Der Abschied der kleinen Feministin

07.11.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Bye, bye filmoSophie's Welt
Moviepilot
Bye, bye filmoSophie's Welt
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Ich verabschiede mich von meiner Kolumne filmoSophie’s Welt, aber nicht ohne einen kleinen Abschiedstext und einen Ausblick in die Zukunft.

Mein erster Artikel im Rahmen dieser Kolumne behandelte die auffällige Abwesenheit von Karrierenfrauen im Blockbusterkino. Heute geht es um meine eigene Karriere, wodurch sich die Schlange auf eine Weise in den Schwanz beißt, die ich nicht besser hätte inszenieren können. Ich kann euch aber versichern: Das ist Zufall! Ich habe bei meinem ersten Text von filmoSophie’s Welt nicht schon an den letzten gedacht!

Wie alles begann
Einige werden sich vielleicht noch erinnern, dass ich einst als ahnungslose Praktikantin bei Moviepilot angefangen habe. Schon während dieser Zeit habe ich die Leserschaft ein ums andere Mal mit Gender-Theman gequält beziehungsweise erfreut. Das ist eben Geschmackssache. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gerne an mein Plädoyer für den Macker im deutschen Kino, dem aus mir unerfindlichen Gründen keine deutschlandweite cineastische Protestbewegung folgte. Vielleicht habe ich mich aber auch durch meine Twilight-Begeisterung unglaubwürdig gemacht, schließlich verfasste ich während meines Praktikums zahllose Glitzervampir-News. Wie ich kürzlich beim erneuten Lesen feststellte, hatte ich in meinem Abschiedstext Die Sieben Schritte zum moviepiloten-Schein damals quasi versprochen, nicht mehr über Gender-Themen zu schreiben. Ich entschuldige mich hiermit für diese Irreführung, doch damals konnte ich noch nicht ahnen, was meine berufliche Zukunft bringen würde!

Die kleine Feministin
Etwa ein halbes Jahr nach dem Ende meines Praktikums fragte mich die Moviepilot-Redaktion, ob ich nicht Lust hätte eine Kolumne zu schreiben. Was für eine Frage! Schließlich hatte ich seit Ende meines Praktikums gehofft, meine beruflichen Wege würden mich eines Tages wieder zu Moviepilot zurückführen. Ob ich nicht Lust hätte, etwas über die weibliche Sicht auf das Filmgeschehen zu verfassen. Hm. Weibliche Sicht? Ich war ein wenig skeptisch, ließ mich aber sehr gerne auf das Experiment ein. Und dann passierte etwas Unvorhergesehenes: Je mehr ich mich in das Thema einarbeitete, desto spannender wurde es. Die kleine Feministin – wie ich zu Beginn noch meine leise innere Emanzenstimme nannte – wurde immer größer und griff plötzlich auch auf andere Bereiche meiner Arbeit als freie Journalistin über. Zunehmend wurde ich auch auf meine feministischen Texte angesprochen, obwohl ich sie damals noch gar nicht als solche bezeichnete.

Ein Ende ist immer auch ein Anfang
Um diese Geschichte ein wenig abzukürzen, komme ich direkt zum Fazit: filmoSophie’s Welt zu verfassen, hat mir stets große Freude gemacht, weil mir das Thema mehr und mehr ans Herz gewachsen ist. Wie schon das Praktikum, hat auch diese Kolumne in gewisser Weise meinen beruflichen Weg geebnet. Aber – oder vielleicht auch gerade deshalb – ist es nun Zeit, diesen Weg weiterzugehen und zu neuen Ufern aufzubrechen. Dies ist der letzte Text aus filmoSophie’s Welt, aber sicher nicht der letzte Text von mir. Ich werde weiter als TV-Film-Vorkosterin auf Moviepilot fungieren. Außerdem seid Ihr herzlich eingeladen, mir und meinen Kollegen (darunter auch Ex-Moviepilotin CUT!rin) auf unserem Blog filmosophie.com) treu zu bleiben. Ab Dezember wird es dann in der b-roll von kino-zeit.de eine neue Kolumne von mir geben. Mal schauen, wie groß bis dahin die kleine Feministin geworden ist.

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