Süße Geschichte im hässlichen Gewand.
Der erste Rudolph Film war ein süßer kleiner Fernseh-Zeichentrickfilm, der für ganz kleine Kinder völlig in Ordnung ist. 3 Jahre später bekam der Film sogar eine Fortsetzung. Doch schon nach den ersten 3 Minuten wird der Sehnerv erst mal ordentlich durchgeschüttelt. Statt einen weiteren Zeichentrickfilm zu produzieren, ist man unter die Computeranimationen gegangen. Leider ist der Look derart mies und hässlich, dass man tatsächlich einige Minuten braucht um sich an das Gesehene zu gewöhnen. Ärgerlich, denn hinter dieser scheußlichen Fassade steckt erneut ein süßer Kinderfilm.

Rudolph begleitet Zahnarzt Hermey zu einem Auftrag. Auf dem Rückweg landen sie aufgrund eines Unwetters bei Königin Camilla und erfahren von ihr von einem Spielzeugdieb, der aktuell sein Unwesen treibt. Kurz darauf schlägt dieser beim Weihnachtsmann zu und klaut alle Spielzeuge, die an Weihnachten doch eigentlich verschenkt werden sollten. So beginnt für Rudolph und seine Freunde die Suche nach dem Spielzeugdieb, um all die Spielzeuge wieder zurück zu bringen.

Wäre dieser Look nicht so unanschaubar und hätte der Film einen klassischen Zeichentricklook, würde er eine höhere Wertung als Teil 1 kriegen, denn die Geschichte hat richtig viel Herz und ist zuckersüß geschrieben. Stattdessen muss man leider diese Optik ertragen, die derart hässlich ist, dass man es durchaus nachvollziehen kann, wenn Leute diesen Film vorzeitig abbrechen. Selbst für eine TV-Produktion und für das Jahr 2001 ist das überhaupt nicht vertretbar. Das Ganze ist mit billigsten Copy und Paste Verfahren gestaltet worden und keine einzige Figur wirkt lebendig. Selbst die Playstation 1 hatte eine bessere Grafik. Niemand erwartet Disney Animationen aber dieses "Die Kinder merken eh nicht wie Kacke das ist" Verfahren macht mich richtig zornig.

Auch im zweiten Teil gibt es wieder tolle Sprecher. Wieder darf man Wolfgang Völz als Weihnachtsmann genießen, auch wenn er nicht viel zu tun hat. Rudolph ist plötzlich mit Clarice, statt mit Zoey zusammen. Okay. Why not? Auch einen Thomas Fritsch oder eine Nina Hagen vermisst man schmerzlich. Die Figuren funktionieren innerhalb ihrer Bubble wirklich gut, auch wenn manche Nebenfiguren total überdreht sind. Die beste Geschichte ist tatsächlich alles rund um den Spielzeugdieb. Hier hat der Film wirklich tolle Einfälle und bietet eine Hintergrundgeschichte mit ganz viel Herz. Rudolph selbst ist ein blasser Charakter, bei dem man sich fragt, was er hier überhaupt Relevantes tut.

Fazit: Ultrahässlich, süß erzählt und etwas viel wischiwaschi.
Rudolph 2 ist vielleicht der hässlichste Animationsfilm, den ich jemals gesehen habe. Rein optisch ist das Ganze eine riesige Qual für die Augen. Glücklicherweise verfügt der Film über ein süßes Drehbuch und die Geschichte rettet den Film tatsächlich vor einem katastrophalen Totalausfall. Wenn man diese grottenhässliche Optik ignorieren kann, bekommt man zumindest für die ganz Kleinen einen soliden Film geboten. Aber ich verstehe jeden, der den Film auf Grund seiner Optik vorzeitig abbricht.

5/10

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Community-Meinung zu Rudolph mit der roten Nase 2 - Rudolph und der Spielzeugdieb