Es schneit Zuschauer für Netflix. Der Streaming-Gigant, der im ersten Quartal dieses Jahres 125 Millionen Abonnenten vorzuweisen hatte, feiert derzeit einen großen Erfolg mit dem weihnachtlichen Film The Christmas Chronicles. Content-Chef Ted Sarandos sprach am Montag auf der UBS Global Media and Communications Conference über den Streifen und legte beeindruckende Zahlen vor, wie Business Insider berichtet. Diese könnten es bei einer relativierten 1:1-Übertragung auf Umsätze an den Kinokassen mit kommerziellen Schwergewichten à la Avengers, Star Wars und Jurassic World aufnehmen. Zudem knackte Hauptdarsteller Kurt Russell einen persönlichen Rekord, so Sarandos.
Das sind die beeindruckenden Zahlen zu Netflix' The Christmas Chronicles
In seiner ersten Verfügbarkeits-Woche wurde The Christmas Chronicles nach Angaben von Ted Sarandos 20 Millionen Mal angesehen. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Anzahl der Mehrfachsichtungen unklar ist. Wie stark die Zahlen grundsätzlich jedoch sind, veranschaulichte Sarandos anhand einer einfachen, nicht unrealistischen Rechnung: "Wenn jeder von diesen [Streaming-Abrufen] ein Kinoticketkauf wäre, würde es einer Debüt-Woche von 200 Millionen US-Dollar gleichkommen." Variety berichtete Ende April, dass der durchschnittliche Kartenpreis im 1. Quartal 2018 um 3,6 Prozent auf 9,16 Dollar stieg - im Vorjahreszeitraum waren es 8,84 Dollar. Im 2. Quartal folgte laut der Seite ein erneuter Anstieg auf 9,36 Dollar, dem sich im 3. Quartal ein Rückgang auf 8,83 Dollar anschloss, so Variety später. Ferner berief sich der Geschäftsmann auf Aussagen Kurt Russells, demzufolge der Streifen die "größte Auswirkung" im Vergleich mit den anderen Filmen, an denen er bisher beteiligt war, nach der Veröffentlichung erzielt habe.
Darum könnte The Christmas Chronicles beim Umsatz oben mitspielen
Selbst filmische Milliardenerfolge würde in ihrer ersten Spielwoche typischerweise nicht 200 Millionen Dollar einspielen, wie Ted Sarandos meinte. Auch hiermit hat der 54-Jährige teilweise recht. Zwar haben fast alle Filme ab 2015, die mindestens 1 Milliarde Dollar weltweit eingespielt haben, in ihrer ersten Spielwoche zum Teil sogar deutlich über 200 Millionen Dollar allein in Nordamerika, also den USA und Kanada, eingenommen (Ausnahmen sind Zoomania, Fast & Furious 7 und 8, Ich - Einfach unverbesserlich 3 und Minions). Die überdurchschnittlich hohen Ticketpreise für Avengers, Star Wars und Co. führen aber konsequenterweise zu höheren Umsätzen. Kurt Russells größter kommerzieller Erfolg vor The Christmas Chronicles war ohne Inflationsbereinung der Marvel-Streifen Guardians of the Galaxy 2, der in seiner ersten Woche über 183 Millionen Dollar einspielte.
Letztlich bleiben Zweifel, ob The Christmas Chronicles' Streaming-Zahlen so auch auf eine Kinoauswertung hätte übertragen können, da es sich immerhin um zwei verschiedene Vertriebsweisen handelt. Seit dem 22.11.2018 ist der von so manchem Kritiker gelobte Film auf Netflix zu sehen.
Was sagt ihr zum Erfolg von Netflix' The Christmas Chronices mit Kurt Russell?