Neuer Tatort-Kommissar aus dem Saarland stellt sich vor

16.02.2012 - 15:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Devid Striesow in Yella
Piffl Medien
Devid Striesow in Yella
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Gestern stellte der Saarländische Rundfunk in Berlin seinen neuen Tatort-Ermittler Devid Striesow vor und umging mehr schlecht als recht die jüngsten Skandale. Erste Details zum neuen Kommissar und zum veränderten Team gab es trotzdem.

Zwei Mal wurde explizit nachgefragt. Doch jedes Mal zogen sich SR-Intendant Thomas Kleist und Redakteur Christian Bauer mühsam aus der Affäre. Denn obwohl der Saarländische Rundfunk gestern in Berlin den neuen Tatort Kommissar Devid Striesow (Drei-4) vorstellte, hing der Schatten der Ex-Ermittler über der Pressekonferenz. Maximilian Brückner und Gregor Weber hatten bekanntlich mehrmals die Drehbücher des SR kritisiert. Daraufhin wurden nach nur sechs Folgen ihre Verträge nicht verlängert. Weber rief vor der Ausstrahlung von Tatort: Verschleppt sogar zum Boykott des letzten Kappl/Deininger-Tatorts auf.

Nun standen also Thomas Kleist, Christian Bauer und Devid Striesow Rede und Antwort in der Vertretung des Saarlandes beim Bund. Während erstere sich bemühten, “in die Zukunft zu blicken”, gab sich letzterer ein wenig einsilbig. Auf die Frage, was sein Kommissar Jens Stellbrink denn für ein Typ sei, antwortete Striesow, er werde “seinen Sinn für Humor beweisen”, der auch dem Schauspieler zu eigen sei. Alle weiteren Informationen zur Figur mussten dem Herr gewissermaßen aus der Nase gezogen werden: Stellbrink wird nach Saarbrücken versetzt, kennt sich im Saarland aber schon aus. Wie der auf Rügen geborene Devid Striesow hat Stellbrück zudem einen norddeutschen Hintergrund und vielleicht einen Sohn.

Ansonsten wurde bekannt, dass Kommissar Stellbrück im Zentrum steht und Lisa Marx (Elisabeth Brück) sowie Horst Jordan (Hartmut Volle) das Kernteam ergänzen. Im Gegensatz zu den Kappl/Deininger-Fällen ist dieses nun wesentlich kleiner und Stellbrück gibt den zentralen Ermittler. Thematisch möchte der nur einmal im Jahr laufende SR-Tatort als “Reflex der Wirklichkeit” daherkommen und gesellschaftlich relevant sein. Deswegen soll das Privatleben von Kommissar Stellbrück nur dann eine Rolle spielen, wenn es für die Handlung relevant ist.

“Betroffenheitsgedusel” will Devid Striesow trotzdem nicht in dem neuen Tatort sehen. Vielmehr soll die Stimmung von einer Lakonie geprägt sein, die zum Humor des norddeutschen Stellbrück passt. Zur Beziehung zwischen Stellbrück und der “analytischen” Lisa Marx gab es kaum Informationen, aber dafür wissen wir nun, dass Devid Striesow maximal ein Wort Saarländisch spricht (Ei joo!).

Die vagen Informationen sind vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass es noch kein Drehbuch für den ersten Striesow-Tatort gibt. Am 3. Juli starten die Dreharbeiten und die ersten zwei Tatorte werden dann am Stück hergestellt. Angepeilt wird die Ausstrahlung des ersten Krimis 2013 für das Januar-Wochenende, an dem der Max Ophüls-Preis vergeben wird. Das ist so etwas wie der Stammplatz des SR-Tatorts. Devid Striesows Leistung als Tatort-Kommissar können wir dann in Augenschein nehmen. Zu hoffen ist jetzt schon, dass der SR nicht auch noch diesen Schauspieler verprellt.

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