Köln, den 19. Oktober 2015
Zum Start dieses Blogs habe ich es endlich geschafft.
Nachdem ich schon zweimal in diesen Film gehen wollte, es aber einmal nicht
geschafft habe und beim zweiten Mal er ausverkauft war, sitze ich endlich im
Vorführungssaal und die Trailer fangen an. Und genau in diesem Moment setzt sich
natürlich ein 2-Meter Mann vor mich. Na klasse. Also vorsichtig nach links und
rechts umschauen, sehen dass neben mir noch ein Platz frei ist und schnell
umsetzten. Viel besser.
Was nun folgt ist ein fast perfektes Kinoerlebnis. Nur die beiden Typen neben
mir, die alle 20 Minuten rauslaufen nerven etwas. Aber bei diesem Film ist
darüber locker hinwegzusehen.
Selten habe ich so eine Intensität im Kino erlebt, und das obwohl ich schon
einiges im Kino gesehen habe. Die meiste Zeit saß ich nicht gemütlich im
Sessel, sondern hockte angespannt auf der Kante. Die ehrlich Brutalität
überrascht und schockiert mich zu gleichermaßen heftig, trotz der Tatsache,
dass ich, wie schon gesagt, schon einiges bisher gesehen habe.
Emily Blunt spielt zwar etwas blass und klischeebehaftet, das ist aber eh
völlig egal, da Josh Brolin und vor allem der überragende Benicio del Toro ihr vollkommen die Show stehlen. Dieser dürfte
mit dieser Vorstellung einer der Topfavoriten auf den Oscar als bester
Nebendarsteller sein.
Zwar kann man dem Film einiges vorwerfen, zum Beispiel das er für
Waffenfetischisten gemacht worden sei. Aber eins darf man dem Film nicht
unterstellen, nämlich das er ein Propagandamittel sei. Denn über Motive oder die
ehrenhafte Rettung der amerikanischen Werte wird fast nicht geschwafelt,
sondern es wird einfach nur getan, was getan werden muss. Und dass ist in
diesem Fall eben *VORSICH SPOILER* einen nach Rache gierenden Auftragskiller,
eben einen Sicario, auf den obersten Drogenboss an zusetzten und ihn mit allen
Mitteln zu unterstützen. SPOILER ZU ENDE*
Am Ende kam ich aus dem Kino raus und merkte erst, unter was für einem Adrenalinrausch
man die ganze Zeit stand. So etwas darf man eigentlich gerne öfter haben.
Fazit: Ein fast perfekter Film, der nur unter dem blassen Spiel der
Hauptdarstellerin und dem etwas trägen Aufbau von Minute 10-25 leidet. Aber das
ist wirklich Meckern auf ganz hohem Niveau.