Nicht bei Netflix oder Amazon: Sci-Fi-Kracher, in dem Sylvester Stallone eingefroren wird und im Jahr 2032 einen Psycho-Verbrecher jagt

27.04.2023 - 09:00 Uhr
Sylvester Stallone in Demolition ManWarner Bros.
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Ihr braucht heute Abend noch einen brachialen, aber cleveren Streaming-Tipp? Dann haben wir Sylvester Stallones besten Science-Fiction-Film für euch, der mit einem Hammer-Cast aufwartet.

Sylvester Stallone hat weit weniger (gute) Science-Fiction-Filme gemacht, als man denken könnte. Besonders im Vergleich zu Zeitgenosse Arnold Schwarzenegger. Aber ein Zukunfts-Abenteuer mit Sly sollte jede:r gesehen haben: Demolition Man. Das Duell zweier Explosions-Magneten, die über 30 Jahre eingefroren waren, begeistert mit einer erstklassigen Besetzung, einer originellen Zukunftsvision und ordentlich Humor.

In Demolition Man wird Stallone in einer dystopischen Zukunft aufgetaut

Der Titel klingt nach einem Superheldenfilm, aber "Demolition Man" ist keine Helden-Identität des Polizisten John Spartan (Sylvester Stallone), sondern ein abschätziger Spitzname. Im Los Angeles des Jahres 1996 sorgt er für Recht und Ordnung, stets begleitet von Personen- und Sachschäden. So auch bei der Jagd nach dem psychopathischen Verbrecher Simon Phoenix (Wesley Snipes), denn dabei wird ein Haus mit Geiseln in die Luft gejagt. Spartan wird die Schuld in die Schuhe geschoben und genau wie seine Nemesis Phoenix landet er in einem Knast, dessen Insassen kryogenisch konserviert werden. 2032 jedoch entkommt Phoenix aus dem eisigen Verlies und Spartan wird aufgetaut, um ihn zu schnappen. An seiner Seite: die idealistische Lenina Huxley (Sandra Bullock).

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In der Zukunft trifft Spartan eine Dystopie im Mantel eines friedlichen Paradieses an, welches das Leben der Menschen bis ins kleinste Detail von Verboten und Vorschriften regelt. Fleischverzehr steht ebenso auf der schwarzen Liste wie Sex, Alkohol oder vulgäre Wörter. Verbrechen und Gewalt scheinen ausgerottet, doch ist das wirklich eine Welt, in der man leben will?

Der Sci-Fi-Action-Film ist tiefsinniger als erwartet

Zugegeben, Demolition Man entwickelt daraus keine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Staat und Individuum. Dafür zeigt der Film zu viel Liebe für herausgerissene Augäpfel, Geballer und Explosionen. Man kann diesen Film also als 90er-Reißer genießen, in dem ein genüsslich überdrehter Wesley Snipes dem frostigen Muskelkoloss Sylvester Stallone auf der Nase herumtanzt, während eine naive Sandra Bullock für Schmunzeln sorgt.

Sylvester Stallone und Wesley Snipes in Demolition Man

Regisseur Marco Brambilla ist jedoch als Schöpfer von Video-Installationen bekannt, die im Museum of Modern Art oder Guggenheim ausgestellt werden, und das merkt man Demolition Man an. Auf einer weiteren Ebene stürzt sich der Film mit großer Freude in eine futuristische Pop-Ästhetik unerträglich gepflegter Grünflächen, schnittiger Architektur und Technik. Die Welt im Jahr 2032 wirkt wie der Wunschtraum von Menschen, die die Randale in Los Angeles Anfang der 90er aus ihrer Gated Community in Südkalifornien heraus beobachten und daraus ausschließlich falsche Schlüsse ziehen.

Absolute Kontrolle durch einen konzernartigen Staat und puritanische Wertevorstellungen regieren diese Zukunftsvision. Das kommt in seinem satirischen Biss selten an filmische Verwandte wie RoboCop oder Starship Troopers heran, bleibt dank seines fantastischen Ensembles und durchdachten Szenenbilds aber zeitlose Sci-Fi-Unterhaltung mit mehr Tiefsinn, als man auf den ersten Blick erwartet.

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