Federico Fellini

✶ 20.01.1920 | ✝︎ 31.10.1993 | männlich | 108 Fans
Beteiligt an 41 Filmen (als Regisseur/in, Autor/in (Vorlage), Drehbuchautor/in, ...)

Komplette Biographie zu Federico Fellini

Federico Fellini ist einer der wichtigsten und bekanntesten italienischen Filmregisseure. Als Abkömmling des Neorealismus entwickelte er seinen ganz eigenen Stil, der immer mehr ins Phantastisch-Traumhafte überging. In seinem Heimatland gilt Federico Fellini als “il maestro”.

Federico Fellinis Jahre in Rimini
Federico Fellini wuchs als Sohn des Handlungsreisenden Urbano Fellini und der Hausfrau Ida an der italienischen Adriaküste in dem Urlaubsort Rimini auf. Ein Jahr nach seiner Geburt (29.01.1920) im Jahr 1921 kam sein Bruder Riccardo auf die Welt. Obwohl die beiden Brüder fast gleich alt waren, hatte Fellini kaum Kontakt zu Riccardo, ebensowenig zu seiner neun Jahre jüngeren Schwester Maddalena.

Als Folge einer Schilddrüsenfehlfunktion sah der junge Federico Fellini abgemagert aus und war oft krank. Das Fulgor-Kino wurde zu seiner zweiten Heimat. Er bewunderte die Marx Brothers, Charlie Chaplin und Dick & Doof. Er interessierte sich für Cartoons und zeichnete bald seine eigenen Comics im Stile seiner amerikanischen Vorbilder. In bleibender Erinnerung blieben Federico Fellini seine Begegnungen mit dem Zirkus und dem Varieté.

Federico Fellinis Weg zum Film
Nach dem Abschluss des humanistischen Gymnasiums in Rimini begann Federico Fellini sein Geld mit dem Verkauf von Karikatur- und Cartoon-Zeichnungen zu verdienen. Über Florenz kam er 1939 schließlich nach Rom, wo er bis zu seinem Lebensende wohnte. Während der Zeit des Faschismus arbeitete er für zahlreiche Zeitungen und Magazine, sowohl als Zeichner als auch als Journalist. Über seinen Freund Aldo Fabrizi lernte er die römische Filmszene näher kennen und begann erste Drehbücher zu schreiben.

1943 heiratete Federico Fellini die talentierte Schauspielerin Giulietta Masina, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb. Der einzige gemeinsame Sohn kam im Jahr 1945 zur Welt und starb nach nur zwei Wochen.

Federico Fellini der Drehbuchautor
Der bereits bekannte Filmregisseur Roberto Rossellini wurde auf ihn aufmerksam und bat ihn, bei der Drehbuchentwicklung eines Dokumentarfilms mitzuarbeiten. In nur einer Woche schrieb Federico Fellini gemeinsam mit Rossellini und Sergio Amidei das Drehbuch für Rom, offene Stadt, der zum berühmtesten Filmklassiker des italienischen Neorealismus wurde. In der Folge war Federico Fellini an mehren Rossellini-Filmen als Drehbuchautor, Regieassistent und Schauspieler beteiligt.

Federico Fellini begann auch für kommerzielle Filme Drehbücher zu schreiben, und gemeinsam mit dem Regisseur Alberto Lattuada und ihren jeweiligen Frauen gründete er eine Genossenschaft, um den Film Lichter des Varieté zu produzieren. Lichter des Varieté fiel sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik durch. Trotz alledem weist der Film bereits wichtige Aspekte und Filmmotive auf, die für spätere Fellini-Filme typisch sind. Er handelt von nicht-sesshaften Randfiguren der Gesellschaft und enthält musikalische Einlagen.

Federico Fellini der Regisseur
Sein Regiedebüt Der weiße Scheich wurde zum Reinfall für Federico Fellini. Die Schuld daran wurde vor allem dem beim Publikum unbeliebten Hauptdarsteller Alberto Sordi gegeben. Der Film fiel beim Filmfestival in Vendig durch und wurde bereits nach wenigen Tagen im Kino wieder abgesetzt. Der Produzent Lorenzo Pegoraro ließ sich aber von der Reaktion der Öffentlichkeit nicht abschrecken und finanzierte Federico Fellinis ersten großen Erfolg Die Müßiggänger. Diesmal kann Federico Fellinis Werk das Festivalpublikum in Venedig zu regelrechten Begeisterungsstürmen hinreißen. Bei Die Müßiggänger zeichnet sich bereits ab, dass Federico Fellini mit Vorliebe auf autobiographische Stoffe zurückgreift. In diesem Film spielte sogar sein Bruder Riccardo Fellini mit. Die Müßiggänger ging zu einem großen Anteil auf Federico Fellinis Jugenderinnerungen in Rimini zurück.

Die Erlösungsfilme 1954-1957
Wenn seine ersten beiden Filme dem Italienischer Neorealismus im weitesten Sinne treu geblieben waren, so schlug Federico Fellini mit den folgenden Filmen einen neuen Weg ein zu einer Art phantastischem Individualismus. Das Lied der Straße, Die Schwindler und Die Nächte der Cabiria zeichnet eine poetische parabelhafte Erzählweise aus. Sie handeln von verratener Unschuld. Im Zentrum stehen erneut gesellschaftliche Randfiguren, die auf der Suche nach ihrem Seelenheil sind.

Das Lied der Straße wurde für Federico Fellini und seine Frau Giulietta Masina, die die Hauptrolle neben Anthony Quinn spielte, zum weltweiten Durchbruch. Der Film gewann nicht nur auf dem Filmfestival von Venedig den Silbernen Löwen, sondern auch den Oscar als Bester ausländischer Film. Die begehrte Trophäe gewann er nur drei Jahre später erneut mit Die Nächte der Cabiria.

Der Höhepunkt des Maestro 1958-1963
La dolce vita – Das süße Leben stellt einen weiteren Wendepunkt im Werk des italienischen Regisseurs Federico Fellini dar. Seine letzten Filme orientieren sich in ihrem Aufbau stark an christlichen Mythen. Fellini war ein beliebter Filmemacher der katholischen Kirche. In La dolce vita – Das süße Leben räumte er mit diesem Image unmissverständlich auf. Rom wird als gottlose Stadt dargestellt. Er hält einer exzentrischen, dekadenten Gesellschaft den Spiegel vor, ohne zu leugnen, dass er selbst ein Teil von ihr ist. Einige frivole Szenen im Film sorgten für Diskussionen in Italien. Von der Kirche wurde La dolce vita – Das süße Leben als ‘Das abscheuliche Leben’ bezeichnet. Trotz mehrerer Aufrufe zum Boykott wurde der Film zum Kassenschlager und von der Kritik als epochemachendes Werk gepriesen. Marcello Mastroianni und Anita Ekberg wurden zu Superstars. Federico Fellini erhielt in seiner Heimat den rühmenden Titel ‘Il Maestro’, und das Wort ‘fellinesk’ war ein neuer Modebegriff.

Mit La dolce vita – Das süße Leben war ein Höhepunkt erreicht. Federico Fellini war sich dessen bewusst. So verwundert es nicht, dass er sich in den folgenden zwei Filmen mit der Kritik an ihm bzw. dem Umgang mit Erfolg auseinandersetzte. Während die Episode Die Versuchung des Dr. Antonio im Episodenfilm Boccaccio nicht sonderlich erfolgreich war, konnte Federico Fellini mit Achteinhalb unter Beweis stellen, dass er zu Recht den Titel ‘Il Maestro’ trug.

Federico Fellinis Traumfabrik
Obwohl Federico Fellini den Erfolg von La dolce vita nicht wiederholen konnte, blieb er weiterhin ein vielbeschäftigter und geschätzter Regisseur. Neben gelegentlichen lukrativen Arbeiten für Werbung und Fernsehen blieb Federico Fellini dem Kino treu. Mit Amarcord gelang ihm sogar ein weiteres Mal, den Oscar für den besten ausländischen Film überreicht zu bekommen. In Fellinis Satyricon, Fellinis Roma, Fellinis Casanova, Fellinis Stadt der Frauen, Fellinis Schiff der Träume, Ginger und Fred und Intervista perfektionierte Federico Fellini seinen phantastischen Stil und experimentierte mit Motiven und Erzählformen. Kurz vor seinem Tod erhielt er einen letzten Oscar für sein Lebenswerk. Er starb am 31. Oktober 1993 im Alter von 73 Jahren.

Bekannt für

41 Filme mit Federico Fellini

6.5
Film
Achteinhalb
Italien | 1963
6.4
Film
Das Lied der Straße
Italien | 1954
7.3
Film
Amarcord
Italien | 1973
5.4
Film
Die Nächte der Cabiria
Italien | 1957
6.8
Film
Stadt der Frauen
Frankreich | 1980
6.6
Film
Satyricon
Italien | 1969
7.2
Film
Die Müßiggänger
Italien | 1953
7.5
Film
Rom, offene Stadt
Italien | 1945
6.9
Film
Roma
Italien | 1972

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