“Ich suche immernoch nach einer Möglichkeit, zur X-Men-Reihe zurückzukehren.” Mit diesen Worten auf dem Pusan Festival in Südkorea bekannte sich Regisseur Bryan Singer zu seinen beruflichen Ambitionen und bestätigte auch, darüber bereits mit der 20th Century Fox gesprochen zu haben, wie Associated Press berichten.
Um bei seinen Wunscharbeitgebern ein gutes Bild zu hinterlassen, übte er sich gleich etwas in Produzenten-PR: Er beneide die koreanischen Regisseure, welche bis zur endgültigen Schnittfassung die volle künstlerische Kontrolle über den Film behalten. Leider sei dies in Hollywood nicht möglich, da “durch die gigantischen Budgets das finanzielle Risiko viel zu hoch ist, um es allein den Händen des Regisseurs anzuvertrauen.” Der Regisseur sei “verantwortlich, den Studios ein Gefühl der Sicherheit bezüglich ihrer Investitionen zu vermitteln.” Das dürften die Verantwortlichen von Fox sicher gern gehört haben.
Doch die Motivation für Bryan Singers Engagement dürfte nicht darin liegen, dass er es leid ist, vor dem Getränkemarkt rumzulungern. Der vielbeschäftigte Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, der zuletzt mit Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat sehr erfolgreich war, ist einfach verrückt nach Comicverfilmungen. “Die Zuschauer glauben, ein Feuerwerk zu beobachten, doch tatsächlich lernen sie etwas über sich selbst und hören auf das, was ich zu sagen habe.” So handelt das X-Men-Universum eigentlich von Toleranz und sozialen Strukturen. “Das Aufregende, wenn man mit Science-Fiction und Fantasygeschichten arbeitet, ist, dass sie, wenn sie gut sind, etwas über das Wesen des Menschen verraten.” Außerdem habe er auch Sehnsucht nach dem Team hinter X-Men gehabt: “Ich liebe Hugh Jackman. Ich liebe den Cast.”
Doch nicht nur aufgrund solcher Äußerungen dürfte seine Bewerbungsmappe bei Fox ganz oben auf dem Stapel liegen. Bryan Singer, der seinen Durchbruch mit Die üblichen Verdächtigen hatte, war es schließlich, der durch die Regie und das Drehbuch der ersten beiden X-Men-Teile X-Men – Der Film und X-Men 2 den Erfolg der Serie erst begründete, bevor er sich aus der Reihe verabschiedete, um sich anderen Projekten zuzuwenden.