Zur Klarstellung: Bruce ist der Name des mechanischen Hais, der bei Der weiße Hai verwendet wurde. Manche Gerüchte besagen, der Hai wurde nach dem Anwalt von Steven Spielberg benannt, andere sagen, es wäre der Name des Mannes, der den animatronischen Hai bediente. Wie es auch sei, Bruce feiert heute seinen 35. Jahrestag. Zumindest in Deutschland, in den USA startete der Film etwas früher am 20. Juni 1975.
Steven Spielberg hatte mit Der weiße Hai nicht einfach einen Horrorfilm über einen Amok-schwimmenden Hai gedreht, sondern einen Klassiker geschaffen, der sowohl das Publikum als auch das gesamte Hollywood-System nachhaltig beeinflusste. Wobei … manipuliert trifft es wohl besser, denn der Film löste eine Welle der Panik aus. Menschen trauten sich nicht mehr ins Meer und fürchteten sich sogar vor tieferen Binnengewässern. Der weiße Hai brachte zum Leidwesen seiner realen Artgenossen die ganze Gattung der Haie in Verruf und schürte eine ungerechtfertigte Angst. Ein Imageschaden, von dem sich die Tiere bis heute nicht erholten.
Die Auswirkungen des Films in Hollywood besaßen ähnliche Ausmaße. Der weiße Hai war der erste Film, der die 100 Millionen Dollar Einspiel-Schallmauer durchbrach und läutete auf diese Weise die bis heute anhaltende Ära des Blockbuster-Kinos ein. Zudem besiegelte der Film – mit Unterstützung des wenige Jahre später erscheinenden Krieg der Sterne von George Lucas – den Niedergang des New Hollywood Zeitalters. Die Schuld, dass wir Zuschauer jeden Sommer mit einer Flut von aufwändig produzierten Blockbustern konfrontiert werden, trägt also Der weiße Hai mit. Was sich verschmerzen ließe, wenn die Filme der letzten 35 Jahren die Qualität von Spielbergs Haithriller gehalten hätten. Aber bekanntlich erreichen nur wenige die cineastische Klasse von Bruce.
Happy Birthday, auf dass wir auf ewig die Fortsetzungen verdrängen werden!