Kurzstory: Der schüchterne Marty will unbedingt Standup-Comedian werden, doch keiner kann lachen. Als er eines Tages noch einen riesigen Pickel auf seinem Rücken entdeckt, der sich rasch verändert, ist guter Rat teuer.

Gedanken, die mir bei Sichtung in den Sinn kamen:
„The Dark Backward (1991)“ ist mittlerweile fast 35 Jahre alt und meiner Meinung nach so etwas wie eine derbe Blödelklamotte oder bizarre Groteske auf das Showbiz oder generell auf die Unterhaltungsbranche.
Ich hatte mir den Film vor kurzem mal notiert, da er unter der (für mich) verlockenden Beschreibung des „magischen Realismus“ vorgeschlagen wurde. Ich schaute also mal rein und sogleich schlugen mir im Vorspann so bekannte 90er-Jahre-Namen wie Judd Nelson, Bill Paxton, James Caan, Lara Flynn Boyle und Rob Lowe entgegen. Das klang schon mal richtig klasse und auch das Setting, das sich auf herrlich düstere, voll gemüllte Straßenecken, spittelige Imbissbuden oder miefige Wohnungen erstreckt, entpuppte sich als großartig. Die schöne Farbgebung erinnert an „Die fabelhafte Welt der Amelie“, die Beleuchtung und Atmo in etwa an Filme von Mario Bava oder auch Argento. Nur dass hier alles sehr unaufgeräumt, chaotisch und irgendwie eklig ist. Judd Nelson (Marty) und Bill Paxton (Gus) sind die Hauptdarsteller und Buddys, arbeiten zusammen bei der Müllabfuhr und könnten unterschiedlicher nicht sein. Der gute Bill Paxton als Gus dreht im Film so richtig extrem auf und man könnte ihn durchaus als spinnerte Nervensäge betiteln. Der ist durchweg auf 180, seine Gesprächslautstärke kennt kein Limit und er kniet sich in mehrerlei Hinsicht mächtig in seine Rolle hinein.
Überhaupt agieren fast alle Darsteller sehr überspitzt, holzköpfig und durchgeknallt und in Verbindung mit diesem märchenhaft beleuchten Ambiente wirkt der Streifen tatsächlich sehr unwirklich.
Leider war die Story für mich nicht so berauschend und manche Stellen zogen sich bissel wie Kaugummi. Hier hätte man etwas kürzen können. Dennoch gibt’s mehrere putzige Einfälle (z.B. Arztbesuch, Hand, Arm, die 3 Ladys, etc) und der noch junge, fast wie irre agierende Bill Paxton hat was. Hab mich auch über Lara Flynn Boyles Auftreten als Imbissmitarbeiterin gefreut, das hat mich sogleich wieder an „Twin Peaks (1990)“ erinnert.

Fazit: Schöne Optik, märchenhaftes Ambiente, mehrere bekannte Gesichter aus den 90ern, paar nette Einfälle, aber auch zu viel extreme Blödelei und stellenweise Leerlauf in der Story. Dennoch, alles in allem ´ne gute 6.

Community-Meinung zu The Dark Backward