Lionsgate kauft Pay-TV-Sender Starz für 4,4 Milliarden US-Dollar

01.07.2016 - 13:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
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Das Filmstudio Lionsgate hat in einem schon länger vorbereiteten Deal den Pay TV-Sender Starz erworben. 4,4 Milliarden kostet die Transaktion und könnte auch für uns Zuschauer spürbare Veränderungen auf dem Serienmarkt hervorrufen.

Der Deal wird schon seit Längerem erwartet und wurde gestern endgültig abgeschlossen: Das Filmstudio Lionsgate, Heimat der Hunger Games-Reihe, erwarb den US-amerikanischen Pay TV-Sender Starz  für 4,4 Milliarden US-Dollar. Treibende Kraft hinter den Verhandlungen dürfte der Milliardär John Malone sein: Der ist im Besitz des Großteils der Starz-Aktien und gleichzeitig im Vorstand von Lionsgate. Starz erhofft sich von der Partnerschaft mehr und bessere Möglichkeiten in der Produktion von Serien, eine umkämpfte Branche, in der der Sender zuletzt mit Exklusiv-Serien wie Power und Outlander zu punkten versuchte. Lionsgate hingegen möchte den in letzter Zeit etwas enttäuschenden Kinofilmen wie Die Bestimmung - Allegiant entgegenlenken und sich den Fernsehmarkt erschließen.

Momentan kann Starz mit etwa 24 Millionen US-amerikanischen Abonnenten  noch nicht wirklich mit den ganz Großen wie HBO (33,5 Millionen Abonnenten) und vor allem Netflix (47 Millionen) mithalten, doch der Zusammenschluss mit Lionsgate könnte spürbare Veränderungen nach sich ziehen: So ist Lionsgate momentan noch Netflix-Partner. Das Studio produziert für den Streaming-Anbieter mit Orange Is the New Black eine der derzeit beliebtesten Serien und bietet Lizenzen für weitere Inhalte, wie zum Beispiel Mad Men. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie diese Lizenzen nun nutzen werden, um ihren eigenen TV-Sender zu stärken.

Die gemeinsame Film- und TV-Bibliothek von Lionsgate und Starz umfasst gut 16.000 Titel - eine ansehnliche Zahl, die die Firmen dazu bewegen könnte, sich ein Standbein auf dem Streaming-Markt zu errichten. Ob sie dann jedoch für HBO und Netflix eine ernstzunehmende Konkurrenz wären, bleibt fraglich. Schließlich ziehen vor allem die exklusiven Serien, die Starz und Lionsgate zu bieten haben, bei weitem nicht so viele Zuschauer an, wie es bei der Konkurrenz der Fall ist. Allerdings ist Starz schon länger darum bemüht, sich in dem Bereich einen Namen zu machen, was beispielsweise mit The Girlfriend Experience und Ash vs Evil Dead auch ein Stück weit gelungen ist. Die nächste große Serie wird die Romanadaption American Gods, wo Hannibal-Mastermind Bryan Fuller als Showrunner eingesetzt wird.

Was haltet ihr von dem Deal? Glaubt ihr, Starz könnte neben HBO und Netflix zu einer Größe auf dem Serienmarkt werden?

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