Mit Spannung wird er erwartet, der erste Superheld des Jahres: Iron Man. Gestern nun feierte der Film Premiere am Potsdamer Platz in Berlin. Im April 1963 erblickte er das Licht der Welt, als Marvel-Comic. Tony Stark, seines Zeichens Großindustrieller, Lebemann und Frauenheld, ist ein großer Egozentriker und Unsympath. Er ist eigentlich kein Superheld, aber als genialer Wissenschaftler erfindet er eine Rüstung, die ihn genau dazu macht. Fanden damals seine Kämpfe in Vietnam statt, muss er heute in Afghanistan gegen den Terrorismus kämpfen.
Robert Downey jr. spielt diesen typischen Amerikaner, der mit dem Verkauf von Waffen Milliarden macht, aber dann doch irgendwie seine patriotische Ader entdeckt. Eigentlich ist der Schauspieler nicht gerade für solch Blockbuster-Rollen und Pop-Corn-Kino prädestiniert, aber genau das könnte ja dem Film zum Vorteil gereichen. Für mich ist er einer der besten Schauspieler seiner Generation, der leider viel zu viel Zeit mit Drogen, Alkohol und Gefängnis vergeudete und zu selten die wirklich richtigen Rollen bekommen hat. Aber wenn er auf der Leinwand zu sehen ist, dann füllt er sie auch ganz aus. Hier könnte er mit einem Blick der unsympathische Kapitalist sein, ohne dass es im Drehbuch steht. Bei ihm könnte statt martialer Kämpferfähigkeit der Charakter eindeutig im Vordergrund stehen. Und dass er einen egozentrischen Macho darstellen soll, dürfte ihm relativ leicht fallen. Auch sonst ist der Cast nicht zu verachten. Jeff Bridges spielt einen knallharten Geschäftsmann und Gwyneth Paltrow eine sexy Schönheit. Blockbuster-Personal sah bisher anders aus.
Erwähnt werden sollte noch, dass schon vor dem Kinostart über drei Fortsetzungen nachgedacht wird. Robert Downey jr. jedenfalls hat angeblich schon für drei weitere unterschrieben. Ob das den anderen Blockbuster-Superhelden des kommenden Sommers gelingt? Wir wissen es nicht und sind umso gespannter, welcher der Helden im sommerlichen Reigen gewinnt wird. Iron Man hat schon mal gute Karten. Oder etwa nicht?