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Midzokes Epic Deathmatches - Jackie Chan vs Jet Li

27.10.2014 - 11:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Wer betritt den Thron des cineastischen Kampfsports?
Eastern Productions
Wer betritt den Thron des cineastischen Kampfsports?
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Welcher Kung-Fu-Action-Star ist mein All-Time-Favorit? Wer teilt die besten Kellen aus, wer hat die beste Choreographie und wer die besten Filme im Gepäck? Ist das schauspielerische Können wichtig? Warum prügeln sich nur die beiden auf dem Olymp der Kampfsport-Filme und überhaupt, was ist mit Bruce Lee, dem Godfather of Kampfsport du Kackboon? Das alles und mehr erfahrt ihr hier.

Den Kampf hat es schon ein paar Mal im Netz gegeben, aber ich wollte die beiden Recken des Kampfsports selber einmal in den Ring schicken, um zu sehen, wer die Krone erringt. Um dem Ganzen auch etwas Neues hinzuzufügen, habe ich einen ganzen Haufen Kampfsportikonen in einer Vorrunde antreten lassen in einem gigantischen Royal Rumble-Gemetzel. Wenn ich mal wieder Lust und Zeit habe, werden ein paar abgedrehtere Duelle eingeleitet.

Vorrunde - Royal Rumble

Hier findet die Vorauswahl statt. Jeder haut jedem auf die Gosche, inkl. Spagat und Schlägen in die Kronjuwelen. Alle mischen mit, JCVD , Bruce Lee , Donnie Yen  oder Ralph Macchio . Ralph Macchio? Die Pussy aus Karate Kid, der nicht mal einen Sidekick hinbekam und dessen Ultimate die armselige Kranich-Technik war? Ne, der ist natürlich nur Handtuchträger der harten Jungs, welche sich hier epische Kämpfe liefern.

JVCD betritt als erster den Ring und posiert gleich gekonnt im Ring und kann mit seinen ballettartigen Bewegungen und 1A gestreckten Beine bei den Kicks punkten. In jedem seiner damaligen Filme durften wir seinen Spagat bewundern, egal wie deplatziert es wirkte, er bestand wohl drauf, dass es immer mind. eine Szene geben musste. Dazu noch ein paar Schläge und Tritte in Slow Motion mit einem 30-sekündigen martialischen Schrei, fertig war der van Damme-Streifen. Als Gegner kommt Chuck Norris  und wird gleich aus dem Ring getreten, übrig bleibt nur der Bart. Der könnte wohl allein weiterkämpfen, allerdings nur in den Chuck Norris-Witzen, die früher mal witzig waren und leider sind sie das einzige interessante an dem Typen. Seine Filme sind alle ziemlicher Sondermüll, da konnte van Damme wenigstens mit Bloodsport oder Universal Soldier trumpfen, auch wenn er natürlich besonders in seinem späten Werdegang viel Zelluloid für die Tonne produziert hat. Vielleicht kann Steven Seagal  im Ring etwas reißen, zumindest kann er beeindruckend mit dem Armen herumfuchteln. Leider ist das auch alles und seine miese Beinarbeit bricht ihm das Genick. Seine frühen Filme wie Nico, Alarmstufe Rot oder Auf brennendem Eis (okay, wegen der Pseudo-Ökobotschaft und dem mystischen Indianer-Firlefanz bekam der Film die goldene Himbeere, aber er war ganz witzig) waren schon ganz cool, auch die Kampfszenen. Aber dann dominierten schnell heruntergespulte Gammelfilme, die meist in osteuropäischen Billigländern gedreht wurden, das Bild und seine Gewichtszunahme tat der Spritzigkeit ihr übriges. Er mutierte zu einem Tanzbären, der sich in Kampfsport versucht. Seagal wirkt mittlerweile wie ein Elefant im Tütü beim Eiskunstlauf - also unfreiwillig komisch.

Nun kommt der Godfather of Kung-Fu, die Legende Bruce Lee in den Ring und greift den mittlerweile siegessicheren JCVD an. Da er bei van Dammes ästhetischen Angriffen nicht stumpf ohne Deckung stehen bleibt und selber mit Geschwindigkeit und Präzision angreift, hat der Balletttänzer unter den Kampfsportstars keine Chance. Bruce Lees Fähigkeiten sind sicherlich beeindruckend und ein paar Filme von ihm sind sogar ganz brauchbar bis gut. Auch wenn die Handlung und die gespielte Dramaturgie der chinesischen Schauspieler manchmal lächerlich wirkt - ein Problem, welches leider viele Filme aus Hong Kong dieser Zeit und bis heute haben. Todesgrüße aus Shanghai oder Der Mann mit der Todeskralle waren durchaus filmische Highlights und die Kampfchoreografien für die damalige Zeit beeindruckend. Leider wirken viele Kung-Fu Filme dieser Zeit wie Lehrfilme. Die Kämpfer spulen gewisse Figuren und Angriffe ab, die zwar athletisch und technisch perfekt umgesetzt sind, aber auch extrem aufgesetzt und eintrainiert wirken. Bruce Lee schafft es einige Male aus diesem Stil auszubrechen durch blitzschnelle Schläge oder Tritte, die scheinbar aus dem Nichts kommen, allerdings kranken seine Filme an diesem Umstand und genießen deshalb nur aus historischer Sicht einen solch guten Ruf.

Nun kommt ein Underdog auf den Plan - Donnie Yen. Viele mögen bei dem Namen die Achseln zucken, doch er hat einen furiosen Kampfstil und einige Filmperlen im Gepäck. Aufgefallen ist er mir das erste Mal in Last Hero - Once Upon a Time in China II, ein Actiongewitter sondergleichen mit grandiosen Kämpfen und einem tollen Setting. Es folgten Filme wie Iron Monkey oder später SPL Killzone und der außergewöhnliche Ip Man. Bis heute dreht er noch solide Filme in China/Hong Kong, da kann noch was großes kommen. Seinen Ausflug nach Hollywood verbuchen wir mal unter nett gemeint, aber leider Kategorie Till Schweiger oder Ralph Möller. Donnie Yen zeigt leider zuviel Ehrfurcht vor dem Großmeister Bruce Lee und räumt die Arena freiwillig ohne anzugreifen.

Der Einzige, der ihn scheinbar stoppen kann, ist ebenfalls ein Dinosaurier des Kampfsports - Jackie Chan. Dazu kommt als letzter Kontrahent Jet Li, der unter Kennern des Genres ebenfalls mittlerweile eine kleine Legende ist, und selbst dem westlichen hollywoodgeprägten Filmfan ein Begriff ist. Es ist ein epischer Kampf auf Augenhöhe, doch als die beiden jüngeren, oder sollte ich sagen, nicht ganz so alten Kampfsportikonen, ihre Angriffe auf den angestaubten Bruce Lee richten, muss auch er die Segel streichen und den Ring verlassen. Aufgrund seiner Fähigkeiten hat er es überhaupt so lange geschafft im Ring zu bleiben, da seine Filme, naja, sagen wir mal historisch wichtig für eine Einordnung und Analyse der Entwicklung dieses Genres sind, aber machen sie wirklich Spaß? Das überlassen wir mal jedem selbst.

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