Sylvester Stallone hatte eine geniale Idee. Er wollte die Action-Elite der Achtziger in einer spektakulären Söldnerarmee mit den Prügelkönigen der heutigen Generation vereinen. An wen er sich schon im Frühstadium von The Expendables wandte, ist dabei keine Überraschung: Jason Statham ist Action pur und ein solches Projekt ohne den lässigen Briten zu starten wäre schon beinahe – entschuldigt diesen zuletzt überstrapazierten Begriff – Blasphemie. Heute feiert der adrenalingeladenen Glatzkopf seinen 45. Geburtstag und wir erklären euch, warum Jason Statham einer der coolsten Darsteller seiner Generation ist.
Bekannt wurde er als cleverer Kleinganove unter der Regie von Guy Ritchie in Bube Dame König GrAs und Snatch – Schweine und Diamanten. In der The Transporter Franchise beeindruckt er als wortkarger Berufsfahrer, eine Art Michael Schumacher in cool. In Crank und Crank 2: High Voltage stürzt er sich – gezwungenermaßen ständig auf Hundertachtzig – in seine Rachepläne – wenn er nicht gerade öffentlichen Sex hat. Bei The Expendables und The Expendables 2 gehört er einer epischen Söldnerarmee an, die Muammar al-Gaddafi vermutlich im Alleingang erledigt hätte. Wo ist die Konstante? Stimmt, alle Filme glänzen mit Action und Crimeelementen. Der eigentliche rote Faden ist aber ein anderer. Jason Statham ist einfach immer verdammt cool. Und jetzt kommt’s: So ist er nicht nur in seinen Filmen.
Mehr: Jason Statham vs. Drogenbaron in Homefront
Schon in seiner Jugend entwickelte Jason Statham seine charakteristische Lässigkeit. Er spielte mit seinem Jugendfreund, der ‘Axt’ Vinnie Jones, Fußball, schaffte es in den Olympiakader der britischen Turmspringer und verkaufte Elektrogeräte auf dem Schwarzmarkt. Die Tatsache, dass er nie eine Schauspielschule von innen gesehen hat, verschafft ihm eine Credibility, um die ihn Hollywoods Milchbubis leidenschaftlich beneiden. Personaler verlangen heutzutage auch keine lückenlosen Lebensläufe mehr.
Sympathisch ist auch Jason Stathams Berufsethos. Er ist ein Actiondarsteller und als solcher macht er so viele Stunts wie möglich selbst. Kostprobe gefällig: Für Crank ist er nur mit einem Nachthemd bekleidet bei vollem Tempo Motorrad gefahren, für The Expandables hielt er während eines Sturzflug den Kopf aus dem Flugzeugfenster und natürlich beherrscht er mehrere asiatische Kampftechniken. ‘Ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich als Hauptdarsteller gemütlich in einem Stuhl säße, während ein Stuntman alle ungemütlichen Szenen für mich drehen würde. Für so etwas würde ich keine Lorbeeren bekommen wollen, weil ich nicht dafür geradestehen könnte.’ (Moviejones) Unsere Helden der Achtziger verdrücken bei solchen Worten sicher ein nostalgisches Tränchen.
Mehr: Transporter Serie eifert Jason Statham nach
Gut, dass Jason Statham der Erfolg nicht zu Kopf steigt. Ein wesentliches Standbein seiner Beliebtheit ist die Bescheidenheit. Jason Statham ist kein Method Actor und auch nicht der neue Robert De Niro – und das weiß er. In seiner Filmografie finden sich beinahe ausschließlich Actionfilme. Doch mit dieser Tatsache und der Frage nach seinem schauspielerischen Talent geht er locker um. In einem Interview zu Safe – Todsicher erklärte er: ‘Ich will nicht deswegen etwas Anderes versuchen, nur weil es etwas Anderes ist. Etwas Anderes zu machen ist toll für Charakterdarsteller. Ich sehe mich nicht als großen Charakterschauspieler, der erst einen Anwalt und dann etwas auf bizarre Weise Anderes spielt. Das ist nicht meine Stärke.’
Gesunde Selbstwahrnehmung ist ein rares Gut in Hollywood. Deswegen gratulieren wir einem der coolsten Arschtreter der neuen Schauspielergeneration. Bleib wie du bist, Jason Statham.