Ich bin Jacks Fight Club

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Fight Club
20th Century Fox/moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Fight Club
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David Finchers Fight Club hat auch diesen moviepilot-User getroffen wie ein Faustschlag. Aber er ging nicht zu Boden, sondern verfasste einen Text zu seinem Lieblingsfilm.

„Aber du musst mir ’nen Gefallen tun.“ „Ja, türlich.“ „Ich will, dass du mich schlägst, so hart du nur kannst.“ „Was?“ „Ich will, dass du mich schlägst, so hart du nur kannst.“ Es gibt sie, jene Filme, die dich ganz hart erwischen. Rechter Haken, voll aufs Ohr. Jene Filme, die dein Denken verändern. Die erste Regel des Fight Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club. Ich bin Jacks übersprudelnde Begeisterung. Jene Filme, die man sich wieder und wieder anschauen kann. Die zweite Regel des Fight Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Fight Club. Dieses eine Mal breche ich die Regeln. Bitte bringen Sie Ihre Sitzlehnen in eine aufrechte Position.

Stell dir vor, du verbringst dein Leben in völliger Orientierungslosigkeit, gefangen irgendwo zwischen den vergessenen Träumen deiner Jugend und dem IKEA-Nestbautrieb. Gestrandet auf Planet Starbucks. In deiner Stereoanlage plärrt Frank Black auf der Suche nach seinem Verstand. Du kannst nicht schlafen. Alles ist weit weg. Alles ist eine Kopie einer Kopie einer Kopie. Fight Club ist das Original. Die dritte Regel des Fight Club lautet: Fight Club wird dich verändern. Sei auf alles gefasst.

Vierte Regel: Ein grandioser Film braucht eine grandiose Vorlage. Nun, nicht immer, aber es hilft, wenn man als Drehbuchautor Chuck Palahniuks düsteres Manifest einer gescheiterten Generation in den Händen hält, das geradezu nach einer kongenialen Verfilmung bettelt. Es ist die zynische Anklageschrift an eine Konsumgesellschaft, die sich selbst in den Dämmerschlaf gekauft hat. Ich bin Jacks düsteres Lesevergnügen. Was auf Papier funktioniert, muss nicht auch auf Zelluloid funktionieren. Hier schon.

Fünfte Regel: Die Vorlage verlangt nach einem Regisseur; nach jemandem mit seinem eigenen Stil, mit Talent und Sachverstand, der trotzdem noch unverbraucht genug ist, Risiken und Wagnisse einzugehen. Jemanden mit abgetrennten Köpfen in Kisten. Jemanden, der sich über Hollywoods Konventionen hinwegsetzt. Ich bin Jacks Meta-Humor. Es ist Fight Club geblieben, aber David Fincher hat ihm seinen Stempel aufgedrückt, hat einen Kultroman in einen Meilenstein des Kinos verwandelt.

Sechste Regel: Der Fight Club braucht Kämpfer. Die Leute fragen mich immer, ob ich Tyler Durden kenne. Ohne ihn, ohne dieses herrlich wahnsinnige Funkeln in Brad Pitts Augen, fehlte dem Fight Club seine Anziehungskraft. Ohne Edward Norton, dessen resigniert-monotone Stimme uns durch ein subversives Labyrinth aus Chaos und Lifestyle-Obsession führt, hätten wir nie zum Fight Club gefunden. Ohne Helena Bonham Carter wäre das alles nicht passiert. Ich bin Jacks Standing Ovations.

Siebte Regel: Ein großer Film wie dieser muss überraschend sein, ehrlich, einzigartig, kompromisslos bis hin zu seinem überragenden Finale, seinem großen Showdown. Ich bin Jacks zustimmendes Nicken. Tyler sagt, fühl dich nie vollständig. Tyler sagt, Schluss mit der Perfektion. Ich sage, Fight Club ist perfekt, ein Meisterwerk bis ins letzte Detail. Ein Lieblingsfilm. Ich bin Jacks großartiger Filmgeschmack.

Und die achte und letzte Regel: Wer den Fight Club noch nicht gesehen hat, muss das nachholen. Sofort.


Sollte der Text euer Gefallen finden und ihr möchtet ihn gern in der weiteren Auswahl für die Jury sehen, dann drückt bitte auf den Button “News gefällt mir” unter diesem Text. Wir zählen am Ende der Aktion Lieblingsfilm alle moviepilot-Likes zusammen.

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