Bruckheimer schon 1983 mit der Tanz-Striptease-Mischung Flashdance einen Megahit. Gemeinsam mit seinem Partner Don Simpson lieferten die Simpson-Bruckheimer Productions einen Erfolg nach dem anderen ab, darunter Blockbuster wie Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall, Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel und Bad Boys – Harte Jungs. Letzterer stellt auch seine erste Zusammenarbeit mit Krawall-Regisseur Michael Bay dar, der auch für The Rock die künstlerische Verantwortung übernahm. Da Don Simpson während der Dreharbeiten verstarb, ist ihm der Action-Kracher gewidmet. In Jerry Bruckheimers erstem allein produzierten Film in 13 Jahren schickte er erneut Nicolas Cage auf die Mission, ihm eine goldene Nase zu verdienen.

Pro The Rock – Fels der Entscheidung
Über Michael Bay wird (zurecht) viel Negatives auf moviepilot geschrieben, aber bei The Rock gelingt es ihm, atemberaubende Action mit unvergesslichen Momenten zu kombinieren. Wer erinnert sich nicht an den knienden Nicolas Cage, wie er die grünen Signalfackeln entzündet, während die Kampfjets über ihm hinwegrauschen und den Bombenabwurf nicht mehr rückgängig machen können. Cage selbst kann als kampfunerfahrener Chemiewaffenexperte Dr. Stanley Goodspeed überzeugen, doch Sean Connery stiehlt ihm die Show als ehemaliger Spion des MI6, der über hochbrisante amerikanische Geheimnisse Bescheid weiß und der einzige Mensch ist, dem der Ausbruch aus Alcatraz gelang. Selbst die Bösewichte Ed Harris und David Morse sind keine Karikaturen, denn ihre Motivation für die Übernahme der Gefängnisinsel ist nicht selbstsüchtig, sondern höchst aufopferungsvoll.

Pro Con Air
Nicolas Cages ungekämmte Mähne fasst den von Simon West inszenierten Action-Kracher perfekt zusammen. Er mag zwar nicht sehr geschmackvoll gefertigt sein, dafür macht das Ansehen wirklich Spaß. Con Air strotzt vor einem Ensemble, das durch seine übertriebenen Darstellungen sich irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn einpendelt. Wer kann schon John Malkovich als Cirus the Virus oder Steve Buscemi als kinderschändender Serienmörder widerstehen? Die mit Gewaltpotential aufgeladenen Szenen auf dem von Sträflingen entführten Flugzeug sind so spannend, wie das Finale actionintensiv ist. Und wenn die Countrysängerin LeAnn Rimes am Ende “How Do I Live Without You” gefühlvoll trällert, ist das in etwa so kitschig wie ein rosa Plüschteddy am Valentinstag, aber der emotionale Effekt auf den Zuschauer ist nicht von der Hand zu weisen.

Diesmal ist es eine Gretchenfrage des Prinzips. The Rock oder Con Air?

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