Die 25 besten Filme über L.A.

04.09.2008 - 14:00 Uhr
L.A. Confidential
Warner Bros. Pictures
L.A. Confidential
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Die Los Angeles Times wählt die Top 25 der Filme über ihre Stadt aus den vergangenen 25 Jahren

Nur New York wird wohl öfter als Schauplatz für Filme dienen als Los Angeles, die Metropole des Films in Kalifornien. Hier stehen die Kasinos, hier regieren Bandenkriege, hier leben die Reichen, Schönen und Drogensüchtigen. L.A. riecht sowohl nach Reality-TV-Übertragungen von Polizisten, die Gangster jagen, als auch nach Melting Pot aller möglichen ethnischen Gruppen. Jetzt hat die Los Angeles Times ihre persönliche Top 25 der Filme der letzten 25 Jahre, die in ihrer Stadt spielen, gewählt.

Platz 1 L.A. Confidential von Curtis Hanson

Gewonnen hat der anrüchige Neo-Noir-Thriller L.A. Confidential mit Kim Basinger in der Rolle der Edelprostituierten Lynn Bracken. Nach Meinung der Leser verkörpert dieser Film wohl am besten alle Clichés (oder Wahrheiten?) über L.A.. Laut Curtis Hanson verkörpert diese Femme Fatale alles, was die Menschen in L.A. über ihre Stadt denken. “Sie ist eine natürliche Schönheit mit einem falschen Image, ein Deckmantel, bei dem alles darum geht, ihn den Trotteln zu verkaufen. Aber wenn du über das Image der künstlichen Illusion hinausblickst, ist die Stadt nicht nur schön, sondern auch ich-bewusst. Unterhalb der Oberflächlichkeit kennt sie die Wahrheit über sich selbst. Nur jeder andere kämpft noch dies herauszufinden.”

Platz 2 Boogie Nights von Paul Thomas Anderson

Auch wenn es in Boogie Nights darum geht, wie Mark Wahlberg mit seinem gut gefüllten Schritt die L.A.-Pornoszene der 70er Jahre erobert, ist das Werk, mit dem sich Paul Thomas Anderson etablierte, kein Pornofilm. Die Welt, in der die Charaktere des Films leben, ändert sich so rasend schnell, dass es ihnen schwer fällt, zwischenmenschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten. Auch wenn Boogie Nights im Schatten späterer Filme des Regisseurs steht, ist er dennoch ein hervorragender Film über die kalifornische Metropole.

Platz 3 Jackie Brown von Quentin Tarantino

Welcher Film von ihm hat keinen Kultstatus erreicht? Diese Hommage an den Blaxploitation-Filme der 70er, mit einer starken Pam Grier in der Hauptrolle, ist in die Annalen eingegangen. Auch wenn an dieser Stelle sowohl Pulp Fiction als auch Reservoir Dogs stehen könnten, wurde mit Jackie Brown der Aussage von Quentin Tarantino Rechnung getragen, dieser Film sei die beste und nuancierteste Darstellung seiner Heimatstadt.

Platz 4 Boyz N the Hood von John Singleton

Das schießwütige Drama über die “Jungs aus dem Viertel” ist Kult. John Singleton war einer der ersten, der die brutalen, teilweise auch rassistisch motivierten Bandenkriege seiner Stadt darstellte. Ice Cube spielt einen der wütenden afroamerikanischen Kids aus dem Süden von L.A., der so weit weg scheint vom Glitzerimage der Stadt. Hier besitzt jeder eine Waffe, nach der Schule droht die Straße und Geld wird mit Drogen verdient. Anfang der 1990er war die Zeit der grausamsten Straßenkämpfe L.A.s. Boyz N the Hood hat bis heute leider nichts an Aktualität eingebüßt.

Platz 5 Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall von Martin Brest

Diese Polizistenkomödie war so erfolgreich, dass sie auf eine Trilogie ausgedehnt wurde. Eddie Murphy fand in ihre seine Paraderolle des ewig quatschenden, ein wenig durchgeknallten Cops wieder, der aus Detroit kommt und die Stadt der Engel in seinen Bann zieht. Übrigens wird schon seit Jahren über einen vierten Teil spekuliert, doch nur der erste Teil aus dem Jahr 1984 schaffte es mit seinem unvergleichlichen Soundtrack ins Herz der L.A. Times.

Platz 6 The Player von Robert Altman

Schon 1973 hatte Robert Altman in Der Tod kennt keine Wiederkehr die unmoralische Stadt verdammt. In The Player wendet er wiederum all seinen Zynismus an und erzählt eine Geschichte des Filmbosses Griffin Mill – gespielt vom jungen Tim Robbins – , der einen vermeintlichen Erpresser umbringt. Der Film ist mit Kurzauftritten zahlreicher Hollywoodstars gespickt, wie wir es aus anderen Werken des Meisters kennen.

Platz 7 Clueless von Amy Heckerling

Wer vermisst nicht Alicia Silverstone, die Verkörperung der 1990er? Die Aerosmith-Muse spielt in Clueless eine dämliche, oberflächliche, aber attraktive Blondine, die als Metapher für L.A.s Upper-Class-Teens steht. 1995 waren Handies noch selten – Cher Horowitz hatte eins. Ihre Freizeit verbringt die Göre mit Shopping, ihre Freunde sind weiß, ihre Sprache orientiert sich an einem snobistischen Slang, der Eingang in die Popkultur fand.

Platz 8 Repo Man von Alex Cox

Auch eine durchgeknallte Science-Fiction-Komödie landet in den Top 10, die in den dreckigen Ecken des östlichen Los Angeles spielt. Emilio Estevez ist der Punk Otto. Er schließt sich ein paar Schuldeneintreibern an und findet vier Außerirdische. Die Stadt im Jahr 1984 brodelt – jeder Supermarkt an der Ecke könnte sofort überfallen werden, Rassenunruhen drohen. Trotz seines komischen Science-Fictions-Touch bietet Repo Man Einblick in etwas, was auf L.A. erst noch zukommen wird.

Platz 9 Collateral von Michael Mann

Regisseur Michael Mann schafft es, L.A. glatt aussehen zu lassen. Ob dies an Tom Cruise liegt, der in Collateral die Hauptrolle spielt? Er ist Auftragskiller Vincent, der Jamie Foxx als Taxifahrer missbraucht, um seinem Job nachzugehen. Ein spannender Thriller über ein geschmeidiges, brutales L.A.

Platz 10 The Big Lebowski von Ethan Coen und seinem Bruder Joel Coen

Selten hat ein Film so viele “Fucks” verwendet. Die beiden Brüder schaffen den Antiheldens schlechthin: den “Dude”, der faul in seinem Apartment in L.A. abhängt. White Russian, Millionäre und ein Vietnamveteran – sie alle leben nebeneinander ihr chaotisches Leben in L.A.

Wer sich für die Plätze 11 – 25 interessiert, kann sich hier den Artikel in der Los Angeles Times durchlesen.

Welcher Film ist euer Lieblingsfilm über Los Angeles?

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