Coraline - Brillanter 3D-Horrortrip ist nichts für Kinder

13.08.2009 - 09:00 Uhr
Coraline
Universal Pictures
Coraline
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Ein 3D-Animationsfilm, für den die Kritiker durchweg lobende Worte finden. 3D wird hier endlich mit viel Einfallsreichtum einsetzt und hat sein erstes Meisterwerk, schreiben euphorisch die Kritiker.

Ab heute ist sie im Kino zu sehen, die kleine Coraline, ein abenteuerlustiges, aber gelangweiltes Mädchen. Niemand hat Zeit für sie. Bis sie eines Tages im Haus ihrer Eltern eine versteckte Tür entdeckt. Coraline wäre nicht Coraline, wenn sie nicht erkunden würde, was dahinter steckt. Sie entdeckt eine andere Welt, die genauso wie die ihre zu sein scheint – nur besser, spannender, bunter – und in dieser Welt haben die anderen Eltern für sie Zeit. Wären die Warnungen ihrer (in dieser Welt sprechenden) Katze nicht, Coraline würde gar nicht mehr zurück wollen. Zumindest bis sie die Seelen dreier Kinder entdeckt, die ebenfalls eine andere Mutter hatten…

Thomas Wahl sagt es in der Berliner Zeitung unumwunden: Der Film ist ein Erlebnis, aber nicht für Kinder. Coraline “wirkt hier durch das Design der Figuren und Räumlichkeiten stark stilisiert; später wird das Ganze zum verstörenden Horror-Trip, zu einer doppelbödigen Geschichte über die Pubertät, aber auch das Kino. Noch überzeugender wirkt Coraline in der eigentlich vorgesehenen 3D-Fassung: Da kann Henry Selick eindrucksvoller mit der Raumtiefe und mit Schwindeleffekten arbeiten. Leider wird man diese 3D-Fassung in Berlin nicht überall sehen können: Der Einfallsreichtum der Filmerzähler und -bastler hat die technische Umrüstung hiesiger Kinos längst überholt.”

Auch an anderen Orten wird der Einfallsreichtum des Regisseurs gelobt. Laut Sebastian Handke vom Tagesspiegel ist Henry Selick einer der letzten “Großmeister des alten Stop-Motion-Verfahrens, das in diesem Film freilich gar nicht antik wirkt, weil es mit der neuen 3D-Technologie eine ausgesprochen glückliche Verbindung eingeht. Coraline ist wohl der erste Film, der 3D wie ein Kunstmittel zu nutzen versteht. Henry Selick lässt nicht mehr nur bewegte Bilder an die Wand werfen. Er inszeniert einen Bühnenraum. … Ein hinreißendes, wenn auch etwas unheimliches Filmkunstwerk.”

Daniel Kothenschulte von der Frankfurter Rundschau ist geradezu euphorisch: Nun ist es also doch passiert, die 3D-Welle hat ihr erstes Meisterwerk hervorgebracht. Natürlich ist dies eine Kindergeschichte. Henry Selick “begegnet den geheimen Wünschen, die Kinder an ihre Eltern richten mögen, mit größtem Feingefühl. Wie nur wenige phantastische Erzähler erschafft er aus einer Wunschvorstellung ein verführerisches Zerrbild, das auch dann nicht aufhört zu faszinieren, wenn es sich als ein Ort des Schreckens entpuppt. … Die größte Kunst dabei ist freilich, wie er das Traummedium Kino in der Schnittstelle zwischen Schlaf und Halbschlaf erwischt, also genau in jenem Augenblick kurz vor dem Aufwachen, wo man die Träume fast noch anfassen und beim Frühstück wunderbar von ihnen erzählen kann.”

Coraline lohnt sich: Wenn Ihr wissen wollt, wo er läuft, dann schaut doch bitte in unser Kinoprogramm.

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