Das schutzlose Leben einer Frau in der deutschen Schattenwelt

26.04.2010 - 08:49 Uhr
Schutzlos
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Fast eine Million Menschen leben in Deutschland ohne Aufenthaltsgenehmigung. Sie führen ein Leben ohne Rechte und in Angst. Das ZDF-Sozialdrama Schutzlos von René Heisig beleuchtet genau diese Thematik.

Schutzlos ist der neue ZDF-Fernsehfilm von René Heisig. Vorlage zu diesem Sozialdrama ist das Buch “Illegal – Die Geschichte einer Frau, die es offiziell nicht geben darf”. Das Sozialdrama Schutzlos erzählt von dem Leben einer Frau, deren Geschichte für viele in Deutschland steht. Denn die Zahl der Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland liegt zwischen 250000 und einer Million. Die meisten Deutschen versuchen, diese Menschen nicht wahr zu nehmen, aber trotzdem profitieren sie von den billigen Aushilfskräften.

Worum geht es in ZDF-Fernsehfilm Schutzlos?
Maria (n/a) ist 34 Jahre alt und zweifache Mutter. Sie stammt aus Südamerika, Honduras. Sie lebt in Deutschland, illegal. Die junge Frau hat keine gültigen Papiere und ohne Aufenthaltsgenehmigung droht ihr die sofortige Abschiebung nach Honduras. Maria lebt wie Tausende andere in einer Schattenwelt mit eigenen Gesetzen. Sie muss ständig darauf achten, nicht aufzufallen, kann nicht ohne weiteres einen Arzt aufsuchen und ist Erpressern und Betrügern hilflos ausgeliefert. Als ihre beiden Kinder Pablo (Miguel Hernández Lara) und Isabel (Sara Kessling) auch nach Deutschland kommen, wird die Situation noch schwieriger. Denn das Leben wird immer teuerer. In dieser ausweglosen Situation bekommt sie ein überraschendes Angebot.

n/a, der dieser Film sehr am Herzen liegt, hofft „dass er zunächst einmal die Menschen erreicht und sie anregt, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen“. „Ich hoffe auch, dass das Publikum Sympathie und Mitgefühl für die Hauptfigur entwickeln kann und mit offeneren Augen für diese Menschen durch den Alltag geht“, fährt sie fort. “Mir war wichtig, dass sie immer Würde hat, dass sie mit Würde und Stolz versucht, sich zu behaupten, was ihr nicht leicht gemacht wird”, sagte Regisseur René Heisig zur Rolle der Maria. Die echte Maria Moreno hat ebenfalls die Flucht in das Unbekannte unternommen.

Was sagen die Kritiker zum ZDF-Fernsehfilm Schutzlos?
Die Kritiker sind durchaus angetan von Schutzlos. Thomas Gangloff auf evangelisch schreibt: "Intensiver als die verschiedenen bürokratischen Hindernisse – ohne Meldebestätigung dürfen Isabel und Pablo nicht zur Schule – sind naturgemäß die emotionalen Szenen, wenn sich die völlig erschöpfte Maria, die in gleich mehreren Jobs rund um die Uhr schuftet, auch noch die Vorwürfe ihrer ausgezeichnet ausgesuchten und geführten Kinder anhören muss. Mit deren Hilfe verdeutlicht der Film ohnehin am stärksten, wie so ein Leben auf der Flucht aussieht; von der Panik angesichts nächtlichen Blaulichts ganz zu schweigen. Ein berührendes Werk, dessen gutes Ende kaum repräsentativ für die rund eine Million “Illegaler” sein durfte."

Sven Sakowitz in der taz lobt ebenfalls den Film. “Die Umsetzung des Stoffes fürs Fernsehen ist größtenteils gelungen. Anschaulich und streckenweise bewegend wird in den neunzig Minuten dargestellt, unter welch permanentem Druck Papierlose stehen. … Schutzlos driftet dennoch nie ins Süßliche ab, und das liegt auch an der gebürtigen Chilenin n/a, die sich mit ihrer überzeugenden Darstellung der Maria für höhere Aufgaben empfiehlt.”

Wenn ihr mehr über eine Frau in der deutschen Schattenwelt erfahren wollt, dann schaltet am 26. April 2010 den TV-Film Schutzlos um 20:15 das ZDF ein. Weitere TV-Tipps findet ihr wie immer in unserem Fernsehprogramm.

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