Erste Ausschnitte aus John Woos Epos The Crossing

10.09.2014 - 18:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Zhang Ziyi in John Woos The Crossing
China Film Group
Zhang Ziyi in John Woos The Crossing
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Bevor er stirbt, will er einen perfekten Film machen. So beschreibt Face/Off-Regisseur John Woo seine Herangehensweise an The Crossing, für den nun ein dreiminütiges Featurette veröffentlicht wurde.

Als John Woo 2012 wegen einer Krebserkrankung in Behandlung war, sagte er sich: "Ich kann nicht einfach so sterben, ohne einen Film zu machen, den ich für perfekt halte." So schildert der Regisseur hinter modernen Klassikern wie Hard Boiled und Im Körper des Feindes seinen persönlichen Erweckungsmoment in den Vorbereitungen von The Crossing.

2008 hatte er von der Geschichte des Dampfschiffs Taiping gehört, das 1949 auf der Überfahrt von Festlandchina nach Taiwan untergegangen war. 1500 Opfer soll die Schiffskatastrophe gefordert haben. In einem Featurette zu seinem neuen Epos erklärt Woo, dass er mehr kann, als nur Killer in Zeitlupe beim Schusswechsel zu beobachten. So erzählt The Crossing den Untergang der Taiping aus Sicht von drei Liebespaaren. Gespielt werden sie von chinesischen, taiwanesischen, japanischen und südkoreanischen Darstellern wie Ziyi Zhang (Tiger & Dragon), Takeshi Kaneshiro (Chungking Express), Hye-kyo Song (The Grandmaster), Xiaoming Huang (Ip Man 2), Masami Nagasawa (Nada Sōsō) und Dawei Tong (Red Cliff 2).


The Crossing

Bei ScreenDaily  ist außerdem nachzulesen, dass The Crossing wie schon John Woos Schlachtengemälde Red Cliff in China in zwei Teilen veröffentlicht wird. Am 2. Dezember 2014 wird The Crossing 1 in der Volksrepublik in die Kinos kommen und Anfang 2015 wird dann Teil 2 folgen. Ob für andere Märkte wie bei Red Cliff eine "Best of"-Version in Form eines einzigen Films angefertigt wird, ist noch nicht bekannt.

Das oft als "chinesisches Titanic" beschriebene Epos wurde mit einem geschätzten Budget von 48,6 Millionen Dollar gedreht und buhlt in 3D in der heiß umkämpften Saison des chinesischen Neujahrs um Zuschauer. Besetzt mit einem panasiatischen Star-Ensemble handelt es sich bei The Crossing um eine chinesisch-japanisch-südkoreanische Koproduktion. Die Geschichte dürfte besonders wegen ihres historischen Hintergrunds mit Argusaugen betrachtet werden. Denn The Crossing spielt in den jetzten Monaten des Chinesischen Bürgerkriegs zwischen Kommunisten und Nationalisten. Damals flüchteten rund zwei Millionen Menschen vor den Kriegswirren und den kommunistischen Truppen auf die Insel Taiwan. Dort nahm der wenig später besiegte Nationalisten-Führer Chiang Kai-shek ebenfalls Zuflucht und regierte nach Ende des Krieges in der Republik China.

Das mit 1500 Flüchtlingen und Crewmitgliedern besetzte Dampfschiff Taiping verkehrte im Januar 1949 zwischen Shanghai und Keelung (Taiwan), als es mit einem Frachtboot kollidierte. Im Oktober desselben Jahres verkündete Mao Zedong die Gründung der Volksrepublik China mit der Hauptstadt Beijing. Der Bürgerkrieg war zu einem Ende gekommen. Bis heute beanspruchen sowohl die Volksrepublik als auch die Republik China die Alleinvertretung des Landes.

Das Drehbuch von The Crossing wurde von Wang Hui-ling geschrieben, die unter anderem die Vorlagen für Ang Lees Tiger and Dragon sowie Gefahr und Begierde lieferte. Für ersteren erhielt die aus Taiwan stammende Autorin eine Oscarnominierung. John Woo, der mit The Crossing seinen ersten Film seit fünf Jahren vorlegt (von der Co-Regie bei Reign of Assassins abgesehen), vergleicht das Epos übrigens mit Vom Winde verweht.

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