Michael Biehn - Ein verloren gegangener Action-Star

31.07.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Michael Biehn in Aliens - Die Rückkehr20th Century Fox
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Michael Biehn wird heute 60 Jahre. Wir gratulieren und wünschen ihm alles gute für seine Zukunft, in der noch eine Rückkehr zu alter Größe auf ihn warten könnte.

Einen herzlichen Glückwunsch, Michael Biehn! Der Schauspieler wurde heute vor 60 Jahren geboren, und wir schauen nochmal zurück auf seine Karriere und sehen, was da vielleicht noch kommen könnte. Biehn hat in seiner Laufbahn zwei ikonische Charaktere des Science-Fiction-Genres verkörpert, und vielleicht darf er schon bald wieder in eine seiner berühmtesten Rollen schlüpfen.

Zu Michael Biehns ersten Arbeiten als Schauspieler gehören die TV-Serie Logan's Run, eine winzige Nebenrolle in Grease und ein Part als Bösewicht im Film Der Fanatiker. Mitte der 80er kam für Biehn der große Durchbruch, als er in zwei der besten und wichtigsten Science-Fiction-Action-Filmen überhaupt mitspielte: Terminator und Aliens - Die Rückkehr, beide gedreht von James Cameron. Seine Rollen als Zeitreisender Kyle Reese und Corporal Hicks haben sich im Bewusstsein von Filmfans festgesetzt, doch dieser Stellenwert würde Biehns kommenden Rollen verwehrt bleiben.

Der Grund, dass Michael Biehn sich nicht so stark durchgesetzt hat wie andere Stars aus der Zeit, könnte in dem Umstand liegen, dass er wenig Ähnlichkeit mit dem typischen Actionhelden hatte. Das Genre war eher dominiert von hypermaskulinen Muskelpaketen wie Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone, bevor Bruce Willis in Stirb langsam ein populäres Gegenstück bot. Kyle Reese und Hicks hatten dagegen andere Qualitäten. Reese war ein traumatisierter Kriegsveteran, der sich in einer ihm unbekannten Zeit gegen einen übermächtigen Feind durchsetzen musste, zusammen mit der damals noch unerfahrenen Sarah Connor. Er war muskulös und trug einen gut sitzenden Drei-Tage-Bart, lief aber in Klamotten rum, die er einem Obdachlosen abgenommen hatte. Hicks musste ebenso mit seinen eigenen Limitierungen umgehen. Trotz einer Ausbildung als Space Marine stand er den ihm unbekannten Aliens gegenüber und erkannte als erster, dass er auf den Rat der erfahreneren Ripley hören sollte. Diese Art von Charakter hat hervorragend in den beiden Filmen funktioniert, wurde aber selten in anderen Filmen angewandt und würde auch in den beiden Franchises kaum noch auftreten.

Míchael Biehn würde noch zweimal mit James Cameron zusammenarbeiten: In The Abyss von 1989 und in Terminator 2 - Tag der Abrechnung 1991. In letzterem hatte Reese nur einen kurzen Auftritt, da er (Spoiler) eigentlich schon zum dem Ende des ersten Teils gestorben war, und selbst diese Szene ist nur im Director's Cut enthalten. Die ersten Drehbücher zu Alien³ sahen die Rückkehr von Hicks vor, letzten Endes landete aber nur seine Leiche im finalen Film. Für den Gebrauch seines Fotos bekam er noch eine finanzielle Abfindung, aber die Figur Hicks hat sich zwischen zwei Filmen zu der großen Anzahl an Toten im Alien-Universum gesellt.

Seitdem war Michael Biehn immer noch viel als Schauspieler tätig, wenn auch nicht mehr in so markanten Projekten wie Terminator oder Aliens. Nennenswerte Rollen sind zum Beispiel Commander Anderson in The Rock - Fels der Entscheidung und Sheriff Tague in Planet Terror/Grindhouse, er trägt also weiterhin gerne militärische oder anderweitig autoritäre Titel. Zudem hatte er ein paar Ausflüge in die Welt der Videospiele unternommen, zum Beispiel als McNeill in Command & Conquer: Tiberian Sun oder Sgt. Rex "Power" Coult in Far Cry 3: Blood Dragon und Trials of the Blood Dragon, zwei fiebertraumartige Persiflagen auf 80er Jahre-Action-Filme, in denen Biehn die üblicheren Action-Protagonisten auf die Schippe nahm. In Aliens: Colonial Marines war er außerdem nach mehr als 25 Jahren erneut als Colonel Hicks zu hören, was bei der aktuellen Entwicklung des Alien-Franchises nicht mal sein letzter Auftritt in der Rolle sein könnte.

Die Zukunft des Projektes ist noch nicht ganz sicher, und noch lässt es Ridley Scotts eigenem Alien: Covenant den Vortritt, aber zur Zeit entwickelt Regisseur Neill Blomkamp (District 9) eine Art Mid-Reboot der Alien-Serie, das Alien 3 und den Tod von Hicks und Newt ignoriert. Der noch namenlose Alien-Film soll Ripleys Geschichte ein würdiges Ende geben, in dem eine ältere Newt und ein dauerhaft körperlich geschädigter Hicks mitspielen.

Alien - Hicks-Concept Art von Neill Blomkamp

Was letzten Endes aus dem Projekt wird, lässt sich nicht sagen, aber mit der verspäteten Rückkehr von Hicks könnte Michael Biehns Karriere in seinen 60ern nochmal eine neue Hochzeit erleben. Wir sind gespannt auf das, was von ihm in den nächsten Jahren kommt.

Was ist eure liebste Rolle von Michael Biehn? Und was für unterschätzte Darbietungen hat er eurer Meinung nach in seiner Laufbahn abgeliefert?

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