Kommissar LaBréa: Neuer Ermittler auf ARD

05.03.2009 - 09:30 Uhr
Francis Fulton Smith
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TV» Francis Fulton Smith löst in Paris Kriminalfälle. Ob er es lange in der ARD machen wird?

Nach Venedig und Triest nun also Paris. Das Öffentlich-Rechtliche hat es ja und so können die deutschen Ermittler eben in der französischen Hauptstadt ermitteln: Berlin, München, Frankfurt … alles zu langweilig. Paris aber ist irgendwie exotisch und weltmännisch. So jedenfalls denken sich das wohl die Verantwortlichen und haben eine neue Krimi-Serie produziert, deren 1. Teil heute über den Bildschirm flimmert.

Nachdem seine Frau ermordet wurde, zieht Kommissar Maurice LaBréa (Francis Fulton-Smith) mit seiner Tochter Jenny (Leonie Brill) von Marseille nach Paris. Doch gleich sein erster Fall in der neuen Stadt führt in an seine Grenzen: Ein brutaler Serienkiller versetzt das Bastille-Viertel in Angst und Schrecken. Dabei geht der Unbekannte so raffiniert vor, dass die Polizei lange Zeit im Dunkeln tappt. Als LaBréa endlich der entscheidende Durchbruch gelingt, geraten er und seine Tochter ins Visier des Mörders.

Ob die Serie sich an der prominenten Stelle hält und überhaupt weitere Folgen produziert werden, entscheiden letztlich die Quoten. Die Kritiker sind schon mal nicht begeistert. Da die Sprüche in dem Film genauso klischeehaft sind wie die Bilder von Paris, möchte Elmar Krekeler von der Welt schon bevor überhaupt im Film ein Mord passiert ist, die Dialogverantwortlichen mit einem Croissant erstechen. Ansonsten ist alles “sehr übersichtlich und absehbar, das Erzähltempo an der Seine nicht viel höher als das am Canal Grande. Man muss ja seine Zielgruppe schonen.”

Bei genauerem Hinsehen springen auch Martin Menke von Linie 1 einige Mängel ins Auge. “So ist der alte Hausmeister Hugo, den Hans-Peter Korff als extrem nervenden Hobby-Kriminalisten gibt, ein Paradebeispiel für eine Schablonenfigur. Auch sonst wirkt das Figurenarsenal recht typisiert, was vor allem bei der attraktiven Blondine Céline (”Valerie Niehaus (Valerie Niehaus)“:/people/valerie-niehaus) auffällt, die nicht nur wie eine platte Kopie der ermordeten Gattin des Kommissars aussieht, sondern – welch ein Zufall – als freischaffende Künstlerin auch den lieben langen Tag für ihn als Anlaufstelle bereitsteht. Immerhin bewältigt Francis Fulton-Smith als smarter, aber noch immer traumatisierter Beamter die Rolle souverän und zeigt, dass er mehr kann als den biederen Familienvater Dr. Christian Kleist.”

Mal sehen, ob und wie lange sich diese Version von französischen Kriminalfällen im Abendprogramm der ARD hält.

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