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Liebeserklärung an die The-Dark-Knight-Saga

26.10.2014 - 18:24 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Warner Bros.
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Lösung eines leidigen Problems: Chris Nolan und die Perfektion der Trilogie

 !!!SPOILER!!!

Wir kennen alle das alte Spiel mit unseren lieben Trilogien. Sicher hat Peter Jackson mit >Der Herr der Ringe< bewiesen, was diese filmische Form im Stande zu leisten ist, aber gleichzeitig beweist er selbst gerade wieder mit seiner Hobbit-Odyssee, wie schnell sie an den Erwartungen und der Konzeption kranken kann.

Es gab natürlich auch vor >Der Herr der Ringe< gute Trilogien. >Zurück in die Zukunft< ist eine tadellose seiner Art, ebenso wie die älteste Reihe der Star-Wars-Saga. Dann gibt es >Beverly Hills Cop<, >Indiana Jones< und >Spiderman<. Allesamt bieten zwei zufrieden-stellende Teile und eine Enttäuschung.

Bei >Die Tribute von Panem< und >Twilight< finden wir weniger Qualität als bei den alten Perlen und vor allem größere Profitgier, was je drei Bücher zu einer Quadrologie aufdröselt … mit Abstand der schlechtesten aller Varianten. >Maze Runner< legt gerade offen, wie ein Regisseur das Kunststück vollbringen kann, dass der Zuschauer erst gar keine Lust verspürt die folgenden Teile eines Franchises zu erleben.

Aber in diesem dunklen Wirrwarr gab es plötzlich ein Licht am Ende des Tunnels. Der Spielberg des Millenniums, die Blockbuster-Bombe, der beste Regisseur der Welt, Christopher Nolan beschenkte uns alle mit seiner Dark-Knight-Trilogie. Dort begegnet dem Kinogänger ein dermaßen durchdachter Dreiteiler, dass ich bis heute kaum zu hoffen wage, dass so ein Geniestreich jemals wieder gelingt, außer natürlich Nolan versucht es selbst. Von vorne bis hinten funktioniert ohne Ausnahme alles! Die meisten Kritiker feiern vor allem >The Dark Knight< und zugegeben … dieser Film ist in Zelluloid gegossenes Gold … aber auch die anderen beiden Teile passen perfekt an ihren Ort.

Es gibt keinen einzigen Mis-Cast, Christian Bale entpuppt sich als coolster Batman der Leinwand-Geschichte, während Heath Ledger und Aaron Eckhart nicht nur die besten Leistungen ihrer eigenen Karriere offenbaren, sondern auch zwei wegweisende Darbietungen der jüngeren Vergangenheit.          Als würde es noch nicht reichen, dass >The Dark Knight< der beste Film Nolans ist, nein … er ist zugleich der beste Filme des letzten Jahrzehnts, der beste Superheldenfilm aller Zeiten und in jeder cinematographischen Kategorie Vorbild dafür, wie ein Film zu sein hat. Welcher Superhelden- oder Comic-Streifen bringt eine solche Charaktertiefe und ernstzunehmenden Plot sonst zusammen?     Watch and learn, Marvel!!!

Viele kritisieren an >The Dark Knight Rises<, dass der vortreffliche Schurke Bane ja nur eine Marionette von Talia al Ghul ist, aber selbst das ergibt in Nolans Gesamtwerk einen Sinn. Denn die Dystopie der Stadt Gotham verschlimmert sich von Film zu Film und bricht dabei stufenweise ihren Ritter Batman alias Bruce Wayne.

Im ersten Teil will die Gemeinschaft der Schatten Gotham seine Sünde schmecken lassen, doch Batman beweist, dass es noch jemanden gibt, der für seine Hoffnung kämpft. Der Joker deckt im zweiten Schritt den Irrsinn des kranken Systems auf, beweist, dass jeder noch so gute Mann fallen kann und ist in letzter Konsequenz der Grund dafür, weshalb Batman vor den Menschen fliehen muss, die er gerettet hat. Diese moralische Krankheit Gothams kulminiert im großen Finale. Die Lüge und der Verrat an Batman fällt auf Gotham zurück, indem „das langsame Messer“ einer vermeintlich guten Seele zur Hinrichtung bereit ist. Nur Batman vermag diesen geschlossenen Kreislauf zu sprengen.

Jeder Film entwickelt seinen ganz eigenen Blick auf das Böse im Menschen und den Widerstand gegen sein eigenes Wesen im Zeichen der Liebe. Nolan schafft es damit, die Trilogie in eine tiefgründige Charakterstudie zu verwandeln ... im Blockbuster-Kino leider weiterhin die absolute Ausnahme. Außerdem entfaltet die Dark-Knight-Saga nicht nur in jedem Einzelfilm ihren Spannungsbogen, sondern eben auch eine Gesamtdramaturgie, die so ausgefeilt keiner der zuvor genannten Dreiteiler ansatzweise aufweisen würde.

Zum Schluss ein kleiner Ausblick: Nur, wenn J.J. Abrams seine neue Star-Wars-Trilogie so akribisch, intelligent und weitblickend konzipiert, wird er etwas für die Ewigkeit schaffen, so wie es Chris Nolan bereits geschafft hat. Tut er es nicht, wird es wie bei den neuen, alten Star-Wars-Filmen oder beim Hobbit in einer Odyssee enden, die höchstens das Prädikat „mal ganz nett“ verdient.

Nur, als zweiten, kleinen Ausblick: Blicken wir auf Nolans Filmographie, gibt es wohl kaum einen Regisseur, der sogar in seinen schwächeren Arbeiten so hervorragend ist. Kann ich da überhaupt anders, als von >Interstellar< zu erwarten, dass er der beste Filme des Jahres 2014 wird? Natürlich nicht! Chris Nolan, wegen Profis wie dir schaue ich überhaupt Filme!



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