Die besten Filme von 2010 aus Deutschland
- Yume?11Drama von Shirin Saghaie und Annkatrin Hausmann.
"Yume ist ein Dokumentarfilm über drei Frauen aus drei verschiedenen Ecken der Welt. Tonko ist eine Straßensängerin in Tokio, die darum kämpft, einmal ein großer Start zu werden; Ayin hat als Kickboxerin im Iran vor allem gegen das Patriarchat zu kämpfen und AnalÃa aus Kuba träumt davon, eines Tages ihre Heimat verlassen und irgendwo ein besseres Leben beginnen zu können.
- 1885 - Der Sturm auf Afrika - Ein Kontinent wirdgeteilt?41Dokumentarfilm von Joël Calmettes mit Jacques Spiesser und Pierre-Loup Rajot.
Anfang der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts nahm das europäische Interesse an Afrika, dem bis dahin noch weitgehend unbekannten Kontinent, deutlich zu. Die neuen geopolitischen Ambitionen führten dazu, dass am 15. November 1884 im Berliner Reichskanzlerpalais unter Leitung Otto von Bismarcks die Westafrika-Konferenz - auch Kongokonferenz genannt - eröffnet wurde. Beteiligt waren die bedeutendsten Diplomaten, Juristen und Geografen aus 14 westlichen Staaten. Monate lang verhandelten sie über die Zukunft Afrikas, unterteilten den Kontinent in Einflusszonen und legten willkürlich Grenzen fest, ohne einen einzigen Afrikaner zurate zu ziehen. Am 26. Februar 1885 ging die Konferenz nach zähen Verhandlungen zu Ende. Das Schlussdokument, die sogenannte Kongo-Akte, bestätigte - dank der geschickten Lobbyarbeit des belgischen Königs Leopold II. - den "Unabhängigen Kongostaat" unter belgischer Herrschaft. Außerdem wurde der französische Besitz nördlich des Kongo-Unterlaufs anerkannt und das Kongobecken für neutral erklärt. Diese Akte legte den Grundstein für die Aufteilung Afrikas in Kolonien und eröffnete damit eines der finstersten Kapitel der Weltgeschichte. Die Beschlüsse der Kongokonferenz wurden nie infrage gestellt, die von den europäischen Mächten auf der Landkarte eingezeichneten Grenzen nie verändert. Kein Wunder, dass sie immer wieder zu Kriegen führten und noch heute führen, sei es in Nigeria, im Tschad und in Uganda oder in Darfur im Sudan, an der Elfenbeinküste und im Kongo. Von der Konferenz existieren keine Fotografien und keine Filmaufnahmen, denn das Kino gab es zu dieser Zeit noch nicht. Lediglich ein paar zeitgenössische Stiche haben das Ereignis bildlich festgehalten. Für den Dokumentarfilm wurden Schlüsselszenen der Konferenz nachgestellt. Die Inszenierung stützt sich auf unveröffentlichtes Archivmaterial und neueste Erkenntnisse der Kolonialismusforschung. So zeichnet Joël Calmettes in seiner Doku-Fiktion ein erschütterndes Bild von macht- und interessengeleiteter Politikgeschichte und regt zum Nachdenken über die Hintergründe der Kolonialisierung und die konfliktreichen Beziehungen zwischen der westlichen Welt und Afrika an.
- Kommissar Stolberg: Der Freund vonfrüher?Drama von Michael Schneider mit Vittorio Alfieri und Cosma Shiva Hagen.
Der Hof vor dem Großhandel DeMarco ist in Blaulicht getaucht, als Hauptkommissar Martin Stolberg zusammen mit seiner Kollegin Catharina Brandt eintrifft. Im Büro liegt die Leiche des Italieners Toni DeMarco, dem Besitzer des Großhandels, der mit zwei Schüssen getötet wurde. Die Tür des Tresors steht weit offen. Das Video einer Überwachungskamera führt Kommissar Stolberg auf eine heiße Spur: Zwei maskierte und bewaffnete Männer verlassen panisch den Großhandel. Zudem rast ein Wagen zur Tatzeit vom Gelände des Großhandels, dessen Kennzeichen sich jedoch nicht erkennen lässt. Wurde der Fahrer etwa Zeuge des Mordes an Toni DeMarco? Einer der beiden maskierten Männer kann als Hannes Stuprich identifiziert werden. Doch bevor Stolberg diesen zum Überfall befragen kann, wird Stuprich ermordet aufgefunden. Wie Dr. Voskort herausfindet, wurde er vermutlich mit der gleichen Waffe erschossen wie Toni DeMarco, der offenbar Kontakte zur italienischen Mafia hatte. Erste Ermittlungen in Stuprichs privatem und beruflichem Umfeld führen Stolberg zu dessen Schwager Giorgio Savino. Der Familien-Clan um Giorgio und dessen Onkel Marcello Savino zeigt sich unterdessen als verschworene Gemeinschaft, und Stolberg ahnt, dass die italienische Familie ebenfalls in Mafia-Machenschaften verstrickt sein könnte. Als sich Giorgio zusammen mit Nico Schreiber, einem Freund der Familie, massiv gegen eine polizeiliche Befragung wehrt, rücken beide ins Visier der Ermittler. Doch Stolberg hat nicht genügend Beweise gegen die Männer in der Hand, um einen der beiden wegen des Überfalls zu belangen. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen scheint der Clan immer mehr an Nicos Loyalität zu zweifeln, wodurch dieser ernsthaft in Gefahr gerät. Ist Nico etwa ein verdeckter Ermittler? Die Ermittlungen scheinen sich im Kreis zu drehen, doch dann trifft Nico Schreiber eine folgenschwere Entscheidung, die ungeahnte Folgen für das Team um Kommissar Stolberg bereit hält.
- Dogs ofUkrainka?Drama von Daria Onyshchenko mit Anna Kuzina und Aleksandr Pechenik.
Ihre Welten könnten kaum unterschiedlicher sein: Alexej ist Sohn eines ukrainischen Minenarbeiters und geht demnächst zum Militär, weil er keine andere Perspektive für sich sieht. Lena ist Tochter eines reichen Geschäftsmannes und lässt sich von ihrem Leibwächter chauffieren. Auf einer Tankstelle lernen sie sich kennen. Der Funke springt über, doch ehe sie richtige Gefühle füreinander entwickeln können, geht eine der beiden Welten in die Luft.
- KalteKaribik?Komödie von Wolf Wolff mit Peter Silbereisen und Martin Semmelrogge.
Die Gier saugt unÂerÂbittÂlich an unÂseÂrer gloÂbaÂliÂsierÂten Welt. So treibt sie auch vier junge fragÂwürÂdiÂge AbenÂteuÂrer und ihÂren schäÂbiÂgen Plan vorÂan. Doch dieÂse Kids haben sich den falÂschen TumÂmelÂplatz für ihÂren Spass geÂsucht, denn die SpielÂreÂgeln auf der kleiÂnen InÂsel MeerÂscheid sind hausÂgeÂmacht und die UhÂren tiÂcken anÂders. VerÂbreÂchen gibt es dort nur in GroÂschenÂroÂmaÂnen und GloÂbaÂliÂsieÂrung hält man für eiÂnen TouÂrisÂmusÂgag. Aber GottÂverÂtrauÂen und FriedÂferÂtigÂkeit alÂlein hält auch hier das LeÂben nicht in Gang. Der PfarÂrer muss ein weÂnig "nachÂhelÂfen" und der InÂselÂpoÂliÂzist bangt um seinen Job. Er braucht ein VerÂbreÂchen. Noch gnaÂdenÂloÂser als es sich der einÂziÂge PoliÂzist der InÂsel erÂhoffÂte, fällt ihm das eisÂkalÂte VerÂbreÂchen vor die FüÂße. Der ZusamÂmenÂprall der fremÂden WelÂten sorgt unÂausÂweichÂlich für leichÂten, wie erbarmungsÂlos bitÂteÂren Spaß. Wer wird nun zum VollÂstreÂcker von Recht und Inselfrieden? HelÂfen ihm irÂdiÂsche oder himmÂliÂsche GeÂwalt?
- Boarischheiradn?Drama von Erik Grun mit Peter Leitner und Wolfgang Berger.
Sie waren früher ein Kegelteam, bis Andi absprang. Seine Hochzeit wollen Mane, Gerry und Tobi aber noch mitnehmen. Ihr großes Ziel: Spaß haben! Leider kommt keine richtige Stimmung bei der buckligen Verwandtschaft auf. Da entscheiden sich unsere drei Freunde, der ganzen Sache ein bisschen nachzuhelfen. Das geht natürlich nicht ohne Opfer vonstatten. Ein uneheliches Kind, ein gelangweilter Hochzeitslader und ein knauseriger Schwiegervater tun das ihrige dazu, dass der schönste Tag im Leben der Brautleute gründlich missglückt.
- Fernsehlieblinge: Deutschland, deinHumor?Dokumentarfilm von Albert Knechtel mit Eberhard Cohrs und Peter Ensikat.
Am Anfang war Heinz Erhard. Westdeutschland in den 50er-Jahren. Die größte Not der Nachkriegsjahre ist ein wenig verdaut, das Wirtschaftswunder setzt zur Blüte an - und die Menschen können und wollen endlich wieder lachen. Da fällt der leichte, unschuldig-kindliche und harmlose Humor von Heinz Erhard auf fruchtbaren Boden. Auch im Osten Deutschlands sehnt man sich nach Humor - und findet ihn bei Komikern und Kabarettisten. Eberhard Cohrs ist das Sprachrohr des kleinen Mannes und punktet mit Alltagskomik und Wortwitz. Später lachen die Deutschen unter anderem über Dieter Hildebrandt, Otto und Ekel Alfred. Die Geschichte der Komiker ist auch ein Stück deutsch-deutsche Zeit- und Kulturgeschichte. Wie unterschiedlich war der Humor 50 Jahre lang in Ost und West? Wie haben sich Witz, Komik und Kabarett entwickelt? Und was war überhaupt möglich? Peter Ensikat erinnert sich, dass es im DDR-Kabarett einfach Tabuthemen gab, die man gar nicht anzufassen brauchte: "Wir haben unsere Westkollegen um ihre Freiheit natürlich beneidet und um ihre Medienpräsenz." Auch Franziska Trögner erzählt, dass der Blick der Ost-Komödianten immer Richtung Westen ging: "Natürlich hat man geguckt und man war auch traurig, was da politisch möglich war zu sagen und was hier eben nicht zu sagen ging. Ab einer bestimmten Grenze war Schluss und dann musste man einfach versuchen, das, was man sagen wollte, in irgendeiner Form zu verpacken." So musste zum Beispiel eine Parodie auf Erich Honecker clever "verpackt" werden. Uwe Steimle verkleidete sich dafür als Ornithologe und schrie mit typisch heiserer Honecker-Stimme: "Der Vogel fliegt vorwärts immer, rückwärts nimmer!" Legendär waren auch die wenigen Auftritte von Westhumoristen im Osten, zum Beispiel das Gastspiel von Dieter Hildebrandt und Werner Schneyer 1985 in der Leipziger Pfeffermühle. Wenn sich die Beteiligten heute daran erinnern, geraten sie noch immer ins Schwärmen über dieses Highlight der deutsch-deutschen Kabarettgeschichte. Die Dokumentation "Deutschland - Dein Humor" betrachtet die beliebtesten Komödianten der deutschen Fernsehgeschichte - als "Kinder ihrer Zeit" ebenso wie als Akteure in ihren und zwischen den Systemen. Aus einem unglaublichen Fundus an Archivmaterial tritt Anekdotisches, Komisches, Tragisches und Politisches zutage. Zeitzeugen wie Weggefährten und Kollegen reflektieren die entscheidenden Stationen, von der Nachkriegszeit bis heute. In Sachen Humor - so fasst es Dieter Hildebrandt zusammen - ist Deutschland heute schon vereint. "Wir gleichen unseren Humor langsam unseren Problemen an. Und nachdem unsere Probleme gleich werden, wird unser Lachen auch gleich." Dem Film gelingt es einerseits, der Chronologie aus 50 Jahren deutscher Zeit- und Fernsehgeschichte zu folgen. Andererseits verknüpft er Komiker und komische Geschichten aus der Bundesrepublik und der DDR miteinander und zeigt so auch Brücken zwischen Ost und West auf.
- Mordkommission Istanbul: Die steinernenKrieger?1Kriminalfilm von Michael Kreindl mit Erol Sander und Sascha Laura Soydan.
Mordkommission Istanbul – Die steinernen Krieger entführt uns in die Halbwelt des Scmuggels antiker Hehlerware.
- Deutsche Dynastien - DieThyssens?Dokumentarfilm von Sebastian Dehnhardt und Julia Melchior.
Thyssen - der Name ist ein Mythos. Doch nicht nur Schwerindustrie, erlesene Kunst und unermesslicher Reichtum sind mit ihm verbunden. Die Dokumentation "Deutsche Dynastien: Die Thyssens" erzählt die Chronik einer der einflussreichsten Familien im Spiegel der deutschen Geschichte und begibt sich auf die Suche nach dem Vermächtnis, das drei herausragende Protagonisten der Thyssen-Saga hinterlassen haben. Nach einem Rückblick auf das Leben und Wirken des Gründervaters August Thyssen setzt die Dokumentation biographisch und zeithistorisch zwei Schwerpunkte: Der Stahlbaron Fritz Thyssen und seine tragischen Verstrickungen im Dritten Reich und der Kunstmäzen Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
- Wo es wehtut?1Drama von Daniel Krauss mit Anna Eger und Antoine Monot Jr..
Zwei Paare, die gegensätzlicher nicht sein könnten, prallen in einem Kenia-Urlaub aufeinander: Ruth und Nick: Spieler, süchtig, maßlos - Ben und Susi: Angestellte, konservativ, vorsorgend. Nach einer verheerenden Pokerpartie kommt es zum Rosenkrieg und schnell wird klar, dass es hierbei nicht nur um verletzte Egos geht, sondern auch darum, wie und ob wir unsere Lebensentwürfe vor uns selbst und anderen rechtfertigen können.
- Slumgott?Dokumentarfilm von Petra Dilthey.
"Slumgott" zeigt realistische Bilder vom Leben im Slum, die so noch nie zu sehen waren. Petra Dilthey und Uli Schwarz kennen Indien seit vielen Jahren und haben mehrere Monate dort gedreht und gelebt, unter anderem im indischen Slum Autonagar. Sie lassen die Slumbewohner zu Wort kommen, filmen sie im Alltag, bei der Arbeit und zeigen einzigartige, aufwühlende Aufnahmen eines religiösen Rituals für den hinduistischen Kriegsgott Murugan.
- Abnormis?55Horrorfilm von Maik Ude mit Divina Buran und Andrea Mohr.
Es war ein schöner Sommertag und die hochschwangere Eva wollte sich nur beim Shoppen amüsieren. Sie ahnte nichts von dem Alptraum, der ihr bevorstand. Von ihrem Freund betrogen und von einem Wahnsinnigen verschleppt erleidet Eva Höllenqualen. Gefoltert, vergewaltigt und zu Tode gepeinigt kann ihre geschundene Seele keine Ruhe finden. Der Durst nach Rache treibt sie aus dem Reich der Dämonen zurück in die Welt der Lebenden, und jeder wird seine Schuld mit Blut bezahlen...
- EndstationSeeshaupt?3Dokumentarfilm von Walter Steffen.
"Endstation Seeshaupt" dokumentiert die Fahrt des Todeszuges, der im April 1945 mit ca. 4000 KZ-Häftlingen aus dem Dachauer Außenlager Mühldorf-Mettenheim auf eine Irrfahrt durch Bayern geschickt wurde, mit dem Ziel, die Häftlinge in den Alpen zu vernichten. Während der Zugfahrt entlang der damaligen Strecke entlang, erzählt Louis Sneh, ein Überlebender des Holocaust, vom Leiden im Lager, von Hunger, Krankheit und Tod, von den Zwischenfällen in Poing, München, Beuerberg und von der Befreiung in Seeshaupt. Auch Max Mannheimer, der nach einer Odyssee durch die Konzentrationslager nach Mühldorf kam und mit Flecktyphus diese Zugfahrt überstand, berichtet in dem Film von seinen persönlichen Erlebnissen. "Endstation Seeshaupt" baut eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft, indem er aufzeigt, wie durch die bewusste Reflektion der eigenen Geschichte Traumata überwunden und innere Versöhnungsprozesse in Gang gesetzt werden. Er dokumentiert die Erinnerungsarbeit engagierter Bürger und die positive Auseinandersetzung von Schülern und Jugendlichen mit der Vergangenheit des Nazi-Regimes - so wie es Max Mannheimer bei Vorträgen formuliert: "Ihr tragt keine Verantwortung, für das was geschehen ist, aber Ihr tragt Verantwortung für das, was in Zukunft geschehen wird."
- AusfahrtEden?41Dokumentarfilm von Jürgen Brügger und Jörg Hassengier.
Das vermeintliche Niemandsland zwischen Schnellstrassen, Gewerbegebieten, Baggerseen und stillgelegten Gleisdreiecken ist bevölkert von Menschen, die sich diesen Raum zu Eigen gemacht haben und sich hier eine eigene Welt aufbauen. Hier findet man Einsiedler, die kabbalistische Rosengärten hegen, solche, die hinter Büschen verborgen gewaltige schwarzgebaute Bungalows bewohnen und ein ganzes scheinbar vergessenes Dorf, dessen Kinder im Angstwald spielen. In der Peripherie gibt es Räume, die man sich einfach nehmen kann. Die Protagonisten des Films nutzen die Offenheit und Gestaltbarkeit dieser urbanen Wildnis. Doch ihre Paradiese sind gefährdet, und das nicht nur wegen der widrigen Bedingungen und Hindernisse, die das Leben hier mit sich bringt. Denn auf jedes Paradies fällt immer auch der Schatten desjenigen, der eintritt.
- Flick?Dokumentarfilm von Thomas Fischer und Norbert Skrovanek mit Robert Beyer und Bert Böhlitz.
Keine Familie verkörpert das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Politik so wie die Flicks. Kaum eine Familie hat größeren Einfluss auf die deutsche Politik im 20. Jahrhundert genommen und größeren Nutzen daraus gezogen. Im Mittelpunkt steht das Verhör, das Eric Kaufman zur Vorbereitung des Nürnberger Prozesses mit Flick geführt hat. Der US-Ermittler stammt aus Koblenz und floh 1938 als deutscher Jude vor den Nazis. Im Film sind die interessantesten Passagen dieses Verhörs nachgestellt. Als Quelle dienen Tonbandmitschnitte, die in den National Archives in Washington DC entdeckt wurden. Das Verhör macht deutlich, dass die Alliierten außerordentlich gut über Flick Bescheid wussten - über seine Spenden an die Nazis, die Unterstützung von Hitlers Krieg, die "Arisierung" jüdischen Besitzes, die Zwangsarbeit in seinen Betrieben, die Raubzüge in der Ukraine und in Frankreich und sein persönliches Verhältnis zu Hitler - kurz: über den außerordentlichen Erfolg Flicks im NS-Regime und über seine Mitverantwortung für Unrecht und Unmenschlichkeit, die er allerdings selbst in den Verhören leugnet. Parallel zu den Verhörszenen erzählt der Film in den dokumentarischen Teilen mit Hilfe von neu entdecktem Film- und Fotomaterial, wie Flick aufwuchs, wie er seinen Konzern aufbaute und wie ihn dabei vor allem der Wille antrieb, eine Dynastie zu gründen. Der Film schildert Kindheit und Jugend Flicks in Kreuztal bei Siegen. Er rekonstruiert Flicks unternehmerische Feldzüge durchs Kohle- und Eisenland an Sieg und Ruhr und seinen rasanten Aufstieg im Ersten Weltkrieg, mit Geschäften hart am Rande der Legalität. Schrotthandel und Rüstungsproduktion machen ihn reich. Und die Hochzeit mit Marie Schuss, Tochter eines angesehenen Siegener Kaufmanns, verhilft ihm zum Aufstieg in die "besseren" Kreise des Siegerlandes. In der Weimarer Revolutions- und Inflationszeit baut er, auch durch spekulative Aktiengeschäfte, einen gewaltigen Konzern auf. Er kommt vom Stahl, engagiert sich in der Kohleförderung und im Maschinenbau. Sein Ziel: mit den etablierten Ruhrdynastien wie den Krupps und Thyssens gleichzuziehen. Von ihnen will er anerkannt werden. In seinen drei Söhnen Otto-Ernst, Rudolf und Friedrich Karl sieht er seine unternehmerischen Nachfolger. Auf dieses Ziel hin werden sie von Anfang an mit Unnachgiebigkeit und Strenge erzogen. In der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 30er Jahre droht Flick die Insolvenz. Doch es gelingt ihm, den sicheren Konkurs abzuwenden. Kühl kalkulierend bringt Flick die Regierung Brüning dazu, ihm seine Gelsenberg-Ruhrkohle-Aktien zum Vierfachen des Börsenwertes abzukaufen - damit ist er gerettet. Zum ersten Mal zeigt sich Flicks Geschick, Parteien und Politiker für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Kritiker nennen ihn einen "Meister in der Kunst, am öffentlichen Feuer seine Privatkastanien zu rösten". Dass der Staat einen millionenschweren Unternehmer mit Steuergeldern vor dem Bankrott bewahrt, während über sechs Millionen Arbeitslose auf der Straße stehen, wird zu einem öffentlichen Skandal, der als Gelsenberg-Affäre in die Geschichte eingeht. In den 30er und 40er Jahren wird Flick durch geschickte Auf- und Verkäufe zu einem der mächtigsten Privatunternehmer des Nationalsozialismus. Das wird nur dadurch möglich, dass er sich klar zum NS-Regime bekennt und dessen politisch-ideologische Vorgaben für seine Interessen nutzt. Flick sucht die Nähe zu den Mächtigen. Er trifft sich mit Hitler, Hermann Göring ernennt ihn zum "Reichsjagdrat", er wird Mitglied im "Freundeskreis Himmler" und spendet großzügig und regelmäßig - seit 1937 ist er auch "Parteigenosse". Er bereichert sich an jüdischem Vermögen, treibt "Arisierungen" aktiv voran. Ebenso energisch kämpft er ab 1940 um Kriegsbeute. Flick profitiert von der Rüstungsproduktion und in großem Stil vom System der Zwangsarbeit, Zehntausende schuften in seinen Betrieben. Viele sterben - an Hunger, Krankheiten und Misshandlungen. Gleichzeitig arbeitet Flick daran, Besitz und Vermögen systematisch auf die nächste Generation zu übertragen. Seinen ältesten Sohn, Otto-Ernst, betraut er mit leitenden Aufgaben im Unternehmen. Der Film erzählt keine Unternehmensgeschichte, sondern die spannende Geschichte der Familie Flick, verfilmt als Dokudrama. Schlüsselmomente im Leben der Protagonisten sind inszeniert. So zum Beispiel das Verhör Friedrich Flicks durch den deutschstämmigen US-Ermittler Eric Kaufman als Vorbereitung auf den Nürnberger Kriegsverbrecherprozess oder die Auseinandersetzung zwischen Friedrich Flick und seinem Sohn Otto-Ernst während einer Familienkonferenz 1958. Die Szenen sind nicht frei erfunden, sondern sie stützen sich auf historische Quellen. Grundlage für die Verhörszenen sind Tonbandmitschnitte, die in den National Archives in Washington DC entdeckt wurden. Als Quelle für die Familienkonferenz dienen Gesprächsprotokolle, die aus dem Archiv der Thyssen Krupp AG stammen. Namhafte Schauspieler verleihen diesen aufwendigen szenischen Rekonstruktionen Stimme und Gewicht, so etwa der als "NDR-Tatort"-Ermittler bekannte Peter Jordan als Eric Kaufman oder Uwe Preuss, der Friedrich Flick spielt. Der dokumentarische Teil stützt sich auf die Ergebnisse mehrjähriger, mühevoller Recherchearbeit. Dabei konnte eine große Menge bisher unbekannten Foto- und Filmmaterials zusammengetragen werden, zum Teil aus Privatbesitz - darunter ein nie veröffentlichter Film über Friedrich Flick von 1969, aus dem hier erstmals Ausschnitte gezeigt werden. Er bietet einen Einblick in private Momente des öffentlichkeits- und kamerascheuen Patriarchen und seiner Familie. Zeitzeugen aus der ehemaligen Konzernspitze und aus dem Familienkreis geben zum ersten Mal einen Einblick in das Innenleben einer verschwiegenen Familie und eines nach außen abgeschotteten Konzerns, darunter: Eberhard von Brauchitsch, Freund der Familie und Ex-Generalbevollmächtigter von Friedrich Karl Flick, er äußert sich zum ersten Mal in einer Dokumentation zur Parteispendenaffäre. Otto A. Kaletsch, Sohn von Konrad Kaletsch, dem engsten Vertrauten Friedrich Flicks. Er ist auch der Patensohn Flicks und kennt die Familie privat und beruflich seit den 40er Jahren. Norbert Frei, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena. Er hat in einem Forschungsprojekt, das von Flick-Enkelin Dagmar Ottmann angestoßen und finanziert wurde, die Geschichte der Flicks wissenschaftlich aufgearbeitet. Zu Wort kommen auch Zeitzeugen, die unter Flick litten: Maria Petschek Smith, Tochter des jüdischen Unternehmers Franz Petschek, der auf Flicks Betreiben sein Unternehmen verlor; Antonina Dorogowa, eine ehemalige Zwangsarbeiterin in den Flick-Werken in Gröditz; Benjamin B. Ferencz, ehemaliger Direktor der Claims Conference zur Entschädigung der Zwangsarbeiter und Verhandlungspartner Flicks und von Brauchitschs.
- DieMutprobe4.84.323Drama von Holger Barthel mit Elisabeth Lanz und Heio von Stetten.
Die Wiener Richterin Sabine (Elisabeth Lanz) besucht nach langer Zeit ihr HeimatÂdorf. Kurz darauf erfährt sie, dass die Tochter ihrer Jugendliebe Leonhard (Heio von Stetten) nach einer Nachhilfestunde bei Dr.Körbler verscholÂlen ist. Der hat Sabines Kindheit auf dem ÂGewissen – doch immer noch deckt die Gemeinde den Pädophilen…
- Traum ausSchokolade?1Komödie von Oliver Dommenget mit Simone Hanselmann und Matthias Schloo.
Valérie hat ihre Karriere als Anwältin an den Nagel gehängt, um gemeinsam mit Jan eine edle Chocolaterie in ihrem hübschen Haus in Brügge zu eröffnen. Jan hat Valérie das Versprechen gegeben, ihren Traum schon bald Wirklichkeit werden zu lassen. Doch während Valérie glaubt, mit Jan und der gemeinsamen Vision auf dem richtigen Weg zu sein, bahnen sich in Jans Familienunternehmen, der Schokoladenmanufaktur Van Schooten, ernste Probleme an. Valérie bietet Jan ihre Unterstützung an. Mit dem Kakao des südamerikanischen Kakaofarmers Miguel Fernandez könnte die neue Bio-Linie auf der bevorstehenden Messe erfolgreich werden und dem Familienunternehmen aus der Krise helfen. Doch Ann van Schooten reagiert eifersüchtig und panisch. Sie versucht, Valérie aus der Firma und aus Jans Leben zu drängen. Jan, der Valérie in Brügge halten will, gerät schnell in einen Konflikt zwischen seiner Zusagean Valérie und seinen Verbindlichkeiten gegenüber Ann. Er tröstet Valérie mit leeren Versprechungen. Immer deutlicher spürt sie, dass Jan ihr etwas vormacht, und dass ihm die gemeinsame Chocolaterie nicht wirklich am Herzen liegt. Der eigenwillige Kakaolieferant Miguel Fernandez versucht, Valérie seit der ersten Begegnung zu unterstützen, ihre Visionen zu verwirklichen. Zunächst hält Valérie den stolzen Südamerikaner für einen eingebildeten Macho, doch schon bald spürt sie, dass sie dabei ist, sich in den charakterstarken Mann zu verlieben. Eine Liebe, die sich zunächst weder sie, noch Miguel eingestehen wollen.
- Das möblierteZimmer?2Drama von Nina Jäckle mit Antje Thiele und Marco Wedel.
Sie nähern sich einander an. Sie gehen spazieren, sie wechseln Gedanken, sie wechseln Orte, sie erreichen sein Haus, eine leerstehende Villa, nur das Schlafzimmer ist möbliert. Dort bittet er sie um einen sonderbaren Gefallen.
- Empathie - StummeSchreie751Drama von Marc-Andreas Bochert mit Aram Arami und Joseph Konrad Bundschuh.
Das Drama Empathie - Stumme Schreie erzählt von drei Berliner Jugendlichen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten.
- White Box - Wohnen mit HartzIV?5.892Dokumentarfilm von Susanne Kim.
Empfängern von Arbeitslosengeld steht nach deutscher Gesetzgebung nur eine bestimmte Quadratmeteranzahl an Wohnraum zu. In Löbau, einer kleinen Stadt in Ostdeutschland, hatte man die Idee, einfach ein Zimmer abzuschließen, um somit die Wohnfläche künstlich zu verkleinern. Ab diesem Zeitpunkt gehört das abgeschlossene Zimmer nicht mehr zum ursprünglichen Wohnraum. Für was aber steht dieses verschlossene Zimmer? Der Film hält Momente fest, in denen Verluste, Hoffnungen und Gefühle spürbar werden, die mit dem verschlossenen Raum in Verbindung stehen. Denn auch wenn dieser Raum jetzt leer steht, ist er erfüllt mit Geschichte.
- Henning Mankell: KennedysHirn5.455Drama von Urs Egger mit Iris Berben und Hans-Michael Rehberg.
Nach einer Konferenz in Oslo will die Archäologin Louise Cantor ihren Sohn Henrik in Göteborg besuchen. Als sie die Wohnung des Reporters aufsucht, erleidet sie einen Schock: Henrik liegt tot im Bett. Laut Obduktion nahm er eine Überdosis Schlaftabletten, außerdem war er HIV-positiv. Die Polizei legt den Fall zu den Akten, doch Louise glaubt nicht an einen Selbstmord. Aus Henriks Unterlagen ergibt sich, dass er für eine Topstory in Südafrika recherchierte. Gemeinsam mit ihrem Mann Aron begibt Louise sich nach Kapstadt, um herauszufinden, woran ihr Sohn arbeitete. Als Aron hier bei einem vermeintlichen Raubmord getötet wird, will sie zurück. Doch einer der Hinweise führt nach Maputo in Mosambik, Louise beschließt gegen alle Vernunft, dorthin zu reisen. In Maputo trifft sie auf Henriks Freundin Lucinda. Die arbeitete als Krankenschwester in einer Spezialklinik für AIDS-Kranke, in der Henrik sich als freiwilliger Helfer engagiert hatte. Leiter der Klinik ist Dr. Holloway, der offenbar mit großer Leidenschaft für die Eindämmung der Aids-Seuche kämpft. Dank Henriks Recherchen findet Louise jedoch heraus, dass die Aids-Tests in der Klinik ganz anderen Zwecken dienen: Holloway lässt offensichtlich gesunde Menschen mit dem HI-Virus infizieren, um sie als Versuchskaninchen für die profitable Entwicklung eines neuen Impfstoffs zu missbrauchen. Die Spur führt bis zu einem großen Pharmakonzern in Schweden. Als Louise einen der Drahtzieher stellen will, erlebt sie eine bittere Überraschung.
- Die Konkurrenten - Russlands Wunderkinder2?7.763Dokumentarfilm von Irene Langemann.
Mit ihren achtzehn Jahren kann Irina Tschistjakowa auf eine zehn Jahre währende internationale Konzertkarriere zurück blicken. Irina war die Jüngste der vier Protagonisten des Films "Russlands Wunderkinder", der bei der Berlinale 2000 seine Premiere feierte. Zehn Jahre später sind die kleinen Genies von damals Konkurrenten in knallharten Musikbetrieb. Sie erleben das Drama, das vielen Wunderkindern widerfährt: Als sie noch Kinder waren, konnten sie das Publikum in Erstaunen versetzen durch den Kontrast zwischen der zarten Erscheinung und dem frühreifen Können. Jetzt zählt vor allem die filigrane perfekte Leistung, Höchstpreise bei Wettbewerben, aber auch viel Glück. Sie möchten alle die Weltspitze erklimmen. Doch die Luft auf dem Pianistenolymp ist sehr dünn. Und Platz ist nur für eine Handvoll Tastenvirtuosen. Ähnlich wie Irina sind auch Nikita Mndoyants, 19, Dmitri Krutogolovy, 20, und Elena Kolesnitschenko, 26, der Musik treu geblieben. Zehntausende Stunden haben sie mit Üben am Klavier verbracht. Hat sich diese Schwerstarbeit gelohnt? Hat die kaum gelebte Kindheit Spuren in ihrer Psyche hinterlassen? Die Unbefangenheit der frühen Jahre und viele Illusionen sind inzwischen verflogen, die Konzertauftritte sind seltener geworden. Und es hat sich nicht nur ihre Körpergröße verändert. Die Welt der Klassik ist in dieser Zeit eine andere geworden. Von Konzertinterpreten erwartet man heutzutage, daß sie wie Popmusiker agieren und attraktiv wie Hollywoodstars sind. Wie kann man das alles neben körperlicher und räumlicher Präzision im Spiel unter einen Hut auf der Bühne bringen? Die Schmerzgrenzen, sowohl physischer als auch seelischer Art, sind im Beruf eines Konzertpianisten alltäglich und müssen immer wieder überwunden werden. Und es ist unglaublich schwierig etwas Neues, Eigenes, Erfrischendes dem Weltfundus an Pianoideen hinzuzufügen. "Die Konkurrenten" erzählt eine universelle Geschichte über Erfolg und Scheitern in der durchkommerzialisierten Welt der klassischen Musik. Sehr nah an den vier Protagonisten, mit bewegenden Rückblenden aus dem Film "Russlands Wunderkinder", entsteht eine menschliche Studie über das Erwachsenwerden unter den Zwängen eines fast unmenschlichen Konkurrenzkampfs. Auf eine dramatische und poetische Weise verwebt Irene Langemann in ihrem Film, für den sie mehrere Jahre in Russland, Westeuropa und Mexiko gedreht hat, Höhen und Tiefen aus dem Leben ihrer Protagonisten.
- Porgy &Me4.96.353Dokumentarfilm von Susanna Boehm.
Seit Jahrzehnten touren die afroamerikanischen Sängerinnen und Sänger des "New York Harlem Theatre SM" erfolgreich mit Gershwins Welthit "Porgy and Bess" um die Welt. Abend für Abend begeistern sie mit ihrer Stimme, Leidenschaft und Hingabe. Sie alle verbindet ihr leidenschaftlicher Kampf um Anerkennung, Selbstverwirklichung und Gleichbehandlung. Susanna Boehms Film "Porgy & Me" erzählt vom Sieg des Lebenstraumes über alle Alltagsmühen, Rückschläge und Fußfesseln der eigenen Herkunft. Die sensiblen Beobachtungen des Tourneealltags, die einfühlsamen Gespräche und die mitreißend gefilmten Aufführungen in beeindruckender Ton-Qualität machen diesen Kinofilm zu einem bewegenden und schillernden Porträt eines ganz besonderen Ensembles voller charismatischer und lebensmutiger Persönlichkeiten. Die berührende Geschichte einer musikalischen Wahlfamilie mit einem ganz besonderen Zusammenhalt und Selbstbewusstsein - und einem äußerst widerständigen Humor.
- Dolpo Tulku - Heimkehr in denHimalaya65.5172Dokumentarfilm von Martin Hoffmann.
Das Dolpo im Nordwesten Nepals an der Grenze zu Tibet gehört zu den abgeschiedensten Gegenden der Welt. Umgeben von den Gebirgsketten des Himalaya hat sich im Dolpo eine archaische buddhistische Kultur erhalten: Ohne Elektrizität, ohne moderne Kommunikationsmittel und ohne chinesische oder indische Assimilation ist es heute weit tibetischer als Tibet selbst. Sherap Sangpo war ein gewöhnlicher Hirtenjunge im Dolpo. Als Zehnjähriger - nach einer Begegnung mit dem Dalai Lama - beschließt er, Mönch zu werden. Er geht in ein Kloster nach Kathmandu. Dort verändert sich sein Leben dramatisch: Er wird als Reinkarnation eines hochstehenden Lamas, eines Dolpo Tulku erkannt und für 16 Jahre zur Ausbildung ins Exil nach Südindien geschickt. Trotz hartem Klosteralltag ist es für ihn eine glückliche Zeit. Heute doziert er dort selbst - führt ein nahezu weltliches und auf den ersten Blick auch westliches Leben mit Laptop und Mobiltelefon. Aber er ist berufen: Er muss zurück, als Dolpo Tulku in der fremd gewordene Heimat den zutiefst religiösen Menschen als Oberhaupt vorstehen. Der Dokumentarfilm begleitet ihn bei seiner dort sehnlichst erwarteten Rückkehr. Es dauert Wochen: das Dolpo ist ausschließlich zu Fuß erreichbar, mehrere über 5.000 Meter hohe Pässe müssen überwunden werden. Es wird ein Triumphzug. Dolpo Tulku ist überwältigt von der Zuneigung und dem Respekt, mit dem ihm die Menschen begegnen. Es wird von ihm erwartet, hier in der extremen Höhe und Kargheit sowie der im Winter extremen Kälte den Bewohnern nicht nur spirituell zur Seite zu stehen. Das Dolpo braucht Schulen, Krankenhäuser, Altersheime. Wie soll ein 27-Jähriger das leisten?
- Die WildeFarm4.881Dokumentarfilm von Frédéric Goupil und Dominique Garing mit Luise Bähr und André Dussollier.
Als der kranke und altersschwache Bauer eines Tages ins Krankenhaus muss, übernehmen die zurückbleibenden Tiere das Zepter. Zum ersten Mal haben sie die Gelegenheit, ausgiebig den Hof zu erkunden, doch schon bald begleitet der semi-dokumentarische Film Die Wilde Farm, die domestizierten Tiere auf ihren Abenteuern in der freien Wildbahn.
In aufwendig inszenierten Bildern präsentieren die französischen Dokumentarfilmer Dominique Garing und Frédéric Goupil ihre lehrreiche Geschichte in Die Wilde Farm. Dabei lassen sie die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion verschwimmen.™