Elli Makra reicht’s. Sie ist nicht glücklich mit ihrem Leben, den brutalen Ex-Mann will sie nie wieder sehen und sich der griechischen Scheinwelt in Deutschland entziehen. Sie möchte zurück in ihre Heimat – doch so einfach wird ihr diese Entscheidung nicht gemacht…
Elli Makra – 42277 Wuppertal läuft am Montag, den 15. Juni, um 0:35 im ZDF. Alternativ kann er um dieselbe Uhrzeit im ZDF-Live-Stream im Internet angeschaut werden. Im Interview spricht die Hauptdarstellerin Anna Lalasidou
Seit wann leben sie in Deutschland?
Seit bereits 16 Jahren, d.h. seit 1992
Der Regisseur hat sich bei der Entwicklung stark an den Geschichten und Persönlichkeiten der Darstellerinnen orientiert. Sehen sie Gemeinsamkeiten zwischen sich und Elli Makra?
Die einzige Gemeinsamkeit die mich mit der Hauptfigur Elli Makra verbindet ist die, dass wir beide in Wuppertal leben.
Elli Makra ist ihre erste schauspielerische Erfahrung. Können sie etwas über die Arbeit am Set erzählen und über die Erfahrungen die sie dabei gemacht haben? Wie haben ihre Freunde, ihre Familie auf die Rolle reagiert?
Wider erwarten, hat mir die Arbeit vor der Kamera sehr viel Spaß gemacht ebenso wie die ersten Erfahrungen als Schauspielerin.
Meine Familie und meine Freunde waren positiv überrascht als Sie mich das erste Mal gesehen haben.
Wie war die Arbeit mit den anderen Schauspielern und dem Regisseur? Gab es Platz für Improvisation?
Obwohl wir Alle Laiendarsteller waren, haben wir uns prima als Team ergänzt.
Der Regisseur ist auf jeden von uns intensiv eingegangen.
Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn bereits seit Jahren kennen würde
und die Zusammenarbeit mit ihm hat mich sehr erfüllt und mir viel Freude bereitet -
er ist ein Teil meiner Familie geworden.
Die Schwestern unterhalten sich abwechselnd griechisch und deutsch. Wie ist das bei Ihnen? Gibt es Dinge, die Sie lieber auf Deutsch sagen, andere lieber in ihrer Muttersprache?
Es kommt darauf an, mit wem man spricht. Man wechselt immer innerhalb eines Satzes zu den Worten, die man in der jeweiligen Sprache besser beherrscht.
Aber Fluchen und temperamentvolles Schimpfen klappt immer besser auf griechisch.
Wir sehen im Film, wie die Schwester Elli aus dem Kaffeesatz etwas prophezeit. Ist das ein griechischer Brauch? Wann wird er praktiziert?
So viel mir bekannt ist, ist das ein Brauch der orientalischen Länder. Praktiziert wird dieser Brauch in Griechenland bei einer gemütlichen Kaffeerunde, meistens unter Frauen.
Generell halten die Frauen im Film sehr stark zueinander- Männer werden eher außen vor gelassen. Ist da so üblich?
Eigentlich sind die griechischen Männer gleichberechtigt. Spaß bei Seite. Nein üblich ist das so nicht, es kommt immer auf das zu lösende Problem an.
Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass der Familienbund bei den Griechen sehr ausgeprägt ist.
Am Ende sehen wir die Schwestern, wie sie auf ihre ganz eigene Art und Weise den Tod des Vaters betrauern. Sie sitzen um Familienfotos, singen ein trauriges Lied, weinen, umarmen sich. Kennen sie das, gemeinsame Trauer so zu erleben?
Ja, wir Griechen trauern laut, emotional und mit viel Wehmut.
Der Film erzählt von der langsamen Annäherung zwischen Elli und ihrer Nichte Niki. Sehen sie Gemeinsamkeiten dieser unterschiedlichen Frauen, die zu Verbündeten werden?
Eine Gemeinsamkeit ist die identische Herkunftsfamilie und auch die problematische Beziehung zu Ellis Schwester, die gleichzeitig Nikis Mutter ist. Elli sieht in Niki ihr eigentliches Spiegelbild aus ihrer Jugendzeit.
Im Film sehen wir Elli beim Glücksspiel? Machen sie das auch manchmal?
Naja…wenn Sie auch das Lottospiel dazu zählen, dann ja!*
Was verbinden sie mit dem Wort “Heimat”?
Heimat bedeutet für mich ein Ort der Integration, Akzeptanz und Toleranz meinerseits und auch von Seiten meiner Mitmenschen.
Möchten sie nun weiter in Richtung Schauspielerei arbeiten?
Ja, ich möchte bei der Schauspielerei bleiben, da es eine abwechslungsreiche Arbeit ist, bei der man viel Menschenkontakt hat und wo man sich in verschiedenen Charakteren schauspielerisch austoben kann.
Mit Material von mîtosfilm.