Derek Cianfrance - Echtes Autorenkino in Perfektion

26.08.2013 - 19:01 Uhr
Derek Cianfrance
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Derek Cianfrance
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Die gewählte Person dieses moviepiloten hat zwar nicht die besten Voraussetzungen für diese Aktion, aber er hat sich dennoch klar für eine Person entscheiden, die ihn persönlich mit am meisten beeindruckt hat und sogar als eine Art Vorbild ist. Lest selbst!

Einen richtigen Lieblingsstar habe ich eigentlich nicht. Dazu gibt es zu viele, die für mich auf derselben Stufe stehen. Auch wenn sie alle ganz unterschiedlich sein mögen.

Nicht die besten Voraussetzungen für diese Aktion, aber dennoch konnte ich mich am Ende klar für eine Person entscheiden, die mich persönlich mit am meisten beeindruckt hat und die ich irgendwie sogar als eine Art Vorbild betrachte. Die Rede ist von Derek Cianfrance.

Nicht nur ein toller Regisseur, sondern auch ein ebenso guter Drehbuchautor. Ein Mann, der für echtes Autorenkino steht und dieses in einer faszinierenden und stets ergreifenden Weise praktiziert. Auch wenn er bisher nur drei Filme gemacht hat, von dem einer auch noch von der Bildfläche verschwunden zu sein scheint, ist er für mich bereits einer der erstaunlichsten und auch sympathischsten Filmemacher dieser Zeit. Denn er ist einer der wenigen, die noch Filme machen, um Filme zu machen. Das klingt jetzt blöd, ist aber längst nicht mehr selbstverständlich, schon gar nicht in Hollywood. Dort gilt oft das Motto: Filme machen, um Geld zu machen.

Doch davon lässt sich Cianfrance nicht beeinflussen. Er hat den Mut, etwas Unkommerzielles zu schaffen. Seine Filme sind keine, auf die breite Masse zugeschnittenen Kassenschläger. Sie werden auch nicht unbedingt mit Filmpreisen überschüttet, auch wenn sie das ohne Frage verdient hätten. Jeder Film von ihm ist wie eine persönliche Note, einen kurzen Blick in die Gedanken und die Seele von Cianfrance. Und welcher Regisseur in Hollywood traut sich schon so etwas zu? Die wenigsten wahrscheinlich. Erfolg ist für ihn zweitrangig, natürlich ist so etwas schön und ganz ohne Erfolg kann man auch nicht arbeiten. Aber Cianfrance weiß genau was er macht.

In einem Interview erklärte er, dass er nach Blue Valentine eine Reihe interessanter Angebote gehabt hätte. Doch er wollte wieder etwas Persönliches drehen, das sogar ihn selbst mitfühlen lässt. Mit The Place Beyond the Pines schaffte er dies mehr als eindrucksvoll. Seine Geschichten sind realitätsnah, wirken teilweise wie aus dem echten Leben gegriffen und ich bin mir sicher, dass sie es sogar stückweise sind. Aber das ist natürlich noch nicht alles, was ihn ausmacht. Er gibt seinen Filmen eine unglaubliche Authentizität, wodurch man als Zuschauer unweigerlich in das Geschehen hineingezogen wird. Davor kann man sich kaum entziehen, da er Emotionen so glaubhaft und intensiv vermittelt und er immer wieder Szenen einbaut, in die man sich gut hineinversetzten kann, oder die man sogar selbst ähnlich erlebt hat. Da steckt natürlich unglaublich viel Arbeit dahinter. Bei Derek Cianfrance muss alles stimmen, jedes Detail muss sich ineinander fügen, jede Szene Sinn ergeben. Man könnte meinen, er sei ein Perfektionist. Schließlich arbeitete er zwölf Jahre an dem Drehbuch zu Blue Valentine. Und diese Arbeit, diese Liebe, die er in seine Projekte legt, spürt man in jeder Sekunde.

Nicht zuletzt gibt er einem eine Botschaft mit auf den Weg. Und zwar nicht so etwas Standard Moralisches, das den ganzen Film wieder zerstört. Sie ist versteckt, nicht klar zu benennen und doch begreift sie jeder für sich, womöglich auch auf unterschiedliche Weise. Mir haben seine Filme jedenfalls einiges mit auf den Weg gegeben und dafür danke ich ihm. Ich glaube jetzt bin ich mir sicher, jetzt kann ich es endlich mit Gewissheit sagen: Derek Cianfrance ist mein persönlicher Lieblingsstar.


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