Die besten Filme - Berlinale 2015

Du filterst nach:Zurücksetzen
Berlinale 2015
Streaming-Anbie...
Genre
Produktionsjahr
Stimmung
Produktionsländer
Altersfreigabe
Du sortierst nach:
Beste
  1. JP (2014) | Drama
    ?
    3
    1
    Drama von Masashi Yamamoto mit Hyunri und Shuri.

    Cinema Impact nannte sich der Workshop, den Masashi Yamamoto 2012 ins Leben rief. Es entstanden 15 kurze Filme, darunter auch ein von Yamamoto selbst inszenierter über eine Zainichi (in Japan lebende Koreaner), die von einer zwielichtigen Sekte als Symbolfigur missbraucht wird. Der Erfolg anderer Cinema-Impact-Filme ermutigte den Regisseur, dem Prolog einen abendfüllenden Film folgen zu lassen. Die Geschichte spielt in Tokios Koreatown Okubo, wo Minjon Outcasts aller Art empfängt, sich von ihrem Leid erzählen lässt und mit blumigen Allgemeinplätzen in koreanischer Sprache antwortet. Die Masche ist bald derart erfolgreich, dass clevere Geschäftsleute mit ihr die Sekte “God’s Water” gründen. Auftritt Minjons Vater, der von brutalen Geldeintreibern verfolgt wird und bei seiner entfremdeten Tochter Hilfe sucht. Yamamoto gelingt es nicht nur, Satire, Yakuza-Trash und Moritat mit der für ihn zum Signet gewordenen Sympathie für die Underdogs der japanischen Gesellschaft zu verbinden, er nimmt auch seine Hauptfigur ernst, die schließlich gegen das selbstgeschaffene System rebelliert, sich dem Schamanismus ihrer Vorfahren zuwendet und auf ihre koreanischen Wurzeln besinnt. (Text: Berlinale)

  2.  (2014) | Drama, Liebesfilm
    ?
    4
    1
    Drama von Dominga Sotomayor Castillo mit Lisandro Rodríguez und Andrea Strenitz.

    Januar 2014 an der argentinischen Küste. Martín und seine Freundin Eli machen Urlaub in Villa Gesell, einem Badeort südlich von Buenos Aires. Die Sonne brennt – Horoskope werden verlesen, Mate-Tee geschlürft, Gitarre gespielt –, Abkühlung bieten das Meer sowie der Pool in der Ferienanlage. Strand- und Tischgespräche drehen sich um das Leben und seinen Lauf. Nachts bellen die Hunde auf der Straße und immer wieder ertönt das schrille Signal einer Autoalarmanlage. Die Beziehung der Anfang dreißigjährigen Großstädter scheint in Schieflage und dem Ende nah. Das plötzliche Auftauchen von Martíns Mutter trägt nicht zur Entspannung der Situation bei, sondern lässt die Distanz zwischen dem Paar größer werden. Die Realität bricht in die Fiktion ein, als während eines Unwetters am Strand mehrere Dutzend Touristen vom Blitz getroffen werden und drei Menschen dabei ums Leben kommen. Sotomayor seziert in Mar eindrücklich die Eigentümlichkeiten des Alltäglichen und richtet die Aufmerksamkeit auf die Zwischentöne des vermeintlich Banalen. Ausgehend von dem intimen Porträt einer Beziehungs- und Familienkonstellation zeichnet sie subtil das Bild einer Gesellschaft in kaum fassbarer Ohnmacht. (Text: Berlinale)

  3. MX (2015) | Drama, Road Movie
    ?
    1
    Drama von Joshua Gil mit Rafael Gil Morán und Raymundo Delgado Muñoz.

    Ein alter Mann vom Land plant einen Film über das Leben. Gemäß der Logik seiner Träume will er in zwölf Liedern von verlorener Liebe und einer zerrütteten Familie erzählen. Doch selbst mit dem besten Drehbuch der Welt wäre die Umsetzung schwierig, denn Schauspieler kosten Geld, und das gibt es nur in Mexiko City. Sein Film – sehen wir ihn nicht sogar gerade? Die verlassene Landschaft, der frühe Morgennebel und das unauslöschliche Feuer zeugen vom selben Gefühl der Sehnsucht. Wir hören zwar nicht alle zwölf Lieder, und einzig der Alte singt, aber jedes Lied beschwört die anderen herauf. Doch der Film handelt von mehr als nur Liebe und Sehnsucht. Er könnte genauso gut als Dokumentarfilm durchgehen, ein eindringliches Porträt vom Altern auf dem Land, der Alte und sein Freund, wie sie über die Felder ziehen, ihr Essen verzehren oder nur ihre müden Glieder ausruhen. Zugleich ist auch hier die Politik präsent, im Gerede von Hinrichtung und Korruption. Oder aber wir betrachten das Ganze als Roadmovie, in dem ein Mann im Nebel verschwindet und ein anderer sich auf den Weg in die große Stadt macht: ein wichtiges Treffen, eine spontane Demonstration, plötzlich Schüsse und dann die Abblende. (Text: Berlinale)

  4. BO (2014) | Drama
    ?
    1
    Drama von Joaquín Tapia Guerra.

    Die stille Dayana lebt in den bolivianischen Bergen. Dort hilft sie ihrer Oma beim Kochen und hütet mit ihrem Freund Walter Ziegen. In dieses karge Leben platzt die Nachricht, dass sie zur Königin des Frühlings gewählt wurde. Sie bekommt ein prächtiges weißes Kleid und ihre Haare werden geschmückt. Aufregung begleitet die seltsame Krönungszeremonie. Auf einer Bühne thront Dayana umgeben von ebenso geschmückten Prinzessinnen ihres Alters. Danach tanzt sie mit Walter, ihrem Frühlingsgemahl in Anzug und Schlips. Besonders glücklich wirken die beiden nicht. Mit seinen langen Einstellungen gibt der Film einen intensiven und unmittelbaren Einblick in eine ferne Welt. Ohne jede Erklärung behält das Geschehen seine Rätselhaftigkeit. (Text: Berlinale)

  5. DE (1964) | Animationsfilm
    ?
    1
    Animationsfilm von Bruno J. Böttge.

    Ein rätselhafter bunter Vogel, das muntere Teufelchen, ein Fröschlein und der pausbäckige Herr Winter – mit diesen und vielen anderen Figuren wurde das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden international bekannt. Gegründet vor sechzig Jahren entstanden hier mehr als 750 Zeichen-, Puppen oder Silhouettenfilme. Die Dresdner Animationskünstler liebten ihre Zuschauer und nahmen sie mit auf die Reise ins Zauberreich der Phantasie. Der schönste Dank für ihre Arbeit, die noch ganz ohne Computer auskommen musste, war ein begeistertes Publikum. Generation widmet dieses Sonderprogramm der Kunst des DEFA-Trickfilms. (Text: Berlinale)

  6. SK (2014) | Animationsfilm
    ?
    Animationsfilm von Martin Smatana.

    In sternenklarer Nacht tanzt ein kleiner Junge vor einer zarten Blume im Kreis. Da entsteht vor ihm wie von Zauberhand ein farbenfroh leuchtendes Zirkuszelt. In einem Reigen zieht die ganze Zirkustruppe an ihm vorbei in die Manege. Kuriose Wagen mit skurrilen Artisten, ein Elefant, der Direktor. Der Junge möchte am liebsten mit. Aber soll er jetzt etwa Eintritt zahlen? Das alles ist schließlich sein eigener Traum. Liebevoll animiert, ist dieser Film ein Hohelied auf die Blüten unbeschwerter Fantasie. (Text: Berlinale)

  7. FR (2014) | Drama
    ?
    Drama von Lorris Coulon.

    Sékou ist hungrig. Sein Vater ist ein einfacher Fischer. Mit seinem kleinen Boot fährt er aufs flache Meer und wirft seine Netze aus – vergeblich. Mal ist es eine Krabbe, mal ein Stück Holz, aber nie findet sich ein Fisch darin. Wo der Vater es auch versucht, zwischen den Mangroven oder im tieferen Wasser, das Netz bleibt leer. Scharen von Pelikanen sind unterwegs und viele kleine Krabben, doch Fisch gibt es nicht. Große Schiffe von weither fangen alles weg, und für die kleinen Fischer mit den kleinen Booten bleibt nichts übrig. Abends beim Lagerfeuer fragt der Vater seinen Sohn, was er später einmal werden will. Sékou antwortet nicht. Und doch weiß er eines ganz genau: Fischer wird er nicht. (Text: Berlinale)

  8. GR (2014) | Drama
    ?
    1
    Drama von Tomas Vengris mit Emma Doxiadi und Stephen Jean.

    Liebe machen ist etwas völlig anderes als Vögeln, erzählt ihr Freund. Mit ihm ist es nicht wie mit den anderen Jungs, sagt sie. Bei ihm ist es Liebe. Er ist erfahren und hat sein Leben im Griff. Später will er mit ihr sogar in die Karibik auswandern, wo immer die Sonne scheint. Sie ist froh, diesen Freund zu haben. Was man sieht: Den Schlafplatz des Mädchens in einer verkommenen Behausung. Manchmal fährt das Auto des Freundes vor und holt sie ab. In kurzen, knallengen Jeans treibt sich das Mädchen bis spät in die Nacht auf belebten Straßen herum und bittet fremde Männer um Feuer. Zwischen Wörtern und Bildern klafft ein Abgrund. (Text: Berlinale)

  9. CH (2014) | Drama
    6.4
    5.7
    39
    6
    Drama von Simon Jaquemet mit Benjamin Lutzke und Sascha Gisler.

    Im schweizer Drama Chrieg wird ein Junge in ein Erziehungslager in den Bergen geschickt und rebelliert dort mit anderen Jugendlichen gegen die bestehende Ordnung.

  10. DE (2014) | Dokumentarfilm
    7
    7.7
    24
    4
    Dokumentarfilm von Michael Loeken und Ulrike Franke.

    Göttliche Lage ist ein Dokumentarfilm über den Umbau des ehemaligen Stahlwerksgeländes in Dortmund zu einem See.

  11. US (1936) | Drama, Liebesfilm
    5.3
    8
    3
    Drama von Richard Boleslawski mit Marlene Dietrich und John Carradine.

    Das auf einem Roman basierende Liebesdrama erzählt die Geschichte einer nach neuem Lebensmut suchenden, vermögenden Erbin, die in den Weiten der Sahara ihr Herz an einen geheimnisumwitterten Fremden verliert, und ist der erst zweite außerhalb eines Studios gedrehte Film in 3-Farben-Technicolor.

    In einem Trappistenkloster im Norden Afrikas, das vor allem wegen seines selbst gebrannten Likörs in gutem Ruf steht, bereiten die Mönche einem Offizier der Fremdenlegion ein Gastmahl. Just zu diesem festlichen Anlass stellt die Ordensbruderschaft fest, dass einer der ihren seinem Gelübde entsagt hat und samt dem geheimen Rezept für ihr viel gepriesenes alkoholisches Getränk gen Wüste entflohen ist. Vom Tod ihres geliebten Vaters noch völlig mitgenommen und ausgezehrt von der Fürsorge um den dahinsiechenden Mann, befindet sich andernorts die wohlhabende Erbin Domini Enfilden (Marlene Dietrich) in einer tiefen Lebenskrise. Auf Anraten einer befreundeten Ordensschwester macht sich die gläubige junge Frau nach Nordafrika auf, um in der exotischen Fremde neuen Lebensmut zu schöpfen. Zwischen Sanddünen und orientalischem Alltag begegnet sie Boris Androvski (Charles Boyer) und verliebt sich unsterblich in den geheimnisvoll wirkenden Mann. Ihr Glück scheint unendlich zu sein, bis sie auf einem mehrtägigen Wüstenausflug einem Trupp fast völlig verdursteter Fremdenlegionäre begegnen, die auf der Suche nach etwas scheinen.

  12. DE (2014) | Drama, Dokumentarfilm
    ?
    2
    Drama von Maximilian Haslberger.

    „Ich will eine Frau!“, brüllt der behinderte Onkel in Fellinis Amarcord von seinem Baum in die Welt hinaus. Peinlich berührt und hilflos versuchen seine Verwandten, ihn zum Schweigen zu bewegen. Das Echo dieses Schreis hallt laut in Die Menschenliebe nach. Noch immer haben Menschen mit Behinderung kaum die Möglichkeit, ihr Begehren selbstbestimmt zu leben. Jochen muss sich verzweifelt gegen seine Schwester wehren. Die konfisziert seine Pornos und negiert seine Gefühle, denn sie weiß, dass ihr Bruder das doch gar nicht will. Sven sitzt im Rollstuhl und kann seine Bisexualität nur ausleben, wenn er dafür bezahlt. Diese Gesellschaft sieht ihre Behinderten als ewige Kinder. Unschuldig wie Adam und Eva vor dem verdammten Apfel. Die Menschenliebe hingegen plädiert für einen gleichberechtigten Sündenfall und gibt den Protagonisten damit ihre Würde wieder. (Text: Berlinale)

  13. DE (2014) | Drama, Komödie
    6.2
    6
    34
    4
    Drama von Uwe Janson mit Hannelore Elsner und Max Riemelt.

    Im deutschen Drama Auf das Leben! versuchen sich Max Riemelt und Hannelore Elsner gegenseitig wieder auf die Beine zu helfen.

  14. US (1948) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Leo Hurwitz mit Alfred Drake und Gary Merrill.

    Der Dokumentarfilm Strange Victory von Leo Hurwitz beschäftigt sich mit Rassismus in den Vereinigten Staaten der Nachkriegszeit. Während der McCarthy-Ära wurden die Werke des Regisseurs auf den Index gesetzt.

  15. DE (2014) | Dokumentarfilm
    6.7
    21
    1
    Dokumentarfilm von Regina Schilling mit Aaron Altaras und Adriana Altaras.

    Der Dokumentarfilm Titos Brille begleitet die Adriana Altaras auf einer Reise in die Vergangenheit in ein nicht mehr existentes Land: Jugoslawien.

  16. DK (1966) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Jørgen Roos.

    Eine Annäherung an den großen Polarforscher Knud Rasmussen, der sich um die Erforschung des Lebens und der Mythen der in der Polarregion lebenden Inughuit verdient gemacht hat.
    (Goldener Bär 1966)
    (Text: Berlinale)

  17. DE (2015) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Eva C. Heldmann.

    Fünf Menschen, die ihre Stromrechnung nicht bezahlen konnten: clevere Lösungen müssen her. Eine Darstellerin verkörpert sie alle, allein in ihrem leeren Apartment, sensibilisiert für den Wechsel von Tag und Nacht, der sich vor ihrem Fenster abspielt.

    (Text: Berlinale)

  18. ?
    1
    Drama von Maciej Sobieszczanski und Łukasz Ronduda mit Oskar Dawicki und Agata Buzek.

    Ein Einblick in die Welt der zeitgenössischen Kunst, basierend auf dem Leben des Performancekünstlers Oskar Dawicki, der sich selbst spielt. Das Hauptthema seiner Kunst ist die Suche nach der Antwort auf die Frage, ob… Oskar Dawicki überhaupt existiert. Das Markenzeichen seiner Performances ist sein blau-glänzendes Jacket.

    Im Film begegnen wir Oskar an einem Wendepunkt seines Lebens, denn er erfährt, dass sein Mentor Zbigniew Warpechowski bald sterben wird. Warpechowski war auch der Mentor von Dearest, Oskars Freund aus Kindertagen, der später zu seinem Rivalen wurde, da er sich der kommerzielleren Kunst verschrieb und dadurch der profitabelste zeitgenössische Künstler Polens wurde. Daneben gibt es eine weitere komplizierte Beziehung in Oskars Leben: eine Affäre mit seiner Kunsthändlerin. Wie in den früheren Arbeiten Dawickis werden auch hier die etablierten Normen der moralischen, spirituellen und sozialen Ordnung in Frage gestellt und angeklagt.

    The Performer ist die erste Kunstausstellung in Form eines Spielfilms: Oscar Dawickis Arbeiten sind mit der Leinwand nicht nur durch Zeit und Raum, sondern auch durch Erzählung, Drama und Gefühl verbunden. Der Film verbindet dabei Performancekunst mit Schauspiel und verschmilzt dokumentarische Filmarbeit mit Erzählkino.

    (Text: Berlinale)

  19. LB (2015)
    ?
    1

    Anhand ihres persönliches Archivs aus Bildern und Filmszenen und mithilfe eines fiktiven Detektivs erkundet die Regisseurin ihre traumatischen Erinnerungen. Die Bilder ergänzen sich dabei zu einem filmischen Labyrinth, das zu ihrem Gedächtnis wird.

    (Text: Berlinale)

  20. 6.4
    6.7
    14
    5
    Geschichts-Dokumentation von Mor Loushy mit Amos Oz.

    In ihrer Doku Censored Voices lässt Mor Loushy die Stimmen von Soldaten des israelischen Sechstagekriegs zu Wort kommen, die bislang zensiert und damit ungehört blieben.

  21. DE (2015) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Florian Zeyfang und Lisa Schmidt-Colinet.

    Institute Above-Ground ist eine dokumentarische Erzählung über visionäre Architektur in Kuba. Das „Instituto technologico de suelos y fertilizantes André Voisin“ steht für die frühen, euphorischen Bauexperimente, wie sie kurz nach der Revolution entstanden. Es stellt darüber hinaus ein frühes Beispiel jener Politik der „Landschulen“ dar, mit welchen Kuba in den 1970er Jahren eine dezentrale Bildung für alle realisierte.

    Die Anlage wurde 1961 von Vittorio Garatti entworfen, einem der drei Architekten der berühmten Kunstschulen in Havanna. Das Instituto André Voisin, eine Schule für Agrikultur, ist weit weniger bekannt und befindet sich in der fruchtbaren Ebene bei Güines. Die Architektur, vor Ort aus Betonelementen zusammengesetzt, mutet futuristisch an, nicht zuletzt durch die nur punktuelle Berührung mit Boden, der zum Reisanbau regelmäßig geflutet wurde. Über der Landschaft schwebende Stege verbinden die unterschiedlichen Gebäude zu einem modernen Lern- und Lebensraum.

    Das Institut war ursprünglich für 2000 Studierende ausgelegt, die dort lebten, arbeiteten, aßen, schliefen. Später wurde es als Militärgefängnis benutzt und liegt heute wie ein gestrandetes Raumschiff in der Landschaft: eine Art Arche für die Ideen, die noch realisiert werden müssen.

    (Text: Berlinale)

  22. DE (2015) | Dokumentarfilm
    ?
    2
    1
    Dokumentarfilm von Tatiana Brandrup.

    Was können Filme, was kann Kino im günstigsten Fall bewirken? Antworten auf diese komplexe Frage weiß kaum jemand so schön und klug zu formulieren wie Naum Kleiman. Der russische Filmhistoriker, Leiter des legendären Eisenstein-Archivs, war Direktor des 2005 geschlossenen Moskauer “Musey Kino”. Seither sind die Filme und Sammlungen der Cinemathek auf dem Gelände des Mosfilm-Studios eingelagert. Das “Musey Kino” – Kleiman und der Freundeskreis des Museums – arbeitete jedoch weiter, im Exil, gegen alle Widerstände. Der Film rekonstruiert die Ereignisse bis zum Sommer 2014, als Kleiman auf skandalöse Weise abgesetzt wurde. „Das Kino hat die Fähigkeit, aus Menschen Bürger zu machen“. Es braucht nur wenige Filmausschnitte und man begreift, warum Kleiman ein bewunderter Filmvermittler ist – wie seine Verbündeten Erika und Ulrich Gregor vom Berliner Arsenal versteht Kleiman Film als Waffe im Kampf für bessere, offenere Gesellschaften. Konsequent also, wenn dieser Film zwar auch auf ein imposantes, mutiges Leben zurückblickt, vor allem aber dokumentiert, warum Naum Kleimans Verständnis von Kino im heutigen Russland an Brisanz und Aktualität kaum übertroffen werden kann. (Text: Berlinale)

  23. MX (1950) | Drama, Thriller
    ?
    Drama von Alejandro Galindo mit Tito Junco und Víctor Parra.

    Als uramerikanisches Genre gilt der Film noir der 40er und 50er Jahre, beeinflusst von “Hardboiled”-Autoren wie Chandler und Hammett, geprägt von europäischen Emigranten, die den düsteren Kamera- und Erzählstil der “Schwarzen Serie” prägten. Wenig bekannt ist hingegen, dass das Phänomen schon in den frühen 40ern auch das Nachbarland Mexiko erfasste. Als Prototyp des mexikanischen Film noir gilt Alejandro Galindos Cuatro contra el mundo, der nun in einer restaurierten Fassung zu entdecken ist.
    Galindos nervenaufreibender Film erzählt vom Niedergang einer Gang, die es auf den Geldtransport einer Brauerei abgesehen hat. Der Überfall endet blutig, mit Mühe gelingt einem ungleichen Quartett die Flucht. Die Gruppe verschanzt sich in der Dachwohnung der Freundin ihres Anführers. Die war gerade dabei, ihre Koffer zu packen, der Abschiedsbrief liegt schon auf dem Tisch. Angesichts eines prallgefüllten Geldkoffers überlegt sie es sich anders. Nun mischen sich Züge des mexikanischen Melodrams in die Handlung. Ausgerechnet dem Stoischsten und Kaltherzigsten unter den vieren schenkt sie ihr Herz, und dieser darf zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben Gefühle zeigen. (Text: Berlinale)

  24. CH (2014)
    ?
    von Nicolas Cilins.

    Adi und Florin, zwei illegalisierte Migranten aus Rumänien, verdienen ihr Geld als Escorts in Genfer Bars. Von der Realität losgelöst, spielen sie vor einem Bluescreen ihre Erfahrungen nach und unterhalten sich über ihre Träume vom Geld und vom Kino.

    (Text: Berlinale)

  25. DE (2014)
    ?
    von Asem Naser.

    Man sagt, das Büro von Präsident Abbas stehe an der Stelle, an der zur Römerzeit das größte Bordell der Gegend zu finden war. Soldaten trafen sich dort und besprachen Militärisches bis der Statthalter Roms das Haus zerstören und alle Frauen töten ließ.

    (Text: Berlinale)