Das müsst ihr über Ansel Elgort wissen: Der Baby Driver im Porträt

26.07.2017 - 09:10 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Ansel Elgort in Baby DriverSony
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Mit Das Schicksal ist ein mieser Verräter kam für Ansel Elgort der internationale Durchbruch. Doch hinter dem 23-jährigen US-Amerikaner steckt noch mehr, als er bisher zeigen konnte.

"Das Leben ist schön, Hazel Grace. Okay?" Mit diesen Worten berührte Ansel Elgort 2014 in seiner Rolle als Augustus Waters aus Das Schicksal ist ein mieser Verräter viele Zuschauer in Kinosälen weltweit. Seitdem ist einiges passiert und ab morgen können wir den Nachwuchs-Schauspieler in seiner ersten großen Hauptrolle bewundern: In Edgar Wrights Baby Driver spielt er den leicht sonderbaren Baby, der Probleme mit seinem Job als Fluchtwagenfahrer bekommt. Wir beleuchten für euch die Anfänge des jungen Hollywood-Schauspielers und werfen einen Blick auf seine bisherige Karriere.

Klein Ansel

Wenn wir über Ansel Elgort sprechen, dann müssen wir zuerst mit seinen Eltern beginnen. Denn wie der Star selbst in einem Interview mit Peter Travers  betonte, hatten seine Eltern einen großen Einfluss auf das, was er jetzt tut. Sein Vater Arthur Elgort ist ein erfolgreicher Modefotograf und brachte ein Buch mit Fotografien heraus, auf denen seine Kinder zu sehen sind. Ansel Elgort hat es sogar auf das Titelbild geschafft, wobei die erste Auflage bereits 2001 erschien. Seine Mutter Grethe Barrett Holby ist ebenfalls künstlerisch aktiv, arbeitete im Modernen Tanz und ist als Opernregisseurin tätig. Von seinen Eltern bekam er mit auf den Weg, dass er das tun soll, was ihm Spaß macht. Und dafür ist er ihnen sehr dankbar, wie er im obigen Interview betont.

Kein Wunder also, dass Elgort sich frei entfalten konnte und heute von Journalisten gerne als Multitalent bezeichnet wird. Während seiner Schulzeit kombinierte er Tanz, Schauspiel und Gesang in einigen Musicals (u.a. Guys and Dolls), die er mit seinen Mitschülern aufführte. Bis heute ist er ein "Performer" und kann nach seiner eigenen Einschätzung auf der Bühne viel besser agieren als vor der Kamera. Gelegenheit dazu hat er auch bei seinen Auftritten als DJ. Unter dem Namen Ansolo (den Spitznamen verpasste ihm sein Bruder) mischt Elgort elektronische Tanzmusik. Zuletzt veröffentlichte er die Single Thief Anfang Februar diesen Jahres, dessen Hochglanz-Musikvideo ihr hier sehen könnt:

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Dass er es gesanglich drauf hat, beweist außerdem das Riff-Off mit Jamie Foxx in der Late Late Show von James Corden (ab Minute sieben):

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Besser als bei dem Musikvideo kann man bei dem Live-Auftritt hören, wie geübt und sicher Elgort mit seiner Stimme umgeht. Er spielt außerdem Klavier und möchte nach eigenen Aussagen in Zukunft öfter damit auftreten. Nicht nur der Auftritt an sich sei für ihn wichtig, auch der Prozess des Musikmachens helfe ihm, bei Filmdrehs ausgeglichener zu sein, wie er Travers gegenüber betonte:

Ich gehe auf kein Set, ohne ein Keyboard und einen Computer dabei zu haben, damit ich Aufnahmen produzieren und meine Musik machen kann. [...] Man hat viel Zeit und ich würde verrückt werden, wenn ich meine Musik nicht machen könnte.

Ganz ähnlich geht es wohl seiner neuesten Rolle im Kino: Auch Baby liebt Musik über alles. Er produziert sogar eigene Beats, die er auf Kassetten überspielt. Alle Darsteller hatten außerdem während des Drehs von Baby Driver eine permanente Musikbeschallung im Ohr, um rhythmisch auf einer Wellenlänge zu agieren. Elgort, der vom Musical kommt, kam das natürlich gelegen. In einer langen Sequenz am Anfang von Baby Driver kann man an seiner Körperspannung und Ausdruckskraft schon erahnen, dass er Vorerfahrung im Musical-Bereich mitbringt. Diese Kontrolle, die gleichzeitig federleicht und elegant wirkt, überträgt sich im Film von seiner Figur auf die Autos, mit denen er durch die Straßen von Atlanta rast.

Ansel Elgort (links) in Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Überhaupt unterscheidet sich diese Rolle von allen, in denen Elgort zuletzt zu sehen war. Seine Filmkarriere startete 2013 mit einer Nebenrolle im Horrorfilm Carrie. 2014 ergatterte er dann einen kleineren Part in dem Science-Fiction-Abenteuer Die Bestimmung - Divergent. Er gibt dort den etwas unsportlichen Bruder der Hauptfigur Tris (Shailene Woodley). Elgort arbeitete im selben Jahr in Das Schicksal ist ein mieser Verräter mit Woodley zusammen. In der Tragikomödie spielt er den todkranken Augustus, der humorvoll mit seiner Situation umgeht. Als Gus umspielt seine Lippen stets ein Lächeln, das zwischen frech und süß changiert. Er ist der coole und humorvolle Junge von nebenan, der mit seinen lässigen und ausschweifenden Bewegungen viel Sympathie ausstrahlt. Ohne mit der Wimper zu zucken, sagt er Hazel, dass er sie liebt. Manchmal ist es vielleicht etwas zu dick aufgetragen, aber er spielt durchaus einen Charakter und kein flaches "Love Interest" der Hauptperson. Kein Wunder, dass er mit dieser Rolle schließlich vollends die Aufmerksamkeit der Filmbranche auf sich zog.

Völlig anders tritt er in Baby Driver auf. Seine Figur versteckt sich gerne hinter ihrer Sonnenbrille, bleibt in der Beobachter-Position und überlässt das Reden lieber anderen. So extrovertiert er in der Teenie-Romanze war, so introvertiert tritt er in der Actionkomödie von Edgar Wright auf. Seine Bewegungen sind fokussierter, seine Mimik feiner. Von der Coolness hat er indes nichts verloren. Die Charakterisierung Babys erfolgt auch oft durch Bewegungen, zum Beispiel wenn er gedankenverloren die Straße entlang tanzt oder mit seinem taubstummen Pflegevater Gebärdensprache spricht.

Ansel Elgort in Baby Driver

Ansel Elgort ist auf diese zwei Filme seiner (noch kurzen) Karriere "besonders stolz" und möchte sich zum Charakterdarsteller weiterentwickeln: "Ich kann es kaum erwarten, als Charakterdarsteller zu arbeiten." Ein neues Projekt ist das Remake des Films Billionaire Boys Club, in dem er den Clubgründer Joe Hunt spielen wird. Die Geschichte beruht auf wahren Ereignissen. Seine Co-Stars sind Kevin Spacey, mit dem er nach Baby Driver ein weiteres Mal arbeitet, und Taron Egerton. Ein Wiedersehen mit Carrie-Star Chloë Grace Moretz gibt es außerdem bei dem Filmprojekt November Criminals, in dem die beiden einen Mordfall aufklären. In Mayday 109 wird er darüber hinaus den jungen John F. Kennedy mimen.

Anders als andere Kollegen im ähnlichen Alter, wie beispielsweise Miles Teller oder Nicholas Hoult, hat Ansel Elgort noch keine Rolle in einem Superheldenfilm angenommen. Immerhin gehörte er bereits zur Vorauswahl für den jungen Han Solo im nächsten Star Wars-Spin-off, ein Engagement in weiteren Blockbustern ist also nicht auszuschließen. Seine Zusammenarbeit mit einem eigensinnigen Regisseur wie Edgar Wright und seine allgemeine Einstellung zur Filmindustrie könnte seine Rollenwahl abseits der gewohnten Pfade erklären: "Das könnte die Filmlandschaft verändern. Ich glaube, wenn [Baby Driver] erfolgreich wird, werden die Studios nicht mehr so zögern, originelle Geschichten zu finanzieren."

Mit diesem Zitat im Hinterkopf scheint es mir schwer vorstellbar, dass Elgort sich demnächst ganz auf Franchises wie der Divergent-Reihe verlegt. Nach dem überraschenden Erfolg von Baby Driver in den USA dürfte es entsprechende Angebote nämlich häufiger geben. Als Schauspieler und Musiker werden wir von ihm in nächster Zeit in jedem Fall genug neue Geschichten und Melodien zu sehen und hören bekommen.

Was erwartet ihr noch von Ansel Elgort?

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