In Ich habe keine Angst erzählt Gabriele Salvatores, der 1992 den Auslands-Oscar für sein Kriegsdrama Mediterraneo erhielt, von einem süditalienischen Dorf im Sommer 1978. Der zehnjährige Michele (Giuseppe Cristiano) macht beim Spielen auf einem verlassenen Gutshof eine seltsame Entdeckung. In einem dunklen Erdloch findet er einen angeketteten Jungen. Filippo (Mattia Di Pierro) ist verwahrlost und kann nur schwer sprechen. Michele versorgt ihn mit Essen, traut sich aber nicht, seinen Eltern oder Freunden von seinem Fund zu erzählen. Aus den Fernsehnachrichten erfährt er von der Suche nach dem entführten Filippo. Irgendwann beginnt Michele zu ahnen, dass die Männer des Dorfes und womöglich gar sein geliebter Vater in das Verbrechen verwickelt sein könnten.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Niccolò Ammaniti, inszeniert Gabriele Salvatores ein atmosphärisch dichtes und überaus packendes Drama, das im Jahre 2003 im Wettbewerb der Berlinale startete. Die große Kunst des Films besteht darin, eine harte und dramatische Wahrheit aus einer fast unbekümmert kindlichen Perspektive zu betrachten. Michael Althen zieht deshalb einen sehr schlüssigen Vergleich, wenn er für die FAZ schreibt: “Was das angeht, erinnert ‘Ich habe keine Angst’ durchaus an Benignis Das Leben ist schön, denn auch Gabriele Salvatores betreibt den Schrecken als Kinderspiel und stülpt damit sein Genre von innen nach außen, wodurch die häßlichen Innereien zwangsläufig deutlicher sichtbar werden.”
Was? Ich habe keine Angst
Wann? 22:35 Uhr
Wo? Servus TV