American Sniper - Darum wurde das Ende geändert

17.02.2015 - 14:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
American SniperWarner Bros.
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Das Biopic American Sniper handelt von dem Soldaten Chris Kyle, der der "erfolgreichste" Scharfschütze der US-Armee gewesen sein will. Einen entscheidenden Punkt seiner Lebensgeschichte zeigt der Film von Clint Eastwood aber nicht. Lest bei uns, warum.

Achtung, Spoilerwarnung!

Clint Eastwoods Biopic American Sniper ist für die kommende Oscarverleihung am Sonntag für sechs Oscars nominiert, darunter in den Kategorien Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Hauptdarsteller. Die wahre Geschichte des Navy SEAL-Snipers Chris Kyle (im Film dargestellt von Bradley Cooper) ging nicht so schön aus: Der Kriegsveteran wurde im Jahr 2013 auf einem Schießstand in Texas von einem Armee-Kollegen erschossen. Wer den Film gesehen hat, der weiß, dass dieser finale Moment seines Lebens nicht bildlich gezeigt, sondern nur durch eine Texteinblendung am Ende erwähnt wird.

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Wie die New York Daily News  berichtet, liegt das daran, dass Kyles Witwe, Taya Kyle, darum gebeten hat, die Szene aus dem Drehbuch zu entfernen. Die Zeitung hatte kürzlich American Sniper-Drehbuchautor Jason Dean Hall im Interview, im Laufe dessen das Gespräch auch auf das Ende des Filmes kam. So soll es laut Hall durchaus frühere Drehbuchentwürfe gegeben haben, die diesen hochdramatischen Moment beschrieben; schlussendlich hätten sie die Szene auf Wunsch der Witwe gestrichen, insbesondere im Hinblick auf Kyles Kinder:

Da ich selbst zwei Kinder habe, war mir sehr bewusst, dass diese Kinder keine großen Erinnerungen an ihren Vater haben werden - sie sind vier und sechs Jahre alt. Ich wollte nicht, dass dieser Film und speziell eine Szene, in denen ihr Vater erschossen wird, die Kinder für den Rest ihres Lebens verfolgt.

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Trotz dieser Entscheidung des Drehbuchautors haben Hall und andere Verantwortliche hinter American Sniper aber durchaus mit verschiedenen Enden experimentiert und versucht, es auf unterschiedliche Arten darzustellen. Schlussendlich seien sie aber zu dem Ergebnis gekommen, dass der Film das Ende gar nicht benötige, und es wurde gestrichen:

Wir redeten darüber, es einzufügen. Ich habe es geschrieben. Wir schrieben fünf verschiedene Herangehensweisen und besprachen, wie wir es drehen würden. Schlussendlich entschieden wir aber, dass dies ein Film über Chris' Leben sein soll und nicht über seinen Tod ... Darüber hinaus wollten wir nicht den Menschen hinter der Tat glorifizieren.

Am kommenden Sonntag, dem 22. Februar 2015, werden wir sehen, ob diese barmherzige Drehbuchentscheidung möglicherweise sogar mit einem Oscar honoriert wird - wahrscheinlich ist dies aber nicht.

Was haltet ihr von der Drehbuchänderung bei American Sniper? Hättet ihr euch auch das tragischere Ende im Film vorstellen können?

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