Darum werden wir Woody Allens neuen Film wohl nie zu sehen bekommen

31.08.2018 - 14:35 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
A Rainy Day in New York
Amazon Studios
A Rainy Day in New York
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Durch #MeToo und Time's Up erfuhr Kultregisseur Woody Allen zuletzt viel Gegenwind. Sein neues Werk A Rainy Day in New York wird womöglich gar nicht veröffentlicht werden.

Woody Allen ist das Arbeitstier unter den Regisseuren. Seit 1982 landete jedes Jahr mindestens ein Film von ihm in den Kinos. In den letzten Monaten allerdings geriet der 82-Jährige zunehmend unter Druck. Ursache hierfür sind Anschuldigungen gegen Allen, die besagen, dass er seine Adoptivtochter Dylan Farrow sexuell missbraucht haben soll, als diese noch ein Kind war. Im Zuge der Bewegungen #MeToo und Time's Up kamen besagte Vorwürfe zuletzt noch einmal ans Licht. Unter keinem guten Stern steht daher auch die bereits abgedrehte Tragikomödie A Rainy Day in New York mit unter anderem Timothée Chalamet und Elle Fanning. Wie Page Six  erfahren hat, wurde vom verantwortlichen Studio Amazon "nie ein Veröffentlichungsdatum für den Film terminiert". Das Schicksal des Werks ist damit ungewisser denn je.

Womöglich werden wir A Rainy Day in New York nie zu sehen bekommen

Woody Allen schloss im Jahre 2016 einen Vertrag mit Amazon, welcher den Dreh beziehungsweise den Vertrieb von fünf Filmen umfasst. Die erste Produktion dieser Kollaboration trug den Titel Wonder Wheel und startete im vergangenen Januar in den Kinos, floppte jedoch. Auch seine erste Serie Crisis in Six Scenes drehte Allen unter dem Amazon-Banner. Durch den erneuten Fokus auf die Beschuldigungen gegen den Regisseur indes würde der Streaming-Dienst die Zusammenarbeit am liebsten beenden und dafür notfalls auch Entschädigungszahlungen in Kauf nehmen, wie beim Hollywood Reporter  schon im Januar zu lesen war. Laut einem Artikel des Business Insider  hatte Amazon bereits massive Probleme, Wonder Wheel in den Kinos unterzubringen. Eine Auswertung von A Rainy Day auf der großen Leinwand ist mittlerweile komplett von Tisch, und auch die geplante Veröffentlichung über Amazon Video ist offenbar alles andere als sicher.

Wonder Wheel mit Kate Winslet

Die Stars aus A Rainy Day in New York haben sich von Woody Allen distanziert

Einige Darsteller aus A Rainy Day in New York kündigten zu Beginn des Jahres an, ihr Gehalt aus dem Film an die Time's Up-Bewegung zu spenden. Unter ihnen befinden sich Timothée Chalamet (so The Telegraph ) und Rebecca Hall (so The Guardian ). Letztgenannte äußerte zudem, ihre Beteiligung zu bereuen und künftig nicht noch einmal mit Allen arbeiten zu wollen. Woody Allen selbst stritt mehrmals ab, sich an Dylan Farrow vergangen zu haben. Juristisch für eine entsprechende Tat belangt wurde er nie.

Im Zusammenhang mit dem Privatleben des Regisseurs sorgte im Oktober 2017 auch eine Meldung für Aufsehen, wonach es in A Rainy Day in New York eine potentiell kontroverse Liebesaffäre zwischen einem 44-jährigen verheirateten Mann (gespielt von Jude Law) und einer Minderjährigen gibt. Zu lesen war darüber bei Page Six . Außerdem berichtete die Seite vor einigen Tagen von Gerüchten  dahingehend, dass der Filmemacher nun eine Zwangspause einlegen müsse, da ihm für mögliche neue Projekte Geldgeber fehlten. Weiterhin werde Allen von zahlreichen namhaften Schauspielern gemieden, was es schwierig mache, einen mit Stars gespickten Cast zusammenzustellen. Ein Sprecher des Regisseurs dementierte besagte Mutmaßungen.

Was meint ihr: Liegt Amazon richtig damit, Woody Allens neuen Film nicht zu veröffentlichen?

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