1993 starb River Phoenix. Er war ein talentierter junger Mann und die Filmwelt verlor ein viel versprechendes Potential. Während die Dreharbeiten zu dem Film Dark Blood noch liefen, brach er abends vor dem berühmten Nachtclub Viper Room zusammen und starb noch in der selben Nacht. In seinem Blut wurde eine mehr als tödliche Menge an Drogen gefunden. An Halloween jährt sich sein Tod zum 18. Mal. Laut dem Hollywood Reporter gab der niederländische Regisseur George Sluizer (The Vanishing – Spurlos verschwunden, Spurlos) bekannt, er wolle seinen begonnenen Film Dark Blood nächstes Jahr herausbringen. Nach dem Tod von River Phoenix hatte er damals das Film-Material an sich genommen und versteckt, aus Angst, es könnte zerstört werden.
George Sluizer hat den Film neu geschnitten und ist fest entschlossen, ihn fertigzustellen. Hierzu muss er sich noch ein paar Tricks einfallen lassen. So erwähnt er beispielsweise Voice-Over-Techniken. Wenn möglich würde er gerne die Stimme vom Bruder Joaquin Phoenix einbringen, um die Geschichte des Films zu erzählen. Die Stimmen der Brüder sind sehr ähnlich, sagte der Regisseur dem Hollywood Reporter. Dark Blood ist die Geschichte eines jungen Eremiten (River Phoenix), der in der Wüste, nahe eines nuklearen Test-Geländes, auf das Ende der Welt wartet. Als ein neureiches Hollywood Yuppie-Ehepaar (Judy Davis, Jonathan Pryce) Zuflucht in seinem Unterschlupf sucht, beginnt er eine Beziehung mit der Ehefrau.
Der Film klingt nach einem reichlich elementaren Coming-Of-Age-Drama und scheint sehr interessant. Die Umstände erfordern jedoch eine sehr spezielle Machart des Films. Es droht uns ein allzu artifizieller Schnitt und ewige Voice-Over-Passagen mit Joaquin Phoenix Stimme. Doch lassen wir uns überraschen. Georg Sluizer gewann mit seinem Kurzfilm Land aus Menschenhand 1961 einen Silbernen Bären auf der Berlinale. Er kann also Kunst. Außerdem steht er seit dem Tod des jungen River mit der Familie Phoenix in Verbindung. Wir können also davon ausgehen, dass er den Film nicht gefühllos zerschnippeln wird. Wir können so oder so gespannt sein. Wir kennen River Phoenix unter anderem als Stricher My Private Idaho – Das Ende der Unschuld oder als Chris Chambers aus Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers. Für seine Rolle des Danny Pope in Die Flucht ins Ungewisse wurde er für den Oscar des besten Nebendarstellers nominiert.
Habt ihr Lust auf ein solches River-Phoenix-Experiment? Oder meint ihr, George Sluizer sollte lieber die Hände von solchen Projekten lassen?