Der Country-Sänger Bad Blake (Jeff Bridges) hat mehrere gescheiterte Ehen hinter sich, er hat definitiv zu viel Alkohol und zu viele Frauen in seinem Leben genossen. Dies und die Erkenntnis, dass seine größten Hits schon einige Jahre zurückliegen, dass er pleite ist und beim Tingeln durch die amerikanische Provinz nicht mehr viel reißen wird, haben ihn zum Schatten seiner selbst gemacht. Sein Geld verdient der Songschreiber und Sänger mittlerweile damit, in heruntergekommenen Kneipen oder Bowlinghallen seine alten Songs zum Besten zu geben, knapp 30 bis 50 Leute hören ihm dabei zu. Als er auf die Journalistin und alleinerziehende Muttter Jean (Maggie Gyllenhaal) trifft, sieht er eine letzte Chance, doch noch sein Glück zu finden.
Crazy Heart lebt vom Hauptdarsteller Jeff Bridges. Ohne ihn wäre die Musikerbiografie nur eine weitere über den tiefen Fall eines Künstler, ein nach Schema F und mit viel Klischees gedrehter Biopic. Doch Jeff Bridges gelingt ein sensibles Porträt eines Mannes, der im Alter von 57 Jahren feststellen muss, dass er vieles verpasst hat in seinem Leben, dass er die Hälfte seiner Zeit im Alkoholdussel gefangen war und dass er seinen Lebensabend nicht unbedingt allein verbringen will.
Jeff Bridges scheint mit jeder Pore seines Körpers diesen heruntergekommenen Musiker verinnerlicht zu haben. Überaus sehenswert ist, wie er alle Facetten des Musikers vom charmanten Abendunterhalter zum abstossenden Besoffenen darbietet. Zurecht hat Jeff Bridges für seine Leistung in Crazy Heart in diesem Februar den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhalten und nicht nur die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, sondern auch die community von moviepilot hat die Preisvergabe an Jeff Bridges gebührend beklatscht.
Bonusmaterial zur Crazy Heart-DVD
Das Bonusmaterial zu Crazy Heart ist sehr sparsam. Leider gibt es nur Entfallene Szenen zu sehen. Die wiederum sind durchaus interessant, denn zum Beispiel erleidet Bad Blake einen Rückfall ins frühere Alkoholiker- und Abschleppleben, der nochmals eindeutig zeigt, wie tief unten der Country-Sänger war. Diese und Szenen mit Colin Farrell sind aus dem späteren Film entfernt worden. Auch ein Song wurde entfernt, der nochmals das ganze Country-Feeling wunderbar zum Ausdruck bringt. Außerdem gibt es den Original-Trailer zu sehen.
Wahrscheinlich ist, dass es irgendwann eine DVD-Edition gibt, die mit mehr Material zum Film aufwartet. Wenn wir euch trotzdem dazu überredet haben, euch Crazy Heart anzuschauen, dann könnt ihr ihn auf amazon erwerben. Es lohnt sich auf alle Fälle für Fans von Jeff Bridges und Liebhaber von Country-Musik.