Joseph Gordon-Levitt - Auf dem Boden geblieben

26.08.2013 - 19:01 Uhr
Joseph Gordon-Levitt
moviepilot/Warner
Joseph Gordon-Levitt
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Am 17. Februar 1981 passierte es: Ein kleines Baby kam zur Welt. Naja, eins von vielen. Doch eben seine Eltern hätten wohl zu diesem Zeitpunkt niemals daran gedacht, dass dieser kleine Krümel eines Tages ein Vorbild für viele Menschen wird.

Junge und alte, dünne und dicke, psychopathische und schizophrene und etliche andere Menschensorten werden sich an den Filmen ergötzen, in denen der vor einigen Zeilen erwähnte Junge mitspielt, werden jubeln, wenn sie seinen Gesang hören, werden sich die Hände reiben, wenn sie die Kurzfilme entdecken, die durch sein eigenes Projekt hitRECord entstanden sind.

Bevor er durch die Sitcom Hinterm Mond gleich links 1996 populärer wurde, hatte er schon etliche andere Auftritte hinter sich. Seine ersten Gehversuche übte er in der Sitcom Jede Menge Familie aus, in Aus der Mitte entspringt ein Fluß hatte er sein Spielfilmdebüt. Ich habe Hinterm Mond gleich links leider erst ein paar Jahre später entdeckt, doch lieber später als gar nicht. Denn es entstand eine gewisse Liebe zu einem Schauspieler, die ich in der Form so noch nicht erlebt hatte. Mögen tu ich viele, doch ist er mein absoluter All-Time-Star. Als pubertierender Teenager Tommy in eben jener Sitcom habe ich ihn verstanden und er mich, denn er hat mir immer wieder genau das gegeben, was ich sehen wollte. Er hat seine Rolle perfekt gemeistert und gezeigt, was es heißt, ein ‚Teenie‘ zu sein. Und wenn wir mal ehrlich sind, einem Heranwachsendem durch so eine Zeit zu helfen, ist nicht grade leicht.

Doch das war nicht das letzte Mal, dass man ihn auf der Leinwand gesehen hat. Zum Glück. Der ‚Junge von nebenan‘ wollte auf die große Bühne, er arbeitete sich weiter hoch, in 10 Dinge, die ich an Dir hasse hat er es dann geschafft, er wurde noch bekannter, noch mehr Regisseure wurden auf ihn aufmerksam, viele Filme folgten, zu viele um alle aufzuzählen, doch ich empfehle einfach mal ein paar kleine Filmperlen, denn leider sind seine Auftritte noch immer zu unbekannt: In Manic – Weggesperrt spielt er einen von Aggressions-Problemen geplagten jungen Mann. Diese schwierige Rolle erfüllt er mit Bravour. In Mysterious Skin – Unter die Haut kann er sich überdimensional in die Rolle eines homosexuellen Strichers hineinversetzen. Ganz großes Kino. Stop-Loss: Bessere Impressionen eines gebrochenen Soldaten bekommt man heutzutage nicht.

Brick und Die Regeln der Gewalt folgten, er bewies echte Einzigartigkeit, ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus, wollte mehr sehen von meinem kleinem Sitcom-Idol, mehr seiner bedeutungsvollen Werke. Denn das schöne war, dass seine Rollen immer einen Mehrwert hatten. Sie haben mir immer etwas mitgegeben und mich beim Nachdenken gehalten. Vorbildliche Arbeitsabgabe.

Ich bekam auch mehr, genausoviel wie ich mir erhofft hatte. Durch 500 Days of Summer hat er es geschafft, die Welt auf sich aufmerksam zu machen. Du denkst, das stimmt nicht? Na gut, aber spätestens nach Inception, Looper und 50/50 – Freunde fürs ÜberLeben konnte er auch den letzten Hinterwäldler erreichen und die Filmfans von seinen Künsten überzeugen. Ich bin froh. Er ist froh. Alle sind froh.

Solche Vergleiche wie „Das ist doch nur ein Abklatsch von Heath Ledger“ kann und will ich nicht akzeptieren. Heath ist ein Guter, nicht dass ihr mich da missversteht, aber Joe ist ein eigenständiges Individuum und hat das, was er erreicht hat, bestimmt nicht nur erreicht, weil er das gleiche Gesicht wie Heath hat. Seine immer wieder überzeugenden Leistungen sprechen für sich. Ledger ist leider nicht mehr, aber durch Joe werden wir auch an ihn erinnert, DAS finde ich gut.

Joe hatte es aber nie wirklich einfach, das erkennt man schon an seiner Filmografie. Viele Filme kann man in dieser Liste erkennen, viele Filme, die man hier aufgrund dessen, dass sie viel zu kleine Produktionen sind, nicht mal legal besorgt bekommt. Nein, leicht hatte er es nicht, aber er hat sich durchgekämpft und mittlerweile in größeren Filmen mitgewirkt. Den Hollywood-Hype, der derzeit um ihn herrscht, finde ich auch alles andere als störend. Denn das zeigt nur, dass dieser große Mann, der durch seine Filme sogar wie eine Art großer Bruder für mich gewirkt hat, nun noch mehr Leute erreicht. Und vielleicht das gleiche wie bei mir bewirkt. Auch sonst: Wird ein Künstler deswegen schlechter? Aktuelle Streifen dürften wohl so einige Gegenargumente liefern.

Aber nicht nur als Schauspieler mag ich ihn. Als ich mich näher mit ihm beschäftigt habe, hatte ich rausgefunden, dass er leidenschaftlich gerne singt. Was seine Sympathie bei mir aber ins unermessliche steigert, ist seine Seite hitRECord.org. Es ist ein umwerfendes Projekt, das er dort auf die Beine gestellt hat, und die (fast) täglich selbstgedrehten Videos, die er hochlädt, zeigen, dass er stolz auf seine Fans ist und er präsentiert, wie sehr er liebt was er macht. Kommerziell ist’s, ja, aber alle Einnahmen gehen an die beteiligten, unbekannten Künstler und die Produktionen weiterer Projekte. Er ist auf dem Boden geblieben und nicht so überheblich wie die meisten anderen in dem Gewerbe. Ja, das hat ihn für mich zum absoluten Idol gemacht.

“Das ganze Drumherum der ‘Stars’ kotzt mich an. Astronauten und Lehrer machen einen weitaus wichtigeren Job als Schauspieler!”Joseph Gordon-Levitt


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