In Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel spielt Robert Gwisdek alias Käptn Peng einen fanatischen Regisseur, der auch dann noch die berühmte Kleist-Novelle inszenieren will, nachdem ihm alle seine Geldgeber abgesprungen sind.
Gerade wollte Regisseur Lehmann (Robert Gwisdek) mit den Dreharbeiten zu seiner opulenten Verfilmung von Heinrich von Kleists Novelle Michael Kohlhaas beginnen, da platzt auch schon die gesamte Finanzierung. Statt hochkarätigem Historiendrama dann halt Low-Budget-Epos, denkt sich Lehmann und marschiert unbeirrt mit Sack und Pack in die bayerische Pampa. Im beschaulichen Dörflein Speckbrodi angekommen, trifft er auf den schauspielaffinen Bürgermeister, der ihm zusammen mit der ortsansässigen freiwilligen Feuerwehr bei den Dreharbeiten behilflich ist.
Doch die Eigenwilligkeit des Regisseurs verlangt sowohl den Einheimischen als auch der Filmcrew so einiges ab.
Mit der Film-im-Film-Komödie Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel von Aron Lehmann bekommen wir nicht nur eine der ungewöhnlichsten Kleist-Inszenierungen geboten, sondern erhalten noch dazu einen Einblick hinter die Kulissen der Filmarbeit. Doch je mehr dabei Realität und Fiktion ineinander übergehen, desto deutlicher werden wir der Parallelen zwischen dem (fiktiven) Regisseur und seiner Figur Michael Kohlhaas gewahr. Das macht den Film über die humoristische Komponente hinaus auch zu einer liebevollen Satire über die deutsche Filmlandschaft.
- Heute im TV: Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel (2012)
- Sender: rbb
- Zeit: 23:35 Uhr