Filme haben schon oft mein Herz berührt oder mich in eine andere Welt tauchen lassen. Doch mein letztes Kinoerlebnis war anders. Die spontane Entscheidung sich den neuen Science-Fiction-Horrorfilm "Life" aus Hollywood anzusehen, hat sich echt bezahlt gemacht. Vorab wusste ich, dass die beiden Schönlinge Ryan Reynolds und Jake Gyllenhaal auf der Grossleinwand zu sehen sein werden - an ihrer Seite natürlich auch die wunderbare Rebecca Ferguson - und dass irgendein schleimiges Alien für Unruhe sorgen werde. Dass sich diese "Unruhe" so heftig auf mich selbst übertragen würde, hätte ich im Leben nicht erwartet. Vielleicht war es der Fakt, dass ich nicht auf ein solch intensives Kinoerlebnis vorbereitet war, vielleicht war es das grosse Bild, das Surround Soundsystem oder aber auch einfach ein genial durchdachter Plot (Ok - Wahrscheinlich war es eher ein Mix aus allem zusammen...). Jedenfalls habe ich mich durchgehend dabei erwischt, wie ich immer wieder tiefer in meinen Sitz rutschte, meine Augen weit aufriss und aufpassen musste, dass ich nicht laut "wtf" oder "alter, dein Ernst?" im Kino von mir gab (Eigentlich verwende ich solche Ausdrücke nicht, aber unter all der Anspannung bringt mein Gehirn dann wohl nichts besseres mehr zustande). Damit war ich nicht alleine. Auch meine Kollegin fasste sich ständig ins Gesicht und konnte manchmal fast nicht mehr zur Leinwand gucken. Auch die Reihe vor uns, die mit tapferen, jungen Männern besetzt war, rutschte des öfteren unruhig hin und her. Diesem Film ist es also gelungen, die Leute so richtig zum Mitfiebern zu animieren und hat manch einem das Gefühl gegeben, selbst Teil der Crew zu sein. Der Crew, die da mitten im Weltall mit einer super faszinierenden, neuen Lebensform in einer Raumstation steckt. Nur leider ist diese neue Lebensform des Mars ein Wunder, welches einen gefährlichen Vernichtungsinstinkt mit sich bringt. Ohne jetzt zu viel zu verraten, kann ich nur folgendes sagen; Der Film ist wirklich bis zur letzten Minute super spannend und hat auch einige überraschende Wendungen in petto.
Neben all der Spannung wegen des Aliens, gibt es auch noch einige Nebenhandlungen, die für eine gute Portion Drama sorgen (Beispielswiese Sho und die neugeborene Tochter, die zu Hause auf ihn wartet.). Ryans Charakter "Rory" unterhält zusätzlich mit seinen witzigen Sprüchen, wodurch der Film an manchen Stellen auch eine gewisse Komik enthält. Was dem Sahnehäubchen dann noch die Kirsche aufsetzt ist die schauspielerische Leistung, vor allem von Jake und Rebecca, die sich sehen lassen kann.
Als der Film dann zu Ende ging, mussten wir erstmal noch kurz sitzenbleiben um die vielen Eindrücke ein bisschen zu verdauen. Beim Hinauslaufen erkannten wir unsere Kinokollegen dann daran, dass sie in angeregte Diskussionen verwickelt waren oder fassungslos vor sich her starrten. Auf der Heimfahrt kam das Gespräch auch immer wieder auf den Film zurück und auch jetzt kann ich mich kaum mehr bremsen davon zu berichten. Aber schaut ihn euch selbst an und macht euch euer eigenes Bild. Ich habe hier extra auch keine Spoilers gebracht, weil das Kinoerlebnis einfach sooo viel besser ist, wenn man noch nicht so richtig weiss, was man da auf sich zukommen lässt.