Erst gestern zeigte Arte die erste Regiearbeit des dänischen Arthaus-Regisseurs Lars von Trier, The Element of Crime - schon geht es heute mit dem spannenden Experimentarfilm The Five Obstructions weiter, den er zusammen mit seinem älteren Regiekollegen und Freund Jørgen Leth drehte. Das Ergebnis: ein hochinteressanter Austausch zweier Regie-Generationen.
Lars von Trier stellt seinen Freund Jørgen Leth vor eine kniffelige Aufgabe: Er soll seinen Kurzfilm Der Perfekte Mensch aus dem Jahr 1967, den von Trier für einen grundperfekten Film hält, fünf mal neu verfilmen und muss bei jeder neuen Variante eine Bedingung in Kauf nehmen, die ihm von Trier auferlegt, der damit zu verhindern versucht, dass Leth erneut ein dermaßen perfekter Film gelingt. So muss Leth den Film zum Beispiel einmal an einem Ort drehen, an dem er nie zuvor gewesen ist. Eine weitere Version soll als Animationsfilm umgesetzt werden, da beide Regisseure Animationsfilme nicht gerade schätzen.
Julian Hanich vom Tagesspiegel schrieb zum damaligen Kinostart:
Der Jüngere legt den Älteren in künstlerische Ketten, damit der sich so gewandt wie der Magier Harry Houdini daraus befreit. Das gelingt Leth an manchen Stellen so verblüffend gut, dass man ins Staunen gerät. Und plötzlich fällt es einem wie Schuppen von den Augen, dass Leth bei den Gesprächen immer auf dem Sofa Platz nimmt, während ihm von Trier wie ein Analytiker im Sessel gegenübersitzt: Filmemachen als Therapie.
The Five Obstructions demonstriert äußerst effektiv und eindrucksvoll, wie ein Filmemacher auferlegte Widerstände durch Kreativität umgeht bzw. in etwas vollkommen Neues verwandelt. Ein brillantes Nachdenken über die Kunstform Kino, ein Schlüssel zum Verständnis des Regisseurs Lars von Trier und eine Reise zum Kern des Filmemachens selbst.
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Was?
The Five Obstructions
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Wo? Arte
- Wann? 22:35 Uhr