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Masters Of The Universe – Ein Prolog zum kommenden Sony-Kinofilm (2019)

27.03.2018 - 11:14 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
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Sony hat für 2019 einen neuen Masters-Of-The-Universe-Realfilm angekündigt. Als Starttermin gibt die Firma den 19. Dezember 2019 an. Seitdem ist viel geschehen. Unterschiedliche Regisseure waren im Gespräch, David S. Goyers schien wegen eines vollen Terminkalenders aus dem Projekt ausgestiegen zu sein, neue Regisseure wurden vorgeschlagen und kamen ins Gespräch, die Diskussion über die Besetzung des ikonischen Helden ist im vollen Gange.

Wird es ein Remake, ein Reboot, eine völlige Neuschöpfung? Woran lehnt es sich an? An die Zeichentrickserie, an die bisher einzige Realverfilmung mit Dolph Lundgren von 1987? Oder gar, wie es wohl viele Angehörige meines Jahrgangs gerne sehen würden, als Umsetzung der Hörspielfassung aus dem Studio EUROPA (1984-1988), in der solche Synchrongrößen wie Norbert Langer (*1941) als He-Man, Karl-Walter Diess (1928-2014) als Man-At-Arms, Monika Gabriel (1943-2007) als Teela, Matthias Grimm (*1943) als Orko, Jochen Sehrndt (1925 – N.N.) als Battle Cat, Peter Pasetti (1916-1996) als Skeletor, Gisela Trowe (1922-2010) als Zauberin von Grayskull und Horst Naumann (*1925) als Erzähler die bekannten Rollen sprachen?

Ich möchte keine neuen Kohlen ins Feuer legen, ich möchte einfach nur einmal eine Alternative vorstellen. Eine Möglichkeit, wie ich mir den Anfang nicht dieses, sondern überhaupt eines MotU-Films vorstelle, den ich gerne sehen würde. Dazu präsentiere ich hier im Folgenden den Beginn eines neuen MotU-Skripts mit dem Titel ETERNIA, an dem ich schon seit einiger Zeit arbeite. Viel Spaß beim Lesen und beim Lästern. Ich freue mich auf eure Meinungen. (Natürlich ist die Rechtesituation noch ungeklärt)

Prolog

Es war nur ein kurzer Augenblick gewesen, doch ihm war es wie eine Ewigkeit vorgekommen. Eben noch hatte er sich auf einem fernen Planeten befunden, welcher für so lange Zeit seine Heimat gewesen war, und nun stand er wieder hier, am Rand des Immergrünen Waldes.

Weit dehnte sich vor ihm die grasbedeckte Ebene aus, die leicht anstieg und an deren Horizont sich die Mauern der Stadt Eternis erhoben. Eternis war die Hauptstadt des Planeten Eternia. Ihren zentralen Mittelpunkt bildete Castle Grayskull, die Burg des bleichen Schädels, und der Palast, in dem König Randor residierte – residiert hatte, denn ob dem immer noch so war, konnte er nicht sagen. Er konnte es nur hoffen.

Seine harten, markanten Gesichtszüge ließen keine Gefühlsregung zu, nur seine Augen glänzten feucht. Es war vollbracht. Nach langer, unfreiwilliger Abwesenheit war er wieder hier auf Eternia, seiner angestammten Heimat. Er war lange fort gewesen, nicht freiwillig, nein, gezwungenermaßen. Skeletor, der Herr des Schattenreichs, sein erklärter Erzfeind, hatte ihm mit List und Tücke das Schwert der Macht entrissen und ihn gefangen genommen. Er hatte ihn durch seine Monsterkämpfer überwältigen lassen und ihn in den Transmitter gesetzt, jene unheimliche Maschine, die ihn in Sekundenbruchteilen auf einen fernen Planeten versetzt hatte.

Dort hatte er die letzten Jahre verbracht und verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht, zurückzukehren. Er hatte neue Freunde gefunden, aber auch mit neuen Feinden zu kämpfen gehabt. Er hatte alle Auseinandersetzungen überstanden, ganz ohne Schwert und ohne Zauberkraft.

Nun war er wieder da. Was mochte in der Zwischenzeit geschehen sein? Hatten seine Freunde den Kampf fortgeführt? Hatten sie gegen die Mächte des Bösen bestehen können? Hatten sie die Hoffnung auf ein Wiedersehen bewahrt? Oder hatten sie ihn vergessen, ihn aus ihren Gedanken verbannt, den Schmerz über sein Verschwinden begraben?

Über die Grasebene näherte sich ein einfaches Fuhrwerk. Auf dem Bock saß ein alter Mann.

Er trat nun aus dem Schutz des Waldes heraus, so dass der Bauer ihn sehen konnte, behielt aber die Kapuze seines Mantels auf dem Kopf, so dass er nicht sofort zu erkennen war.

Der Alte parierte daraufhin durch einen Zuruf das Pferd, das den Holzkarren zog, so dass der Wagen direkt vor dem Fremden zum Halten kam. »He, Ihr da! Wer seid Ihr? Was wollt Ihr hier?«, kam es kauzig, schroff und unfreundlich über die Lippen des Alten.

Der Fremde lächelte. »Ich bin fremd hier, Bauer. Oder besser, ich war schon lange nicht mehr in dieser Gegend.«

»Wie Ihr meint. Das geht mich nichts an«, raunte der Alte.

»Könnt Ihr mich vielleicht mitnehmen, wenn es nicht zuviele Umstände macht?«, fragte der Fremde, trat näher, und begann das Pferd zu liebkosen.

»He, lasst mir den Gaul in Ruhe! Wie käme ich denn dazu, Euch mitzunehmen, hm? Wer seid Ihr?«

Als Antwort streifte der Fremde einfach nur die Kapuze nach hinten und seine blonde Löwenmähne wurde sichtbar. Die stahlblauen Augen in seinem Gesicht blickten nun sanft auf den Bauern.

Der Alte wurde mit einem Schlag kreidebleich und schneller als man ihm das bei seinem Alter zugetraut hätte, sprang er von seinem Wagen herunter und trat mühsam nach Luft holend langsam näher. Dann stammelte er: »Das, nein, das kann doch nicht – seid Ihr es wirklich, Sire? Bei allen Göttern Eternias, dass ich das noch erleben darf!« Dann sank er auf die Knie und seine Augen wurden feucht. »Verzeiht einem alten Mann seine Dummheit, Eure Hoheit Adam, Prinz von Eternia. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich Euch in diesem Leben noch einmal sehen würde. Wo um alles in der Welt habt Ihr gesteckt?«

Prinz Adam trat näher, packte den Alten bei den Schultern und hob ihn hoch. »Ich bitte Euch, Alter, nicht doch knien! – Wie heißt Ihr?«

»Mein Name ist Simeon, Sire!« »Nun gut, Simeon, wenn das dein Name ist, dann freue ich mich, dass du mich erkannt hast und ich mir langatmige Erklärungen sparen kann. Doch zunächst das Wichtigste. Wie sieht es auf Eternia aus? Wie stehen die Machtverhältnisse?«

Die Augen des Alten umschatteten sich. »Die letzten Jahren waren für das Volk von Eternia sehr schwer, Sire. Mit Euch verschwand auch He-Man, unser stärkster Verteidiger.«

Adams Lächeln erstarb.

»Skeletor, das verhasste Skelettgesicht, behauptete damals, er hätte He-Man besiegt und getötet und brachte zum Beweis das magische Schwert in den Palast. Seitdem ruht es dort in der Waffenkammer und seine Klinge ist mit der Zeit spröde und stumpf geworden. Skeletor eroberte den Königspalast von Eternia, verbannte König Randor und seine Gemahlin, die Königin, und rief sich selbst zum König von Eternia aus.«

»Und das ließ die Zauberin von Grayskull einfach so geschehen?«, fragte Adam ungläubig.

»Was sollte sie tun, Sire? Nachdem das Schwert der Macht in Skeletors Händen war, und alle davon überzeugt waren, dass He-Man tot war, ging sie ins Exil.«

Adam trat betroffen einen Schritt zurück. »Ins Exil? – Der Geist von Castle Grayskull verließ die Burg, die er über Jahrhunderte für sich beansprucht hatte? – O, das ist schlimm! – Und meine … – ähm, He-Mans Freunde? – Was geschah mit ihnen?«

»Das entzieht sich meiner Kenntnis, Sire. Sie wurden weit über das ganze Land verstreut. Man-at-arms organisiert bis heute wohl den Widerstand gegen Skeletors Horden. Er greift aus dem Untergrund immer wieder an, und schwächt so viele von Skeletors Monsterkämpfern. Teela, die ehemalige Kommandantin der königlichen Leibwache, ist wohl bei ihm. Orko, der Zauberer von Trolan, kehrte für einige Zeit zu seinem Heimatplaneten zurück, wohl um aus den Quellen der Zauberkraft zu trinken und sich zum Kampf zu rüsten. Seit er wieder da ist, versucht auch er, Skeletor wo es nur geht, zu schaden. Von Ram-Man, Buss-Off, Man-E-Faces und den anderen kann ich nichts sagen.«

Adam schwieg eine Weile, um das Gehörte zu verdauen. Dann fasste er den Bauern scharf ins Auge. »Ich kann dir noch nicht alles erklären, Simeon, aber ich kann dir versichern, dass He-Man nicht tot ist. Er wird wiederkehren, allerdings müssen wir ihm das Schwert bringen. Das muss unser vorrangiges Ziel sein.«

Jetzt lächelte Simeon breit über das ganze Gesicht. »Sire, bei allem gebührenden Respekt, aber wie habt Ihr Euch das vorgestellt? – Wollt Ihr einfach durch die Tore des Palastes spazieren und verkünden, dass Ihr wieder da seid und sich ab jetzt wieder alles nach Euch zu richten habe? – Wollt Ihr ein Heldenepos mit der Harfe zum Besten geben, auf das Skeletor ob Eures Gesangs panisch die Flucht ergreift? – Nein, nein.« Er lachte er laut auf. »Ihr wart immer mehr den schönen Künsten zugetan. Das wusste jeder im Königreich. Und bei allem nötigen Respekt, Sire, aber mit dem Schwert in der Hand taugt Ihr nichts.«

Adam schluckte schwer. Dann nickte er grimmig. »Ich weiß, Simeon, ich weiß. Aber das wird sich wohl ändern müssen, nicht wahr?«

Der alte Bauer blickte ihn nun seinerseits scharf an. »Das Beste wird vorerst wohl sein, Sire, dass ich Euch erst einmal in die Stadt bringe und dort verstecke. Denn wenn Skeletors Schergen erfahren, dass Ihr wieder da seid, werdet Ihr nirgendwo auf dem Planeten mehr sicher sein. Steigt also einstweilen auf den Wagen und versteckt euch unter den Decken und dem Stroh auf der Ladefläche.«

Adam stieg nach kurzer Bedenkzeit auf den Wagen. Während er sich unter den muffigen Decken und dem Stroh verbarg, wie ihm Simeon aufgetragen hatte, stellte er nüchtern fest: »Auf alle Fälle müssen wir die anderen Meister benachrichtigen.«

»Alles zu seiner Zeit, Sire«, grinste der Bauer. »Wir werden einen Weg finden, um die Meister des Universums zurückzubringen. Denn wenn He-Man wieder da ist, wie Ihr sagt, wird es ihm auch gelingen, das Schwert der Macht zu ergreifen, um die Finsternis zu vertreiben und Eternia zur alten Blüte zu führen!« –

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